Kaltenkirchen. 24-Jähriger nach Razzia festgenommen. Polizei schweigt zu Details, die Hintergründe für die Brandserie bleiben unklar.

Seit Monaten sorgen diverse Brandstiftungen in Kaltenkirchen für Angst und Schrecken – jetzt ist einer der Täter offenbar gefasst. Die Polizei hat einen 24 Jahre alten Kaltenkirchener festgenommen, der verdächtigt wird, als Feuerteufel diverse Brände gelegt zu haben. Die Beweise sind offenbar eindeutig, sodass das Amtsgericht Neumünster Haftbefehl erließ.

Die Ermittler vermuten, dass der 24-Jährige Komplizen hatte. Da gegen sie noch ermittelt wird, hält sich die Polizei mit Einzelheiten zurück. So bleibt eine für viele Kaltenkirchener wichtige Fragen noch unbeantwortet: Ist der Festgenommene auch für den Großbrand verantwortlich, der das Bürgerhaus zerstörte? Das Feuer im Herbst 2022 führte zu einem der größten Feuerwehreinsätze im Kreis Segeberg in den vergangenen Jahren.

Kripo verhaftet den Feuerteufel von Kaltenkirchen

Offen ist auch, wie viele Taten dem 24-Jährigen zugeordnet werden. Die Polizei spricht vage von einer „zweistelligen Zahl“. Dagegen scheint festzustehen, dass diverse Brände von Autos, Carports und Containern auf das Konto der Gruppe gehen. Hinzu kommt der Verdacht von Brandstiftungen in Wohnhäusern. Dabei kam es unter anderem Ende des vergangenen Jahres zu zwei Bränden am Kallieser Stieg, bei denen die Feuerwehr mit einem Großaufgebot im Einsatz war, weil Bewohner akut durch Feuer und Rauch gefährdet waren. Die Mehrfamilienhäuser wurden evakuiert.

Mit der Festnahme ist der Verdacht hinfällig, dass der zunächst unbekannte Brandtifter auch für das erste Feuer im Bürgerhaus im Jahr 1999 verantwortlich war. Damals war ein Mitglied der Jugendfeuerwehr festgenommen und verurteilt worden. Inzwischen kann die Polizei ausschließen, dass der Brandstifter von damals in jüngster Vergangenheit erneut immer wieder zugeschlagen hat. Bei dem Festgenommen, der für die aktuellen Fälle verantwortlich sein dürfte, handele es sich nicht um ein Mitglied der Feuerwehr, teilte die Polizei mit.

Polizei durchsuchte die Wohnung und fand Beweismittel

Die Kripo in Bad Segeberg und das für Serien- und Bandenkriminalität sowie komplexe Ermittlungsverfahren zuständige Sachgebiets 5 der Kriminalinspektion Pinneberg haben gemeinsam ermittelt. „Die Ermittlungen führten schließlich zu einem 24-jährigen Kaltenkirchener Bürger“, sagte Polizeisprecher Jens Zeidler. „Der Mann rückte in den Verdacht, zusammen mit zunächst noch unbekannten Mittätern für die Brandlegungen verantwortlich zu sein.“

Nachdem das Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss erlassen hatte, durchsuchten die Kriminalbeamten am Donnerstag die Wohnung des Beschuldigten und stellten Beweismittel sicher. Auch dazu will die Polizei derzeit keine weiteren Inormationen veröffentlichen. Nach der Durchsuchung und wegen einer offenbar erdrückenden Beweislast gestand der 24-Jährige bei den Vernehmungen diverse Brandstiftungen. Außerdem habe er die Namen von Mittätern genannt, sagte Zeidler.

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„Bei einem noch jugendlichen Mittäter wurde daraufhin am Folgetag ebenfalls ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt, der zur Sicherstellung weiterer Beweismittel führte“, sagte der Polizeisprecher. Die Ermittlungen gegen den Jugendliche und andere Personen werden fortgesetzt. Der Haftbefehl gegen den 24-Jährigen wurde nach Polizeiangaben „wegen des dringenden Tatverdachts der Brandstiftung und schweren Brandstiftung in mehreren Fällen sowie von Wiederholungsgefahr“ erlassen. Der Kaltenkirchener wartet jetzt in der Untersuchungshaftanstalt in Neumünster auf seinen Prozess.
verhandelt.