Norderstedt. Eintracht Norderstedt: Kangmin Choi steht gegen SC Weiche Flensburg 08 überraschend im Kader. Es gibt aber auch eine Hiobsbotschaft.

War das erste Pflichtspiel unter der Regie des neuen Trainers Jean-Pierre Richter, der 2:0-Auswärtserfolg beim SSV Jeddeloh, die Trendwende im Abstiegskampf der Regionalliga Nord – oder doch nur ein Strohfeuer? Die Antwort auf diese Frage müssen die Fußballer von Eintracht Norderstedt heute um 19 Uhr im heimischen Edmund-Plambeck-Stadion geben.

Dann nämlich kommt es an der Ochsenzoller Straße zum Abstiegsgipfel mit dem SC Weiche Flensburg 08, der noch tiefer in die Gefahrenzone als die Eintracht abgerutscht ist. Als 15. liegt der Club mit 22 Punkten und einem Spiel weniger vier Zähler und drei Plätze hinter den Gastgebern. Diese könnten mit einem Heimsieg ihren Vorsprung weiter ausbauen.

Eintracht Norderstedt: In 19 Spielen erst ein Erfolg gegen Angsgegner Flensburg

Die Flensburger sind einerseits der Angstgegner der Eintracht. In den bisherigen 19 Vergleichen konnten die Norderstedter nur ein einziges Mal als Gewinner vom Platz gehen. Andererseits ist das Team von der Förde, das seit dem 13. November 2023 von Torsten Fröhling gecoacht wird, in dieser Saison meilenweit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Doch für den direkten Vergleich spielt dies absolut keine Rolle.

Eintracht Norderstedt schaut demzufolge auch nicht auf den Gegner, sondern nur auf sich selbst. „Wir haben in Jeddeloh eine ansprechende Leistung gezeigt“, sagt Rechtsverteidiger Juri Marxen, „die Latte lag nach den bisherigen Leistungen im Jahr 2024 allerdings auch nicht allzu hoch.“

Jean-Pierre Richter startet mit Auswärtstriumph in Jeddeloh

In der Tat überzeugte die Mannschaft, die schon beim 1:3 gegen Spitzenreiter Hannover 96 II einen leichten Formanstieg erkennen ließ, vor allem in der Defensive. Das Team ging mit großer Leidenschaft in die Zweikämpfe, verteidigte verbissen das eigene Tor – und sicherte sich durch die beiden Treffer von Manuel Brendel und Kevin Prinz von Anhalt drei wichtige Zähler.

Nicht zuletzt ein Verdienst von Jean-Pierre Richter, der zu Beginn der vergangenen Woche als Chefcoach installiert worden war, danach viele Einzelgespräche mit seinen Spielern führte und einen Einstand nach Maß feierte. Marxen ist voll des Lobes: „Er hat es geschafft, bei uns neues Feuer zu entfachen.“

Der neue Coach ist gegen den SC Weiche Flensburg 08 verhalten optimistisch

Ungewöhnlich: Richter sorgte hinsichtlich der Aufstellung für die Partie beim SSV Jeddeloh früh für klare Verhältnisse und benannte sein Team schon einen Tag vor dem Anpfiff. Für ihn nichts Besonderes: „Wir haben uns im Training ja intensiv mit diesem Gegner beschäftigt und uns auf ihn vorbereitet, hatten einen klaren Plan.“ Und dazu gehören halt auch die Personalien. Juri Marxen bewertete das neue Prozedere positiv: „So konnte man noch mal eine Nacht darüber schlafen und sich in Ruhe Gedanken darüber machen, was auf einen zukommt.“

Jan-Pierre Richter ist vor der Begegnung gegen den SC Weiche Flensburg 08 verhalten optimistisch. „Die Jungs ziehen gut mit. Wir haben durch den Auswärtssieg unsere Ausgangslage verbessert und stehen nun vor einer Aufgabe, die wir nicht nur annehmen, sondern auch bewältigen wollen. Wir werden alles tun, um das Spiel zu gewinnen.“

Daumenverletzung: Stammkeeper Lars Huxsohl fällt bis zum Saisonende aus

Der 36-Jährige warnt allerdings davor, den Kontrahenten von der Förde zu unterschätzen. „Die Flensburger sind viel besser, als es die Tabelle aussagt, verfügen über viel individuelle Qualität und werden gegen uns hoch motiviert auflaufen.“

Hoch motiviert war zuletzt auch Torhüter Lars Huxsohl. Der Keeper hatte sich nach monatelanger Zwangspause den Platz zwischen den Pfosten zurückerobert, seinen Mannschaftskollegen Arne Exner verdrängt, erlitt nun aber einen bitteren Rückschlag. Pechvogel Huxsohl verletzte sich in Jeddeloh schwer am Daumen, wird am Donnerstag operiert und fällt voraussichtlich bis zum Saisonende aus.

Kangmin Choi hat Vertrag bis Sommer 2025 unterschrieben

Überraschend wieder mit an Bord ist dagegen Offensiv-Allrounder Kangmin Choi. Der Südkoreaner hatte Eintracht Norderstedt im Sommer 2023 aus beruflichen Gründen unter Tränen verlassen und sich dem Sport- und Gesangsverein Freiberg (Regionalliga Südwest) angeschlossen.

Doch nun haben sich die Vorzeichen geändert; Choi ist zum Club von der Ochsenzoller Straße zurückgekehrt und hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben. Da er zuletzt vereinslos war, ist er ab sofort spielberechtigt und wird gegen den SC Weiche Flensburg 08 erstmals wieder im Kader stehen.

Eintracht Norderstedt: Südkoreaner soll im Abtsiegskampf für Impulse sorgen

Nach nur einer gemeinsamen Übungseinheit war klar: Der 31-Jährige hat in den vergangenen Monaten nichts verlernt und ist fit. Sehr zur Freude der Vereinsverantwortlichen, die sich von ihm den einen oder anderen Impuls im Kampf um den Klassenerhalt erhoffen.

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Jean-Pierre Richter: „Wir freuen uns sehr, dass wir Kangmin auf dem Platz und in der Kabine zurückhaben. Er kennt den Verein, die Jungs und die Liga. Er wird uns mit seinen Fähigkeiten, seiner Erfahrung und vor allem auch als Person guttun und weiterhelfen.“

Kangmin Choi war nach seiner Unterschrift überglücklich: „Ich freue mich, wieder zurück bei meinen geliebten Menschen zu sein und bin sehr dankbar, dass Eintracht Norderstedt mich während der Saison wieder aufgenommen hat.“