Henstedt-Ulzburg/Bad Oldesloe. Die Strecke führt entlang Europas längstem Obstlehrpfad. Warum die Radtour auch für weniger Geübte und Kinder geeignet ist.
- Eine der Attraktionen: das nördlichste Benediktinerkloster Deutschlands.
- Der Itzstedter See mit seinem Freibad liegt in der Nähe der Route.
- Am Ziel lohnt sich eine Pause im Lokal „Kuchenwerk“.
Ob zur Obstblüte im Alten Land, zum Schiffe gucken an die Elbe in Wedel oder zur Alsterquelle in Henstedt-Ulzburg: Was gibt es Schöneres, als bei frühlingshaften Temperaturen einen Ausflug mit dem Rad in die nähere Umgebung Hamburgs zu unternehmen, denn in allen Himmelsrichtungen rund um die Hansestadt gibt es attraktive Radstrecken. Und da das Hamburger Umland größtenteils flach ist, sind viele Touren auch für weniger geübte Radler und Radlerinnen und für Kinder geeignet.
Wir haben für Sie eine Route ausgesucht, die im Kreis Segeberg, genauer in Henstedt-Ulzburg, beginnt und nach Bad Oldesloe im Kreis Stormarn führt. Diese und weitere Radtouren können Interessierte in dem Buch „Die besten Radtouren rund um Hamburg“ nachlesen. Der Reiseführer für Radler ist im Via-Verlag erschienen, enthält insgesamt 22 Touren und kostet 17,95 Euro..
Radtour mit Familie: Auf der alten Bahntrasse ins einstige Kurbad
Anfang der 1970er-Jahre wurde die Bahnstrecke von Henstedt-Ulzburg nach Bad Oldesloe außer Betrieb genommen. Den ehemaligen Schienenweg baute man zu einem Radwanderweg aus, auf dem sich – ungestört vom Autoverkehr – entspannt und bequem radeln lässt.
Begleitet wird die Strecke von Europas längstem Obstlehrpfad. Vom Sattel aus können die Radler die Aussicht auf die Landschaft aus Wiesen, Wäldchen und Moore genießen. Nach 20 Kilometern auf der geraden Strecke führt die Route durch eine leicht hügelige Endmoränenlandschaft zum Kloster Nütschau. Ziel ist die charmante Kreisstadt Bad Oldesloe, in der die Beste in die Trave fließt.
Kilometer 0 bis 7: Von Henstedt-Ulzburg nach Wakendorf II
Los geht es am AKN-Bahnhof Henstedt-Ulzburg: Diesen verlassen die Ausflügler in Richtung Hamburg. Sie queren die Hamburger Straße, halten sich rechts und biegen nach wenigen Metern in den Korl-Barmstedt-Weg ein.
Nach wenigen Kilometern beginnt der Obst- und Gehölzlehrpfad. Mehr als 160 Obstbäume, darunter auch vergessene Sorten, wurden entlang der stillgelegten Kleinbahntrasse angepflanzt.
Kilometer 7 bis 20: Von Wakendorf II nach Grabau
In Wakendorf II quert man die L75 und fährt auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiter. In Nahe macht die Route eine Kehrtwende: Man biegt rechts in die Straße Lüttdorp ein, fährt anschließend einige Meter linker Hand weiter und biegt wieder links ein. Bald darauf muss die B432 überquert werden, danach geht es rechter Hand neben dem Discounter weiter. Der folgende Streckenabschnitt führt bald an urwüchsigen Birkenwäldern vorbei, die das Luhdener Moor und das Viertmoor säumen.
