Norderstedt. Urlaub auf den Malediven, Christmas-Shopping in New York? Lesen Sie, was die Menschen in Norderstedt und der Region wirklich wollen.

Urlaub auf den Malediven, Christmas-Shopping in New York. Digitalnomaden arbeiten in einer Arbeitswoche auf drei verschiedenen Kontinenten. Annalena Baerbock verbraucht ihre Spraydose „Drei-Wetter“-Interkontinentalhaarkleister in der Regel schon an jedem Monatsersten, sofern ihr Dienst-Gebrauchtflieger nicht wieder außerplanmäßig irgendwo nutzlos mit Düsenhusten auf der Hebebühne steht.

Mittlerweile landen – gefühlt im Wochentakt – sogar auf dem Mond komische Transportkästen, die allerdings immer gleich umkippen, weil keiner an Stützräder gedacht hat.

Englische Telefonzellen sind früher nicht umgekippt

Putzigerweise schreiben sämtliche Medien, diese Interstellarcontainer sähen aus wie „eine alte englische Telefonzelle“. Niemand unter 30 weiß noch, wie diese Dinger aussahen. Außerdem sind die englischen Telefonzellen früher nicht mal umgekippt, wenn man sich nach sechs blitzschnell gekippten pints of beer („Last Order!“) daran festhielt. Habe ich im Selbstversuch… Tut hier nichts zur Sache, jedenfalls: Uns allen steht die Welt offen. Aber wollen wir da überhaupt hin?

Nein, wollen wir nicht. Jedenfalls nicht die Leute aus unserem Landkreis Segeberg. Drei aktuelle Beiträge aus dieser Woche in diesem Lokalteil sind Beweise dafür.

Nummer Eins: Ein Bericht über das kleine, unspektakulär gemütliche Einkaufszentrum „Immenhof“ in Glashütte. Hier ist man unter Nachbarn, findet, was man braucht und erstickt nicht im Überangebot. Prognose: Wenn demnächst in der Hamburger HafenCity der Mega-Konsumtempel „Überseequartier“ eröffnet, fährt man als Glashütter vielleicht mal aus Neugier hin, wendet sich mit Grausen und macht nächstens seine alltäglichen Besorgungen wieder im „Immenhof“.

Norderstedter Kneipengänger schätzen das Vertraute

Nummer Zwei: Sechs Tipps für eine Kneipentour durch Norderstedt. Die ich hier nicht wiederhole. Was daran aber auffällt: Auch die Kneipengänger schätzen das Vertraute. Und fühlen sich am qualmgebeizten Tresen unter Stammgästen wohl. Ein Zugehörigkeitsgefühl, welches Digitalnomaden in den Plastikmodul-Coffeehouses dieses Planeten nie erleben werden.

Mehr aus der Region

Nummer Drei: Im ehemaligen Trafohaus am Segeberger Kalkberg ist das „kleinste Hotel der Welt“ entstanden. Gesamtgröße: 17,85 qm. Für die Übernachtungskosten ließe sich anderswo eine Suite buchen. Wollen wir aber nicht. Wir möchten es überschaubar. Kuschelig. Wir wollen nicht jeden Tag neue Leute kennenlernen, sondern unsere Freunde und Bekannten wiedersehen.

Wir wollen zu Hause sein. Nicht mehr und nicht weniger wollen wir.