Kaltenkirchen. Serie von gefährlichen Brandlegungen in der Stadt setzt sich fort. Ermittler der Polizei haben einen Verdächtigen im Visier.
In Kaltenkirchen hat möglicherweise erneut ein Brandstifter zugeschlagen. Die Feuerwehr rückte am Dienstagabend zu einem Feuer an der Kieler Straße aus. Dort stand ein leerstehendes Einfamilienhaus in Flammen, die erheblichen Schaden in dem Gebäude anrichteten. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und geht einem Verdacht nach.
In den vergangenen Jahren ist es in Kaltenkirchen immer wieder zu Feuern gekommen, die vermutlich von einem Brandstifter gelegt wurden. Erst am vergangenen Wochenende musste die Feuerwehr drei Mal ausrücken. „Wir gehen von einem Tatzusammenhang aufgrund der räumlichen Nähe aus“, sagte Polizeisprecher Jens Zeidler.
Am Wochenende brannte ein Wohnmobil aus
Bei den Feuern am Sonnabend sei ein Schaden von mehreren 10.000 Euro entstanden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Gegen 2.15 Uhr wurden die Einsatzkräfte zum ersten Mal zur Kieler Straße gerufen. Ein Passant meldete ein Feuer in einer Großmülltonne eines Lebensmitteldiscounters. Einer Stunde später brannte an der Barmstedter Straße ein Wohnmobil der Marke VW.
Ermittler der Kriminalpolizei und ein Sachverständiger kamen zu dem Ergebnis, dass ein technischer Defekt als Brandursache ausscheide und eine Brandstiftung wahrscheinlich sei. Am Fahrzeug entstand Totalschaden. In derselben Nacht versuchte ein Unbekannter, im Keller eines Mehrfamilienhauses am Schäferstieg Möbel in Brand zu entzünden.
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Doch die Möbel fingen kein Feuer. Entdeckt wurde der Versuch, Feuer zu legen, erst am Sonntagvormittag. „Nach der Brandermittlung vor Ort kann zum jetzigen Zeitpunkt auch hier ein technischer Defekt ausgeschlossen werden“, sagte der Polizeisprecher.
Dramatisch ging es bei zwei Bränden vor wenigen Wochen zu: Um die Weihnachtszeit legte ein Unbekannter mehrfach Feuer am Kallieser Stieg. Beim ersten Einsatz waren 100 Feuerwehrleute im Einsatz, um einen Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus zu bekämpfen. Bei einem zweiten Brand im selben Haus musste die Feuerwehr das Gebäude erneut räumen. Beim bislang schlimmsten ungeklärten Feuer entstand eine Millionenschaden am Bürgerhaus an der Friedenstraße. Die Polizei ist sicher, dass das Feuer im September 2022 vorsätzlich gelegt wurde. Dach und Inventar wurden weitgehend zerstört. Auch in diesem Fall führten die Ermittlungen der Polizei bislang nicht zur Festnahme des Täters.
Als die Feuerwehr eintraf, schlugen Flammen aus dem Haus
Bei dem Feuer am Dienstagabend gingen mehrere Notrufe in der Rettungsleitstelle ein. Auch die Kisdorfer Feuerwehr wurde alarmiert. „Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Einsatzort schlugen bereits Flammen
aus mehreren Fenstern im Erdgeschoss des Einfamilienhauses“, sagte Feuerwehrsprecher Christoph Rüter. Über dem Haus stieg eine schwarze Rauchsäule auf.
Wegen umfangreicher Nachlösch- und Belüftungsarbeiten zog sich der Einsatz der 60 Feuerwehrleute über Stunden hin. „Der entstandene Sachschaden wird vorläufig auf 60.000 Euro geschätzt“, sagte Polizeisprecher Jens Zeidler und fügte hinzu: „Nach dem bisherigen Ermittlungsstand ist ein technischer Defekt als Brandursache nicht wahrscheinlich, weshalb aktuell von einer Brandlegung ausgegangen wird.“ Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter 04551/8840 oder 04191/30880 zu melden.
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Zum Stand der Ermittlungen gegen einen mumaßlichen Serienbrandstifter teilte die Polizei mit, dass sie einen Verdächtigen im Visier habe. Weitere Einzelheiten wollen die Ermittler derzeit nicht preisgeben und verweisen auf die noch laufenden Untersuchungen.