Norderstedt. SH Netz im Einsatz: Wann man sich in Norderstedt und im Kreis Segeberg tagsüber auf zusätzlichen Fluglärm einstellen muss.
Wenn Hubschrauber tief fliegen und ihre Rotoren knattern, dann kann das am Boden für ziemlich nervigen Lärm sorgen. Für die Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) aber ist der Einsatz von Helikoptern bei der Kontrolle der Starkstromleitungen alternativlos. Derzeit sind die Helikopter über Leitungen im ganzen Land unterwegs. Und auch Norderstedt und der Kreis Segeberg bleiben nicht verschont.
SH Netz hebt ab dem 19. Februar ab und kontrolliert 295 Kilometer des Hochspannungsnetzes in Schleswig-Holstein. Aus der Luft begutachtet SH Netz den Zustand der 927 Masten sowie Seile, Isolatoren und Armaturen. Dazu steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran und verharrt für kurze Zeit im Schwebeflug neben ihnen. Auf diese Weise arbeiten sich Pilot und Crew mit höchster Konzentration Mast für Mast und Leitungsmeter für Leitungsmeter voran. Nach zwei bis drei Stunden muss der Hubschrauber dann zum Tanken landen, bevor der nächste Kontrollflug beginnen kann.
21 Kilometer Leitungen werden im Kreis abgeflogen
In Norderstedt und dem Kreis Segeberg müssen auf diese Weise 21 Kilometer Leitungen abgeflogen werden. Die Flüge sind für kommenden Mittwoch, 21. Februar, angesetzt. Mit Lärm müssen die Norderstedt rechnen, wenn der Helikopter über dem Umspannwerk Nord schwebt Norderstedt (UW Hamburg/Nord), auch Leitungen in Kaltenkirchen und Bad Bramstedt werden aus der Luft gecheckt. Bei Nebel, Sturm oder Gewitter können sich die Flüge kurzfristig verschieben. Auch können – je nach Flugwetter und Windrichtung – Strecken vorgezogen oder kurzfristig getauscht werden.
In diesem Jahr findet erstmals eine Kombiinspektion mit Wärmebildkameras statt. Auf diese Weise können potenzielle Schwachstellen frühzeitig erkannt und präventiv instandgesetzt werden, bevor es zu einem Ausfall kommt. Dies ist vor allem wichtig, da SH Netz durch das Freileitungs- und Auslastungsmonitoring die Hochspannungsleitungen situativ deutlich über dem Soll auslasten kann, um mehr Strom aus Erneuerbaren Energien ins Netz aufzunehmen.
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„Bisher wurden zwar auch schon Thermografiekameras zur Fehlersuche verwendet, jedoch musste dafür ein Mitarbeiter mit dem Auto die Leitungen abfahren und die Messungen vom Boden aus durchführen. Sie waren dementsprechend aufwendig und zeitintensiv. Durch die Kombiinspektion werden ab sofort deutlich effizienter mit nur einem Flug die Hochspannungsleitungen vollständig kontrolliert“, erklärt Christian Dammann, zuständiger Projektmanager von SH Netz.
Darüber hinaus werden zur Arbeitsvorbereitung für neue Projekte neue Schrägfotos von den Masten angefertigt, die die Bestandsdokumentation ablösen.