Norderstedt. Florian Korte übernimmt nach dem Hamburger Pokalfinale am 1. Mai das Männerteam des HT Norderstedt von Interimscoach Sven Vörtmann.

Der Zeitplan steht, die Handballer des HT Norderstedt können ihren eigenen Countdown für das Hamburger Pokalfinale starten. Am 1. Mai, 18 Uhr, ist das Match der Mannschaft von Interimscoach Sven Vörtmann Höhepunkt und Abschluss des Endspieltags in der Halle am Langenfort. Pikant: Dort bestreitet der HTN-Gegner, der klassenhöhere Oberligist HG Hamburg-Barmbek, seine Punktspiele.

Aber: Die Norderstedter, die in dieser Saison drei Oberligaclubs in verschiedenen Cupwettbewerben ausschalten konnten (darunter auch die Barmbeker im DHB-Amateurpokal), haben nichts zu verlieren, geschweige denn einen Gegner zu fürchten. Sie wollen vielmehr ihren Erfolg vom 1. Mai 2013 wiederholen.

Vor zwei Jahren hatte das Männerteam, damals noch unter dem Namen Handballgemeinschaft Norderstedt, den FC St. Pauli in dessen Halle bezwungen. Ein gutes Omen für den nächsten Pokaltriumph?

Mut macht zudem, dass sich das Lazarett des HTN zu lichten beginnt. Ob es jedoch Kreisläufer Rick Walder gelingt, seinen Mitte März erlittenen Muskelfaserriss in der Wade rechtzeitig bis zum Endspiel auszukurieren, muss abgewartet werden.

Das Pokalfinale ist gleichzeitig auch das Abschiedsspiel für Vörtmann als Trainer. Er will sich wieder auf seine Tätigkeit als Teammanager beschränken. Und einen Nachfolger hat er mit Florian Korte ja geholt. In Barmbek wird der 28-Jährige wie schon beim Halbfinalsieg über den TSV Ellerbek auf der Tribüne sitzen, um sich weitere Eindrücke von seiner neuen Mannschaft zu verschaffen. Und die sind bislang ausnahmslos positiv.

„Das HT Norderstedt spielt einen schönen, schnellen und flexiblen Handball“, sagt Korte, „man sieht, dass die Jungs hohe Ansprüche an sich und kommende Spielzeiten haben. Das ist eine Traineraufgabe, auf die man sich nur freuen kann.“

Der 1,98 Meter große Neu-Hamburger, der nach dem Abitur in Köln Sportmanagement und Kommunikation studiert hat, sammelte als Rückraumspieler unter anderem beim
TV Korschenbroich Zweitliga-Erfahrung und war nach langwieriger Knieverletzung eine Klasse tiefer bei seinem Heimatclub TSG AH Bielefeld aktiv. 2013 zog es ihn zum damaligen Zweitligisten HSG Tarp-Wanderup. Dort fungierte er als Geschäftsführer, musste aber im Januar 2014 die bittere Aufgabe übernehmen, nach dem Wegfall zweier Sponsoren den Insolvenzantrag zu stellen.

So orientierte sich Florian Korte, der mittlerweile auch seinen privaten Lebensmittelpunkt im hohen Norden gefunden hat, Richtung Hansestadt und sucht hier ein neues, ausbildungsnahes Betätigungsfeld. „Meine Freundin kommt aus Flensburg und möchte hier oben bleiben, da war Hamburg der ideale Kompromiss“, sagt Korte, für den die Anfrage des HT Norderstedt in dieser beruflichen Findungsphase wie gerufen kam.

„Ich will jetzt zügig die Trainer-B-Lizenz erwerben und dabei schauen, ob ich über meine Kontakte nicht auch noch Verstärkungen für das Team holen kann“, sagt der Mann, der selber auch über die persönliche Schiene nach Norderstedt kam.

„Florian und ich haben in Jan Molsen, der bis 2014 für die HSG Tarp-Wanderup spielte, einen gemeinsamen Bekannten. Er hat den Kontakt hergestellt“, sagt Sven Vörtmann. „Florian hat mich gleich beim ersten Treffen überzeugt, und er hatte sofort einen Draht zu den Jungs im Team. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, das Traineramt an ihn abzugeben.“ Doch bis es soweit ist, hat Vörtmann den Ehrgeiz, Hamburger Pokalsieger zu werden...