Norderstedt. Neuer Tiefkühlbereich, neue Kassen mit SB, Energieeffizienz: Edeka-Markt in Norderstedt hat sich teilweise deutlich verändert.
- Hayunga‘s am Kohfurth in Norderstedt war für anderthalb Wochen geschlossen.
- Das Einzelhandels-Unternehmen mit fünf Märkten investiert mehr als 1,4 Millionen Euro in die Modernisierung.
- Rund um den Edeka-Markt wurden viele Wohnungen gebaut. Hayunga‘s rechnet mit mehr Kunden.
Ein Supermarkt, der anderthalb Wochen geschlossen hat: So etwas ist ungewöhnlich. Doch diesmal war es nicht zu vermeiden bei Hayunga‘s am Kohfurth in Norderstedt. Im Eiltempo wurde hier umgebaut und modernisiert. Das Einzelhandels-Unternehmen, das Teil des Edeka-Verbunds ist und fünf Märkte (zwei in Elmshorn, drei in Norderstedt) umfasst, hat nach eigenen Angaben mehr als 1,4 Millionen Euro investiert um in vielen Bereichen technisch auf den neuesten Stand zu kommen, um den vorhandenen Platz effizienter nutzen zu können – und um deutlich besser Energie zu sparen, als es bisher der Fall war.
„Es ist eine sehr große Herausforderung. Wir haben hier über zwölf Gewerke, vom Klempner, Elektriker, Ladenbau und Tiefbau, die hier herumwirbeln, in anderthalb Wochen die ganze alte Kältetechnik rausreißen und die neue Kältetechnik einsetzen. Und das auf engstem Raum“, sagte Prokurist Erich Arndt vor wenigen Tagen während des Umbaus. Normalerweise hätte man versucht, den Betrieb trotzdem laufen zu lassen und „sozusagen am offenen Herzen zu operieren“.
Hayunga‘s am Kohfurth in Norderstedt: Neueröffnung nach großem Umbau
Diese Möglichkeit fiel allerdings weg, da sowohl die Kassenzone als auch der Lotto-Bereich („Da mussten wir wegen der Paket-Flut etwas machen“) zur Baustelle wurden.
Seit 2007 gibt es den Supermarkt hier, zwischen Kösliner Weg, Kohfurth und Stettiner Straße. Seitdem hat sich rundherum vieles verändert, die Nachbarschaft wächst, unter anderem gab es seinerzeit das Garstedter Dreieck noch nicht, genauso wenig wie andere Mehrfamilienhäuser, die in den letzten Jahren hochgezogen wurden. Aktuell entstehen direkt nebenan Dutzende Wohnungen, ein weiteres Baufeld wird folgen, und auch an der Einmündung Stettiner Straße/Kohfurth sollen über 200 Wohnungen gebaut werden.
Wohnungsbau in der Nachbarschaft sorgt für deutlich mehr Kundschaft
Arndt bestätigt den subjektiven Eindruck, der sich beim Einkaufen verfestigt hat: „Die Zahl der Kunden aus der Umgebung wird deutlich mehr. Der Warenumschlag hat sich in zwei Jahren mehr als verdoppelt.“ Das, kombiniert mit den steigenden Energiekosten und der gesellschaftlichen Verpflichtung für den Klimaschutz, hatte die Modernisierung auf den Weg gebracht.
Die Bereiche für Molkerei- und Frischeprodukte wurden ersetzt, ebenso die Bedientheken für Fleisch, Wurst und Käse. Arndt: „Man kann aus der Bedienungstheke eine SB-Theke machen.“ Je nachdem, was die Zukunft bringt und wie sich das Konsumverhalten verändern mag. „Tiefkühl wird deutlich erweitert. Das schießt durch die Decke, immer mehr Menschen kaufen nur einmal die Woche ein als Vorratskauf.“
CO₂ als Kühlmittel soll schonender sein für die Umwelt
Nichts verändert wurde beim Bäcker Dallmeyers, auch die Wein- und Getränkeabteilung bleibt so, wie sie ist, „wir haben nur das Sortiment ein bisschen erweitert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Kälte- und auf der Elektrotechnik. Es werden mehr als zwölf Kilometer Leitungen gelegt“. Im Markt hat das Unternehmen die Beleuchtung auf LED-Technik mit einem Wirkungsgrad von 60 Prozent umgerüstet, das soll zusammen mit der Kälte- und Klimatechnik eine jährliche Entlastung von 30 Tonnen CO₂ bringen.
Das Kohlendioxid wird künftig als Kältemittel verwendet, das sei gegenüber dem bisherigen Mittel wesentlich schonender für die Umwelt, heißt es. Und: Die Wärme, die bei der Kühlung erzeugt werde, soll nicht verloren gehen – vielmehr ist vorgesehen, mit der Energie im Winter den Markt zu beheizen und das Warmwasser für die Fleischerei zu nutzen.
Neue SB-Kassen: „Der Trend geht zum mobilem Bezahlen“
Um der Kundschaft etwas mehr Platz zu bieten, sind die Wandkühlregale nun mit Glasdrehtüren ausgestattet, auch das soll zwischen 30 und bis 50 Prozent an Energie sparen. Dabei hilft auch eine zeitgemäße Wärmedämmung.
Je höher die Frequenz, desto mehr Gedränge zu Stoßzeiten – das soll künftig im Kassenbereich etwas entspannter sein. Dieser wurde neu strukturiert, es gibt nun erstmals die Möglichkeit des Self-Checkouts, bei dem ausschließlich bargeldlos gezahlt werden kann. „Um den schnellen Kunden glücklich zu machen“, so Arndt. „Der Trend geht ja dorthin, mit Apple Pay, mit mobilem Bezahlen.“ Es geht darum, einen Kunden-Stau zu vermeiden. „Die Kassenzone war sehr eng, gerade zu Weihnachten war das sehr sportlich.“
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Hayunga‘s und Aldi: Parklimit von 90 Minuten
Was momentan nicht machbar ist: Der Markt kann nicht erweitert werden, dazu fehlt es an Flächen in dem Gebäudekomplex. Das Gleiche gilt auch für den Parkplatz, wobei sich dort bereits etwas getan hat. Denn keineswegs haben hier in der Vergangenheit nur Leute ihre Fahrzeuge abgestellt, die bei Hayunga‘s oder bei Aldi eingekauft haben, sondern oft auch solche, die dann zu Fuß zum Herold-Center gingen, um dort die Parkgebühren zu sparen.
Und weil das nicht im Sinne der Einzelhändler ist, wurde eine gemeinsame Parkraumbewirtschaftung eingeführt mit einem Limit von 90 Minuten. Die Kennzeichen werden hierbei bei der Zufahrt gescannt – und dann wieder bei der Ausfahrt. „Wir waren gezwungen, das in den Griff zu bekommen. Jetzt ist es deutlich entspannter.“