Kaltenkirchen. Zum Jubiläum der Stadt veröffentlicht Historiker Gerhard Braas gemeinsam mit Schülern ein neues Buch. Warum die Not groß war.

In diesem Jahr hätte Kaltenkirchen allen Grund gehabt zu feiern: Vor 50 Jahren erhielt der Ort Stadtrechte. Doch allzu viele Ativitäten hat der runde Geburtstag im Ort nicht ausgelöst. Dem Historiker Gerhard Braas ist es zu verdanken, dass immerhin ein aktuelles Buch zur Geschichte der Stadt erschienen ist. „In Kaltenkirchen nicht willkommen – Nachkriegsnot und ‚Wirtschaftswunder‘ in Kaltenkirchen 1946 – 1960“ heißt der Band.

„Ich habe die Entwicklung Kaltenkirchens von einer dörflich-strukturierten Gemeinde zu einem Ort mit städtischen Strukturen und damit die Vorgeschichte der Stadtwerdung nachgezeichnet“, sagt Braas. „Meine Veröffentlichung ist damit rechtzeitig und passend zum 50. Jubiläum unserer Stadt fertig geworden.“

Kaltenkirchen: So war das Leben nach dem Krieg

Wie schon bei früheren Publikationen zur Ortsgeschichte hat Braas auch diesmal mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums zusammengearbeitet. Sie haben Zeitzeugen befragt. Braas ist von der Arbeit der Jungen und Mädchen begeistert: Die Erinnerungen bereichern nach seiner Ansicht die Darstellung und machen sie anschaulich. „Lebendige Geschichte ganz nah und zum Anfassen“, sagt der promovierte Historiker.

Gerhard Braas hat bereits mehrere Bücher zur Geschichte Kaltenkirchens geschrieben.
Gerhard Braas hat bereits mehrere Bücher zur Geschichte Kaltenkirchens geschrieben. © Sammlung Gerhard Braas | Sammlung Gerhard Braas

Die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren auch gekennzeichnet durch Not und Mangel. Nach Gründung der Bundesrepublik verbesserten sich die Lebensverhältnisse auch in Kaltenkirchen, wo mehr Flüchtlinge als Einheimische wohnten, jedoch nicht immer willkommen waren. Gerhard Braas beschreibt anschaulich die Nachkriegszeit in Kaltenkirchen, das „Wirtschaftswunder“ mit wachsendem Wohlstand und die verpassten Chancen bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.

Kaltenkirchen: Entwicklung von einem Dorf zu einer modernen Stadt

Kaltenkirchen veränderte sich in den fünfzehn Jahren nach dem Krieg sichtbar und verlor allmählich seinen dörflichen Charakter. Die damals politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich handelnden Personen legten in dieser Zeit den Grundstein für die weitere dynamische Entwicklung der Gemeinde zu einer modernen Stadt.

Das Buch „In Kaltenkirchen nicht willkommen“ kostet 25 Euro.
Das Buch „In Kaltenkirchen nicht willkommen“ kostet 25 Euro. © Gerhard Braas | Gerhard Braas

Auch andere Fachleute außer Braas haben einen Beitrag zu dem Buch geleistet. Professor Uwe Danker, Seniorprofessor der Europa-Universität Flensburg, hat ein Vorwort geschrieben. Das Nachwort kommt von Tobias Thiel, Leiter der Fachschaft Geschichte am Gymnasium Kaltenkirchen und Fachlehrer des Interviewprojekts.

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Die Publikation ist im epv-verlag erschienen, hat 320 Seiten, über 600 Abbildungen und einen festen Hardcover-Einband. Das Buch ist bei der Buchhandlung Fiehland, Holstenstraße 32, erhältlich und kostet bis zum 31. Dezember dort nur 25 Euro. Wer außerhalb wohnt, kann den Band unter 04191/958600 oder unter www.buchhandlung-fiehland.de bestellen. Die Lieferung erfolgt kostenlos. Braas: „Ich bitte, den örtlichen Buchhandel hier in unserer Stadt zu unterstützen.“