Kreis Segeberg. Wo sich die Öffentlichkeit noch bis 26.10. über die ersehnte Ortsumfahrung von Bad Segeberg informieren kann.
- Aktuell endet die Autobahn 20 vor den Stadttoren Bad Segebergs.
- 2013 gab es schon einen Planfeststellungsbeschluss, aber ein Gericht verlangte Nachbesserungen.
- Jetzt liegen geänderte Pläne vor – Schutz der Fledermäuse wird stärker berücksichtigt.
Das Land unternimmt einen neuen Anlauf für das Projekt A 20: Noch bis zum 26. Oktober liegen die Pläne für den Abschnitt der Autobahn zwischen Wittenborn und Weede und damit die Umfahrung Bad Segebergs öffentlich aus. Verbände und betroffene Bürger können die Akten einsehen und sich dazu äußern.
Vor der Auslegung hat das Amt für Planfeststellung Verkehr (APV) sämtliche Pläne überarbeitet und korrigiert. Das war notwendig geworden, nachdem das Bundesverwaltungsgericht vor knapp zehn Jahren den alten Planfeststellungsbeschluss für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt hatte.
Fledermäuse und Haselmäuse wurden bislang nicht ausreichend erfasst
Das Land spricht von einem neuen juristischen Anlauf und einem „umfangreichen Fehlerheilungs- und Planänderungsverfahren“. Das Gericht hat kritisiert, dass die Fledermäuse und Haselmäuse nicht ausreichend erfasst worden seien. Dabei ging es besonders um den Schutz der Tiere im ökologisch wichtigen Fledermausquartier „Segeberger Kalkberghöhlen“.
Nach den Worten von Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen wurden in den letzten Jahren vor allem die umweltfachlichen und immissionsschutztechnischen Untersuchungen aktualisiert und angepasst. Auch technische Änderungen, wie beispielsweise eine Trassenoptimierung im Bereich des Travetals, seien Gegenstand des Verfahrens gewesen.
Verkehrsminister Madsen spricht von „äußerster Akribie“
„Nach der für das Land negativen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts im Jahr 2013 haben alle Beteiligten die kritischen Punkte nochmals mit äußerster Akribie unter die Lupe genommen und abgearbeitet, sodass ich guter Hoffnung bin, dass der Beschluss dieses Mal vor Gericht Bestand haben wird“, sagte Madsen. Er erinnerte an die hohe Komplexität dieses für die Region und vor allem für die Bewohner Bad Segebergs so wichtigen Teilstücks der A 20.
Verantwortlich für die Planung der A20 ist seit 2017 die staatliche Gesellschaft Deges, die dem Bund und einigen Bundesländern gehört. Eines Tages soll die Autobahn das polnische Stettin mit dem nördlichen Niedersachsen verbinden. Dazu sind der Bau eines Autobahnkreuzes an der A7 zwischen Kaltenkirchen und Bad Bramstedt sowie eine Elbquerung in Höhe Glückstadt erforderlich.
A20: Pläne können in Verwaltungen eingesehen werden
Doch auch für das niedersächsische Teilstück haben sich rechtlich Problem. Auch dort kassierte das Bundesverwaltungsgericht die Pläne, sodass die A20 dort vorerst nicht gebaut werden. Der Planfeststellungsbeschluss für ein erstes Teilstück zwischen Westerstede und Jaderberg sei „rechtswidrig und nicht vollziehbar“, urteilte das Gericht 2022 und folge damit einer Klage des Umweltverbands BUND.
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Noch endet die A20 aus Richtung Lübeck kommend vor der Stadtgrenze von Bad Segeberg. Durch den Verkehr ist die Kreisstadt massiv durch den Autoverkehr belastet, der über die Bundesstraße 206 rollt. Die Unterlagen sind im Internet einsehbar und liegen außerdem bis zum 26. Oktober zu den regulären Öffnungszeiten in diesen Rathäusern und Amtsverwaltung aus: Stockelsdorf, Bad Segeberg, Leezen, Trave-Land und Nordstormarn