Norderstedt. Regionalliga-Fußballer setzen sich gegen den zuletzt 13-mal ungeschlagenen BSV Rehden durch. Am Freitag geht’s gegen FC St. Pauli II.

War das tatsächlich der Gegner, den Thomas Seeliger, der Trainer der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt, als so gefährlich beschrieben hatte? „Die bomben momentan alles weg“ lautete seine Einschätzung des BSV Rehden vor dessen Gastspiel im Edmund-Plambeck-Stadion.

Dort allerdings präsentierten sich die Niedersachsen, bis zu diesem Match mit 27 Punkten die beste Rückrundenmannschaft und zuletzt in
13 Partien hintereinander ungeschlagen, bis auf wenige Szenen bieder und harmlos. Die Hausherren hatten auch ohne den etatmäßigen Mannschaftskapitän Philipp Koch nur wenig Mühe, einen verdienten 3:1 (3:0)-Heimsieg einzufahren; Schlussmann Mirko Oest, der erneut für den verletzten Stammkeeper Johannes Höcker (Adduktorenbeschwerden) zwischen den Pfosten stand, verlebte einen überraschend beschäftigungslosen Nachmittag.

Es bedurfte noch nicht einmal energischer Angriffsaktionen der Eintracht, sondern nur einer gehörigen Portion Effizienz, um das Punktekonto auf 46 Zähler aufzustocken. Grund: Die Rehdener leisteten sich Unkonzentriertheiten in der Defensive wie die Norderstedter in ihren Auswärtspartien bei Eintracht Braunschweig II (2:2) und dem VfB Oldenburg (0:2).

Beim 1:0 profitierte Yayar Kunath davon, dass zwei Rehdener am Boden lagen und spielte Linus Meyer mustergültig frei (17. Minute). Das 2:0 leitete erneut Kunath mit einem Befreiungsschlag ein, der bei Gerrit Pressel landete; dieser bewies viel Übersicht und passte quer auf den besser postierten Jan Lüneburg, der unbedrängt einschieben konnte. Pressel bereitete auch das 3:0 vor: Er wurde zunächst nach links abgedrängt, schaffte es dann aber irgendwie, den Ball von der linken Grundlinie in Richtung Fünfmeterraum zu chippen; Meyer war zum zweiten Mal zur Stelle und köpfte den Ball über die Linie (37.).

Und der BSV Rehden? Der kam mit etwas mehr Schwung aus der Kabine und war nach einem desolaten ersten Durchgang spürbar um Wiedergutmachung bemüht. Doch lediglich Abu Bakarr Kargbo sorgte für Gefahr: In der 48. Minute bugsierte er das Spielgerät nach einem Zweikampf mit Eintracht-Innenverteidiger Hamajag Bojadgian per Kopf an die Latte. Kurz vor Schluss gelang ihm nach einem präzisen Steilpass dann noch der Ehrentreffer. Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung allerdings längst entschieden. Nicht zuletzt deshalb, weil Jeffrey Obst in der 57. Minute nach einem Foul an Yayar Kunath die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.

BSV-Coach Alexander Kiene erwies sich als fairer Verlierer. „Wer eine so schlechte erste Halbzeit wie wir spielt, hat es auch nicht verdient, Punkte mit nach Hause zu nehmen. Eintracht Norderstedt war aggressiver und galliger .“

Thomas Seeliger stimmte ihm zu und freute sich über den engagierten Auftritt seiner Elf. „Genau diese Galligkeit hatte ich bei uns zuletzt ein wenig vermisst. Wir haben in den ersten
45 Minuten vorne gut gepresst, viele Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen. Ich bin zufrieden, auch wenn wir die Partie nach der Pause nicht so souverän runtergespielt haben, wie ich mir das gewünscht hätte.“

Am Freitag kommt es um 19.30 Uhr an der Ochsenzoller Straße zum Duell mit der zweiten Mannschaft des FC St. Pauli. Da die Hamburger ihre Heimspiele ebenfalls im Edmund-Plambeck-Stadion bestreiten, ist die Eintracht offiziell Gastmannschaft. Seeliger: „Wir dürfen aber in unserer gewohnten Kabine bleiben...“

Tore: 1:0 Linus Meyer (17.), 2:0 Jan Lüneburg (21.), 3:0 Linus Meyer (37.). 3:1 Abu Bakarr Kargbo (89.).
Gelb-Rote Karte:
Jeffrey Obst (BSV Rehden/wiederholtes Foulspiel/57.).
Zuschauer:
250.
Eintracht Norderstedt:
Oest – Heinemann, Bojagdian, Mandic, Rose - Browarczyk – Kunath (72. Scharkowski), Meyer, Toksöz (56. Lindener), Pressel
(81.Güner) – Lüneburg.
Die Tabelle der Regionalliga Nord