Beide Hochmoore gehören zum Naturschutzgebiet Nienwohlder Moor, das insgesamt mehr als 450 Hektar umfasst. Ab den 1950er-Jahren wurde in dem Gebiet Torf abgebaut – seit 1982 stehen die Moore unter Naturschutz. Tipp für Badefreunde: Von Nahe aus bietet sich auch ein Abstecher an den Itzstedter See an
Kilometer 20 bis 28: Von Grabau nach Nütschau
Nach 20 Kilometern verlassen die Radler die alte Bahntrasse und biegen links ab nach Grabau. Man fährt rechts weiter in die Straße Hoherdamm, dann links über die Dorfstraße bis zur L226. Dort biegt man rechts ein; dann die erste Straße links ab Richtung Vinzier.
Wenn man auf die nächste Hauptstraße stößt, geht es rechter Hand auf dem Radweg weiter. An der nächsten Gabelung links ab nach Nütschau, und am Ortseingang geht es rechts in die Schloßstraße, die nach der Autobahnunterführung zum Kloster Nütschau führt.
Das Kloster Nütschau ist das nördlichste Benediktinerkloster Deutschlands. Dominiert wird das Areal von einem dreigiebeligen Herrenhaus, das 1579 von Graf Heinrich Rantzau fertiggestellt wurde. Die heutige Klosterkirche ist nach Entwürfen aus den 1970er-Jahren entstanden. Das Kloster ist offen für alle und unterhält eine Bildungsstätte; Infos unter www.kloster-nuetschau.de.
Kilometer 28 bis 34: Von Nütschau in die Innenstadt von Bad Oldesloe
Vom Kloster kommend fährt man rechter Hand weiter und biegt in den ersten Weg rechts ein. An der nächsten Weggabelung des teilweise leicht holprigen Wanderwegs geht es links weiter. Der Weg macht einen Rechtsknick und geht schließlich in die Straße Zur Grünen Brücke über.
Man erreicht den dörflich geprägten Bad Oldesloer Stadtteil Wolkenwehe. Nun biegen die Ausflügler links in die Wolkenweher Dorfstraße ein, die zum Wolkenweher Weg wird. Weiter geradeaus über die Schützenstraße, dann links ab in die Hagenstraße bis zum Markt in Bad Oldesloe.
Schmuckstück des Platzes ist das historische Rathaus im klassizistischen Stil. Während der Hanse entwickelte sich die Stadt dank der schiffbaren Trave zu einem wichtigen Umschlagplatz für den Handel. Lange wurde in Oldesloe Salz gewonnen. Weil aber unter anderem die Konkurrenz Lüneburgs übermächtig war, wurden alle Anlagen der Saline 1866 abgerissen. Schöne Villen und der Kurpark erinnern noch an die Zeit, als Oldesloe ein beliebtes Kurbad war.
Das Blaue Haus ist das älteste Gebäude in Bad Oldesloe
Weiter gehts über den Marktplatz links in die Hindenburgstraße (wo sich eine Kaffee-und-Kuchen-Pause im Kuchenwerk lohnt), danach rechts in die Mühlenstraße durch die Fußgängerzone bis zur Straße Hude, wo sich linker Hand das Blaue Haus befindet.
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Seine Bezeichnung verdankt das Bauwerk dem blauen Schindeldach. Das Blaue Haus, das früher Lübsches Haus genannt wurde, hat seine Ursprünge im 14. Jahrhundert und diente als Lagerhaus. In seiner heutigen Form ist es um 1500 entstanden und damit das älteste Gebäude der Stadt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes erhebt sich die spätbarocke Peter-Paul-Kirche von 1763.
Von der Innenstadt bis zum Bahnhof Bad Oldesloe
Nun geht es über den Kirchberg bis zum Ende, dann linker Hand in die Kurparkallee, die überquert werden muss. Am Rand des Kurparks entlang geht es rechts in die Straße Sülzberg, von dort links in die Bangertstraße. An deren Ende biegt man rechts in die Mommsenstraße und anschließend scharf in die Käthe-Kollwitz-Straße, wo sich der Bahnhof Bad Oldesloe befindet.
Dort endet die Radtour. An heißen Tagen empfiehlt sich auch noch ein Abstecher ins Freibad Poggensee.