Kreis Segeberg. Wo im Kreis Segeberg und in der Region Wiegeaktionen für Wohnmobile angeboten werden und was bei Übergewicht international droht.
Da bricht man gut gelaunt mit dem Wohnmobil in den Urlaub auf und erlebt dann bei der unerwarteten Polizeikontrolle ein Fiasko: Das rollende Zuhause hat Übergewicht. Das kann in Deutschland teuer werden, bis zu 235 Euro Bußgeld und ein Punkt in der Verkehrssünder-Kartei in Flensburg, sagt der ADAC. Wer mit einem zu voll geladenen Wohnmobil im Ausland erwischt wird, muss noch viel tiefer in die Tasche greifen.
Eine gute Reisevorbereitung ist entsprechend das A und O für einen gelungenen Urlaub mit dem Wohnmobil oder Camping-Gespann. Die Kontrolle des Fahrzeuggewichtes samt Zuladung gehört unbedingt zur Vorbereitung. Hier verschätzen sich viele Campingbegeisterte und der Grenzbereich ist schnell erreicht.
Wohnmobil-Wiegeaktion: Wo man Übergewicht messen kann
Der ADAC bietet für alle Wohnmobilbesitzer im Kreis Segeberg eine kostenlose Wohnmobil-Wiegeaktion an. Wer sein Zuhause auf vier Rädern prüfen will, kommt am Sonnabend, 30. März, zwischen 9 und 14 Uhr, zu Möbel Kraft an der Ziegelstraße 1 in Bad Segeberg. Wohnmobile und Camping-Gespanne mit einem Gewicht von maximal sechs Tonnen und einer Achslast von maximal drei Tonnen sind willkommen.
Und auch die Polizeidirektion Bad Segeberg bietet eine Wohnmobil-Wiegeaktion in der Region an. Die Polizeidirektion, die für die Kreise Pinneberg und Segeberg zuständig ist, lädt am Sonntag, 24. März, zwischen 9 und 15 Uhr, auf das Gelände des Polizei-Autobahn- und Bezirksrevier Elmshorn an der Wittenberger Straße 12 ein. Neben Wohnmobilen sind auch Wohnanhänger willkommen. Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Aktion ist kostenlos. Zudem beantworten die Beamtinnen und Beamten Fragen zur Ladungssicherung
Für Norderstedter mit Wohnmobil interessant: Die Campingfreunde Schleswig-Holstein bieten eine weitere Wiegeaktion am Sonnabend, 6. April, gleich hinter der Landesgrenze zu Hamburg bei der Niederlassung des DEKRA am Essener Bogen 10 an. Zwischen 10 und 16 Uhr können die Wohnmobilisten hier anrollen.
Eine weitere Aktion planen die Campingfreunde am 27. April auf dem Gelände von Premium Mobile Kuntz in Gettorf. Die Uhrzeit steht allerdings noch nicht fest (Info folgt unterwww.campingfreunde-schleswig-holstein.de).
Sicherheitsrisiko: Fahrtraining empfiehlt sich
Überladene Fahrzeuge sind ein enormes Sicherheitsrisiko, darauf weisen der ADAC Schleswig-Holstein und die Polizei hin. Überladene Fahrzeuge zeigen ein schlechtes Fahrverhalten. Generell rät die Polizei: Aufgrund der ungewohnten Fahrphysik der Fahrzeuge, sollten sich insbesondere Unerfahrene ein Fahr- und Sicherheitstraining auf dem Wohnmobil gönnen.
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Wer vorher berechnen will, wie viel er in sein Wohnmobil packen kann, der kann sich an eine einfache Formel halten. Das maximal erlaubte Gewicht der Zuladung ergibt sich aus der Differenz zwischen Leergewicht und zulässiger Gesamtmasse des Fahrzeugs. Als Zuladung gelten Gepäck, Proviant und Gegenstände, die du für den Campingurlaub mitnimmst, aber auch die Personen, die mitfahren.
Wie man die Zuladung des Wohnmobils errechnet
Ein Beispiel: Wenn ein Wohnmobil 2,8 Tonnen wiegt und maximal eine Gesamtmasse von 3,5 Tonnen erreichen darf, dann bleiben dem Besitzer also 700 Kilogramm an Zuladung. Wenn eine Familie mit zwei Kindern und Hund unterwegs ist, kann das schnell überschritten werden.
In Deutschland gilt allerdings eine Toleranzschwelle: 5 Prozent darf man über dem zulässigen Gesamtgewicht liegen und kommt dann mit einer Verwarnung davon. In Frankreich gibt es keine geduldete Toleranz. Bußgelder bis 750 Euro sind möglich, ab 5 Prozent Überschreitung wird sogar die Weiterfahrt verweigert.
Italien gewährt zwar ebenfalls die fünf Prozent Toleranz, greift bei Verstößen aber kräftig zu: bis zu 1700 Euro Bußgeld. Im Camping-Land Holland ist man mit zehn Prozent Toleranz großzügig, die Bußgelder können hier bis zu 850 Euro erreichen. Unerbittlich sind Österreicher und Schweizer. Keine Toleranz, in Österreich bis zu 5000 Euro Strafe, in der Schweiz drohen ab 5 Prozent Übergewicht teure Strafanzeigen.