Norderstedt. Mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung ringt Eintracht Norderstedt den Lüneburger SK nieder und ist nach dem 2:0 nun Siebter.

Eine simple Aufforderung musste genügen. „Kämpfen“, stand auf dem Plakat, das einige Fans von Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt vor dem Anpfiff der Partie gegen den Lüneburger SK präsentierten. Nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen sollte sich die Mannschaft wieder aufrichten, das war die Hoffnung der 438 Zuschauer im verregneten Edmund-Plambeck-Stadion.

Gesagt, getan. Beim 2:0 (1:0) stimmten insbesondere die Komponenten, die in keiner statistischen Kategorie auftauchen. Sprich: Die Eintracht brachte eine gesunde Portion Gift in das Duell mit dem Aufsteiger, erarbeitete sich hierdurch die entscheidenden Vorteile, agierte notfalls kompromiss- und schnörkellos.

Mit einer Ausnahme, denn Yayar Kunath zückte in der 9. Minute sozusagen die „feine Klinge“. Deran Toksöz hatte aus dem Mittelkreis einen Steilpass geschlagen, Norderstedts Rechtsaußen war frei durch und entschied sich für einen Lupfer mit dem rechten Außenrist. Hübsch anzusehen, aber eventuell wäre der Ball sogar haarscharf am Tor vorbeigetrudelt, hätte nicht eine Bodenunebenheit den letzten Drall gegeben.

Zu Hause hat die Eintracht nach einem 1:0 noch nie verloren

Das 1:0 erwies sich zur Pause als angemessen. Der überraschend als zweite Spitze aufgebotene Erdinc Güner vergab in der 37. Minute mit einem weiteren Lupfer das zweite Tor, als er zwar Lüneburgs Keeper Tobias Braun aussteigen ließ, aber seinen Versuch drei Meter neben den Kasten setzte. Dennoch gab das Ergebnis Zuversicht, denn nach einer Führung hatte die Eintracht bis dahin in dieser Saison daheim noch kein Match verloren, in neun von zehn Fällen sogar gewonnen.

Ein wenig riskant war es trotzdem, dass sich das Team im zweiten Durchgang zunächst zurückzog. „Wir müssen lernen, da konsequent weiterzuspielen“, sagte Jan-Philipp Rose, der als Innenverteidiger allerdings eine fehlerfreie Partie bot und so auch dem zuletzt schwächelnden Clifford Aniteye wieder zu mehr Sicherheit verhalf.

Jan Lüneburg gelingt ein Comeback-Tor

Mehrfach kam der LSK zu ansatzweise gefährlichen Szenen, ohne dass Eintracht-Schlussmann Johannes Höcker jedoch wirklich gefordert war. In der Schlussphase stabilisierte Trainer Thomas Seeliger die Mannschaft mit der Einwechslung von Steven Lindener, ehe die Kombination Toksöz/Kunath ein zweites Mal stach. Diesmal war der wiedergenesene Angreifer Jan Lüneburg in der Mitte Nutznießer und grätschte eine flache Kunath-Vorlage mit dem langen Bein zum Comeback-Treffer über die Linie (81.). „Mit einem 1:0 wäre ich aber auch glücklich gewesen“, sagte der 24-Jährige.

Voll des Lobes nach dem Sprung auf Platz sieben war Coach Seeliger. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die unbedingt gewinnen wollte. Die Spieler haben sich heute reingebissen und unsere hervorragende Heimbilanz weiter ausgebaut.“

Tore: 1:0 Yayar Kunath (9.), 2:0 Jan Lüneburg (81.).Zuschauer: 438.Eintracht Norderstedt: Höcker – Heinemann, Aniteye, Rose, Kummerfeld – Kunath (87. Ghazaryan), Browarczyk, Toksöz, Pressel – Lüneburg (88. Scharkowski), Güner (74. Lindener).
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