Norderstedt. Sie mischen die Stile, singen in mehreren Sprachen, ihre Bandgeschichte ist ungewöhnlich. Wann sie wo live spielen.
Musik machen ist ihre große Leidenschaft. Schon seit vielen Jahren, zum Teil seit Kindheitstagen, spielen sie virtuos ihre Lieblingsinstrumente und haben auch schon Erfahrungen in verschiedenen Live-Bands gemacht. Aber seit etwa sieben Jahren haben Andreas Baja (Bass), Uwe Zedler (Gitarre), Dirk Voltelen (Keyboard) und Sebastian Schmidt (Schlagzeug) zur Formation Baja zusammengefunden, der sich vor zwei Jahren die iranstämmige Sängerin Sormeh Naseri angeschlossen hat.
Baja ist ein echtes Norderstedter Eigengewächs. Alle Bandmitglieder sind in Norderstedt aufgewachsen, drei leben schon seit Jahrzehnten in Harksheide. Sie üben jeden Mittwochabend im ausgebauten Musikkeller von Andreas Baja, was ihnen auch den Bandnamen gegeben hat. Und sie treten gerne öffentlich hier auf.
Auftritt am 1. Juni im Norderstedter Stadtpark beim „Festival am See“
So spielten sie jüngst Mitte Februar im völlig überfüllten Music Star am Harksheider Markt vor mehr als 100 Leuten. Und sie sind eine der vier Musikgruppen, die in diesem Jahr am Sonnabend, 1.Juni, beim „Festival am See – Local Heroes“ im Norderstedter Stadtpark auftreten. Das dürfte ein aufregendes Heimspiel für sie werden.
„Wir sind eine richtige Fusion-Band“, sagt Andreas Baja, der nebenbei noch in einer Punk-Band seinen Elektrobass anschlägt. Bei Baja geht es dagegen ruhiger, melodischer, mit Pop und Pep und viel Gefühl zugange. „Das absolute Kontrastprogramm“, sagt Baja und lacht. Eingängige Popsongs mischen sich mit rhythmischen Soul-, Funk-und Jazz-Elementen. Die junge Sängerin Sormeh Naseri intoniert die Texte, die abwechselnd auf Deutsch, in Englisch oder auch in Farsi vorgetragen werden, mit einer ausgefeilten Soulstimme.
Aufgefallen ist sie schon als Jugendliche. Der Gitarrist Uwe Zedler wurde auf sie aufmerksam. Der arbeitete viele Jahre als Jugendbetreuer im Multikulturellen (Muku) Jugendfreizeitheim Buschweg in Garstedt. Dort habe er gerne mal mit den Jugendlichen musiziert und Sormeh Naseri, die in der Nachbarschaft aufwuchs und damals Stammgast im Muku war, habe dazu in voller Inbrunst gesungen.
„Hier gibt‘s keinen Beef. Nur Fun.“
Daran erinnerte sich Zedler, als die Bandmitglieder nach einigen Jahren der reinen Instrumentalmusik auf die Idee kamen, ihren Soul-Pop-Jazz-Songs auch eine gesangliche Note zu geben. „Das bringt jetzt sogar einen orientalischen Touch in unsere Musik“, sagt Namensgeber Baja. Und natürlich sorgt die junge Frau auch für eine Prise jugendlicher Unbekümmertheit, ist Sormeh doch halb so alt wie ihre vier erfahrenen Bandmitglieder, die sich zum Teil im beruflichen Ruhestand befinden.
Doch Alter und Erfahrung spielen keine Rolle, wenn sich die fünf Musiker im Übungskeller von Andreas Baja treffen. Da wird dann jede Woche mindestens drei Stunden lang an den Songs gebastelt, gefeilt und einstudiert, die sie alle gemeinsam komponieren und texten. Jeder Einzelne trage etwas dazu bei, erklären sie ihren „demokratischen“ Arbeitsstil, der völlig ohne Hierarchien und Vorgaben auskomme.
Und bei dem immer der Spaß am Musizieren im Vordergrund stehe, wie Schlagzeuger Schmidt betont, der noch in einer Bluesband trommelt, in der sein Vater mitspielt. „Manchmal kommt man hier mit schlechter Laune an und geht wieder mit einem Grinsen nach Hause“, sagt Schmidt. „Hier gibt’s keinen Beef, nur Fun.“
Eine Band, die nett zu den Nachbarn ist: „Um 22 Uhr ist immer Schluss!“
Das gelte auch für seine Nachbarn, betont Andreas Baja. Die fühlten sich nicht gestört von ihrem wöchentlichen Übungsspiel. „Da achte ich penibel drauf: Um 22 Uhr ist immer Schluss.“ Das Zusammenspiel in dem engen Keller zwischen all den Instrumenten mache sie immer wieder happy und wirke sich positiv auf die persönliche Stimmungslage aller Bandmitglieder aus. Und auch auf das Publikum, wie beim Konzert im Februar im Music Star zu spüren war. Die gute Laune, die Baja mit ihren stimmungsvollen Songs auf der Bühne verbreitete, übertrug sich sofort auf die Besucher.
Etwas schwer täten sie sich noch mit ihrer Vermarktung, erklären die Baja-Musiker. In den sozialen Medien machten sie auf sich aufmerksam und auf den Internetportalen YouTube und dem Musik-Streamingdienst Spotify haben sie ein paar ihrer Songs hochgeladen. Doch zu gerne würden sie noch ein paar mehr Live-Gigs spielen, erklärt Sebastian Schmidt. In Eckernförde, Norderstedt und St. Peter-Ording seien sie zuletzt live aufgetreten.
Demnächst spielen Baja live in St. Peter-Ording
Am Dienstag, 16. April, sind sie live zu sehen. Allerdings nicht in Norderstedt, sondern ab 15.30 Uhr in der Café-Bar Dünen-Hus in St. Peter-Ording. Mit der Hamburger Clubszene könnte es dagegen noch etwas besser laufen. Die Band hofft, auch bald im „Norderstedter Nachbarort“ Fuß zu fassen. „Wir sind aber keine Party-Band, die auf Hochzeiten spielt“, sagt Drummer Schmidt.
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Wer einen Vorgeschmack der Harksheider Band Baja hören und sehen möchte, kann dies im Internet (Spotify, YouTube, Facebook) tun. Und am Sonnabend, 1. Juni, ist das eingespielte Quintett mit seinen groovigen Pop-, Soul-und Jazz-Kompositionen einer der musikalischen Höhepunkte auf dem Open-Air-Festival am See im Norderstedter Stadtpark, das wohl gegen 17.30 Uhr auf der Freilichtbühne beginnt.