Der eingewechselte Stürmer Jan Lüneburg verpasst im Match gegen den BSV Rehden in der 90. Minute das 1:0 für den Regionalliga-Aufsteiger, weil der Ball unglücklich verspringt.

Norderstedt. Schon oft haben die Fußballer von Eintracht Norderstedt in dieser Regionalliga-Saison Punkte durch Tore in den Schlussminuten errungen. Das Wissen um diese Qualität belebt in knappen Partien die müden Beine, sie kann den Unterschied ausmachen. Nicht aber, wenn sich quasi der eigene Platz im Edmund-Plambeck-Stadion gegen die Spieler verschworen hat. Das Grün, vorbildlich gepflegt von Greenkeeper Oliver Schaper, offenbarte nämlich in der finalen Szene der Partie gegen den BSV Rehden eine von weitem kaum sichtbare Unebenheit, die letztlich einen Heimsieg verhinderte.

Es war der eingewechselte Jan Lüneburg, der am langen Pfosten eine flache Hereingabe von Yayar Kunath nur noch über die Linie zu drücken brauchte, ehe der Ball im Fünfmeterraum eine minimale Richtungsänderung bekam. Der Eintracht-Angreifer zielte somit in der 90. Minute ins Leere, was natürlich äußerst unglücklich aussah. Kurz darauf war die Begegnung des 27. Spieltags vorbei; das 0:0 stellte zwar nicht jeden Akteur oder Fan zufrieden, bedeutet aber wenigstens, dass Norderstedt nun schon sieben Matches hintereinander ungeschlagen ist.

Eine halbe Minute vor dem Malheur von Jan Lüneburg hatte der ebenfalls eingewechselte Jürgen Tunjic ein wenig zu genau gezielt, als er mit einem trockenen Rechtsschuss lediglich den Innenpfosten traf. Die besten Torchancen hatten sich die Garstedter somit bis zum Schluss der Begegnung aufbewahrt, wobei sie gerade im zweiten Durchgang weitestgehend dominierten und drei Punkte folglich verdient gewesen wären.

„Wir hatten einige hochkarätige Situationen, da muss eben ein Schuss sitzen“, sagte Trainer Thomas Seeliger. Wobei die Eintracht sich den Vorwurf gefallen lassen musste, mehrfach aussichtsreiche Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt zu haben. So gab es auf dem Feld wiederholt Diskussionen innerhalb des Teams, bei denen sich die Norderstedter gegenseitig Egoismus vorzuwerfen schienen.

Seeliger wollte diese kleinen Zwistigkeiten nicht überbewerten. „Da braucht man nicht zu lamentieren. Man weiß doch nie, ob es in einer Szene besser gewesen wäre, abzuspielen.“ Fest steht, dass der Aufsteiger durch das zweite 0:0 dieser Saison den zehnten Tabellenplatz behauptet, es aber eben auch verpasste, den BSV Rehden vom neunten Rang zu verdrängen.

„Klar, wir hätten mit einem Dreier gegen einen Mitkonkurrenten einen Sprung machen können“, sagte Mittelfeldspieler Björn Nadler, „aber wir haben unsere Serie trotzdem ausgebaut.“ Und weil die anderen Teams in der zweiten Tabellenhälfte vor allem inkonstant sind, verfestigt sich der Eindruck, dass Eintracht Norderstedt den Abstiegskampf schon bald gewonnen haben könnte.

Eintracht Norderstedt: Höcker – Marxen, Eglseder, Mandic, Kummerfeld – Koch – Meyer

(62. Kunath), Browarczyk, Toksöz (80. Tunjic), Nadler – Schneider (62. Lüneburg).

Zuschauer: 435.