Steeldart: Zum Erfolg braucht man Kopfrechnen und eine ruhige Hand. Die “Last Action Steelers“ feiern den Aufstieg in die B-Klasse der Hamburger Dart-Liga von 1978.

Norderstedt. Norderstedts Sportszene hat ein neues Ligateam hinzugewonnen. Doch hinter dem markigen Namen "Last Action Steelers" verbergen sich weder hartgesottene Kampfsportler, noch gut gepolsterte Footballer, die den Nordic Wolves Konkurrenz machen wollen. Die Akteure im Team von Kapitän Thomas Reinhardt benötigen auch kein Stadion oder eine Sporthalle, um ihrer Leidenschaft nachzugehen.

Andre Nordhausen, Alexander Uri, Christian Patzwaldt, Thomas Reinhardt, Karl-Heinz "Kalle" Rudloff und Stephan David genügt eine Fläche von gut dreimal zwei Metern, um in den Räumen vom "Bierpesel" in der Ulzburger Straße ihren Sport auszuüben. Denn das Sextett spielt Dart, Steeldart um genau zu sein - und das recht erfolgreich.

"Uns ist jetzt aus der untersten Spielklasse C2 der Ersten Hamburger Dartliga von 1978 der Aufstieg in die Klasse B gelungen", sagt Thomas Reinhardt, "darauf können wir stolz sein, denn die Liga ist in Norddeutschland als stark einzuschätzen, da hier ehemalige Welt- und Europameister wie auch aktuelle Deutschland- und Weltranglistenspieler an den Start gehen."

Der Norderstedter war mit seinem Team bislang in Langenhorn ansässig. "Dort waren wir aber in unserem Lokal nicht immer mit der Betreuung zufrieden. Und weil einige von uns zusätzlich Electronic Dart im Bierpesel spielen, haben wir beschlossen, mit unserem traditionellen Dartteam ebenfalls dorthin zu gehen", erklärt Thomas Reinhardt den Grund für den Umzug.

Seit 2000 gibt es die Last Action Steelers. "Aber Stephan David ist schon viel länger bei dem Sport dabei und er hat mich auch vom Freizeitvergnügen zum Wettkampf-Dart geholt", erzählt Reinhardt, wie es ihn "erwischt" hat. Und warum Steel-Dart, also das Werfen mit Stahlpfeilen auf die herkömmliche Wurfscheibe ohne elektronische Zählhilfe? "Neben dem Spaß am Spiel an sich reizt mich, daß man schnell im Kopf mitrechnen muss", so der 34 Jahre alte Familienvater, "spätestens bei 100 Restpunkten musst du immer wissen, wie du dich auf Null bringen, also den ,Checkout' schaffst und auch schnell umdisponieren können."

Ohne Training geht beim Dart nichts, auch wenn die Übungsabende im Bierpesel ein wenig mit einem Imageproblem zu kämpfen haben. "Der Ruf des Kneipensports ist schwer abzulegen. Ich gebe zu, dass ich wegen der Atmosphäre auch lieber in Kneipen spiele", bekennt Reinhardt, "aber Dart ist ein ernsthafter Sport und wer sich da zu sehr mit Alkoholkonsum einläßt, kriegt Probleme."

Auf die Frage, ob es einen Trick gibt, wie man ein guter Dartspieler wird, weiß Thomas Reinhardt nur zu sagen: "Üben, üben und nochmal üben. Es gibt keine spezielles Training, nur die Arbeit mit Pfeil und Scheibe. Aber selbst das ist keine Garantie für Erfolg", so Reinhardt, "es gibt Leute, die spielen seit Jahren und verbessern sich kaum. Andere kommen neu dazu und überflügeln alle - es muß einem wohl im Blut liegen."

Wer ausprobieren will, ob er "Es" auch im Blut hat und Dart spielen möchte, kann per E-Mail unter thomekk@wtnet.de mit Thomas Reinhardt einen Trainingstermin am Mittwoch Abend im Bierpesel vereinbaren. "Und so teuer ist Dart nicht. Für 35 Euro bekommst du schon einen guten Satz Pfeile", sagt Teamkapitän Reinhardt.