Hamburg. Hamburg-Liga-Handballer des HT Norderstedt verlieren Cup-Finale bei HG Hamburg-Barmbek mit 27:33. Am 6. Juli beginnt die Vorbereitung.

Die Hamburg-Liga-Handballer des HT Norderstedt hatten während der Vorbereitung auf das Hamburger Pokalendspiel gegen Oberligist HG Hamburg-Barmbek alle Register gezogen, um ihren 39:33-Erfolg aus dem Amateur-Cup des DHB gegen denselben Gegner wiederholen zu können. Doch nach 60 Minuten behielten die Hansestädter in ihrer Heimhalle am Langenfort mit 33:27 (15:13) die Oberhand und nahmen Revanche für die Schmach vom 16. Dezember 2014.

„Wir hatten sogar ein Freundschaftsmatch gegen die HSG Tarp-Wanderup arrangiert, die ein ähnliches Kreisläuferspiel wie Barmbek praktiziert“, sagte Interimstrainer Sven Vörtmann, der vor einer Rückkehr ins Amt des Teammanagers unbedingt den „Pott“ nach Norderstedt holen wollte. „Ich bin enttäuscht, dass wir dann aber nichts auf die Platte gebracht haben, was uns die Saison über ausgezeichnet hat. Wir haben viel zu statisch agiert und in der Defensive kein Mittel gegen Aktionen der Hamburger über den Kreis gefunden.“

Die Gäste schafften es immerhin bis zum Zwischenstand von 16:17 in der 36. Minute, die Partie trotz ihres schon zu diesem Zeitpunkt erkennbaren Dynamikdefizits offen zu gestalten. Rückraumshooter Eike Wertz hatte das HT Norderstedt zu Beginn mit fünf Toren hintereinander im Spiel gehalten. In seinem Sog erwachte auch das übrige Team zum Leben und deutete einige Male an, was mit einer besseren Vorstellung möglich gewesen wäre.

So war der nach seinem Muskelfaserriss in der Wade auf den Punkt fit gewordene Rick Walder vor der Pause dreimal vom Kreis aus erfolgreich. Und auch sein Positionskollege Ole Werner (fünf Tore), die beiden Außen Tom Minners und Florian Jann, Regisseur Michael Leon Williams junior und Rückraumakteur Frederik Hartz ließen immer wieder durchblicken, welches Potenzial in ihnen steckt.

„Jedesmal, wenn wir Tempo aufgenommen hatten, endete die Aktion auch mit einem Treffer oder einer hochkarätigen Torchance“, sagte Sven Vörtmann, „man hätte mit einem Omnibus in die offensive Barmbeker Abwehrformation einfahren können, so groß waren die Lücken. Aber wir haben das leider zu selten ausgenutzt.“

Da die Norderstedter in der Defensive alles andere als sattelfest waren und die Vorstöße der HG Hamburg-Barmbek zum Kreis oft nur auf Kosten eines Strafwurfes unterbinden konnten, setzten sich die Hausherren bis zur 46. Minute erstmals mit fünf Toren ab und zogen bis auf 24:19 davon. „Wir hatten zwar immer wieder Chancen, noch einmal ins Match zurückzukommen, haben uns dann aber selber mit Fehlern ausgebremst“, sagte Vörtmann, der nach dem Schlusspiff trotz aller Kritik auch einige Worte der Anerkennung für sein Team fand. „Die Jungs haben bis zuletzt etwas versucht und nicht aufgesteckt. Das ist die richtige Einstellung.“

Nicht zuletzt aus diesem Grund blickt Spielmacher Mike Williams optimistisch der Serie 2015/2016 und deren Vorbereitung, die am 6. Juli dann unter dem neuen Coach Florian Korte beginnt, entgegegen. „Es ist zwar sehr schade, dass wir es ausgerechnet im Pokalfinale nicht geschafft haben, als Team zusammenzustehen“, so Williams, „aber das Spielen mit dieser Mannschaft macht einen Riesenspaß. Ich freue mich sehr auf die kommende Saison.“

Spielverlauf: 1:0, 1:3 (6.), 3:3, 4:4 (11.), 4:6 (13.), 6:6 (15.), 6:9 (21.), 8:9 (23.), 8:11 (26.), 9:12, 11:12 (28.), 12:13, 12:15 (60.), 13:15 – 16:17 (36.), 16:20 (39.), 17:21, 18:22 (42.), 19:24 (46.), 21:24 (48.), 21:26 (50.), 22:26, 22:28 (53.), 24:28 (54.), 24:30 (56.), 27:33.
Tore des HT Norderstedt: Eike Wertz (8/davon
3 Siebenmeter), Ole Werner (5), Michael Leon Wi­lliams jr., (4/2), Tom Minners, Rick Walder (3), Frederik Hartz (2), Florian Jann und Simon Drosdatis (je 1).