Norderstedt. Das sind die Attraktionen auf dem Kunsthandwerker- und Bauernmarkt an der Promenade. Auch Sonntag noch geöffnet.

Jens Ohde hat ein besonderes „Kunstwerk“ gebaut: Der Fachbereichsleiter Abfall des Norderstedter Betriebsamts hat mit seinem Team die Plastiktüten und -fetzen aus dem Biomüll herausgesammelt und daraus einen großen quadratischen Plastikmüll-Quader geschaffen. Den präsentierte er auf dem zehnten Kunsthandwerker- und Bauernmarkt der Agentur Thomas Will auf der Strandpromenade im Stadtpark, um auf den „Störstoff“ Plastik im Biomüll hinzuweisen.

Nina Eschenhorst, Mirco Feddern und Michael Lages Dias (von Links) vom Norderstedter Betriebsamt sorgen dafür, dass die Stadt grünt, blüht und sauber bleibt.
Nina Eschenhorst, Mirco Feddern und Michael Lages Dias (von Links) vom Norderstedter Betriebsamt sorgen dafür, dass die Stadt grünt, blüht und sauber bleibt. © Heike Linde-Lembke

„Wir kommt jemand überhaupt auf die Idee, Plastik in den Biomüll zu werfen?“, fragt ein Besucher. Darüber schüttelt auch Jens Ohde nur mit dem Kopf: „6000 Tonnen Plastik finden wir pro Jahr im Biomüll.“ Damit ist der Biomüll mit zwei Prozent des Störstoffs Plastik verunreinigt. Gemeinsam mit Ohde präsentierten Nina Eschenhorst, Azubi im ersten Lehrjahr für Garten- und Landschaftsbau, sowie die Müllwerker Mirco Feddern und Michael Lages Dias das Betriebsamt auf dem Kunsthandwerkermarkt und zeigten, wie sie die Stadt grün, blühend und sauber halten.

Stadtpark Norderstedt: Von Kinderbüchern, Blumenzwiebeln zu viel Plastik im Müll

Das Betriebsamt beteiligt sich zurzeit an der bundesweiten Aktion, Biotonnen mit entsprechenden Hinweisen stehen zu lassen, in denen drin ist, was nicht reingehört, „Bio-Abfall ist wichtig für das Klima, doch wir müssen zu viel Restmüll aussortieren, das ist teuer und aufwendig“, sagt Jens Ohde.

Aus Lebensmittelresten, Küchen- und Grünabfällen wird erst Biogas, dann Strom gewonnen. Die Gärreste werden zu wertvollem Kompost für die Landwirtschaft, die daraus wieder Lebensmittel anbaut und erntet. „Deshalb appellieren wir dringend an die Bürgerinnen und Bürger, nur das in die Tonne zu werfen, was auch reingehört“, sagt Ohde.

Mehr als 100 Stände zeigen Accessoires für Wohnung, Haus und Garten

Doch das Betriebsamt war nicht allein auf dem Markt, der auch am Sonntag geöffnet hat. Mehr als 100 teils liebevoll dekorierte Stände zeigen dort Accessoires für Wohnung, Haus und Garten, Bio-Obst und -Gemüse, Blumen bis zu Zwiebeln, damit es im nächsten Frühjahr auch wieder bunt im Garten, auf Terrasse und Balkon blüht, edle Brände, Bürsten und Besen, Kunsthandwerk wie Keramik, Kulinarisches, Kinderbücher und Kosmetik aus Naturstoffen, Kochzutaten, Körbe aller Art, Mode und Marmeladen bis zu Schmuck, Schnaps und Wein.

Vom Alium bis zur Kaiserkrone, von der Steppenkerze bis zur Wildtulpe hat Karl-Heinz Banas alles an seinem Stand, was im Frühling wieder Freude macht.
Vom Alium bis zur Kaiserkrone, von der Steppenkerze bis zur Wildtulpe hat Karl-Heinz Banas alles an seinem Stand, was im Frühling wieder Freude macht. © Heike Linde-Lembke

Zahlreiche Food-Stände laden zum Probieren ein, für lauschige Plätze ist mit Tischen und Bänken auf dem Grünstreifen der Seepromenade gesorgt.„Wer jetzt Blumenzwiebeln in Töpfe steckt, hat schon zu Weihnachten die schönsten Blüten“, rät Klaus-Dieter Banas am Stand „Flower Record“ seines Sohnes Maik Banas.

Geschichten von pinken Mäuseöhrchen und grünen Affen

Der Senior freut sich, dass so viele nette Menschen sich für die Blumenzwiebeln interessieren und sie auch kaufen, seien es Echter Safrankrokus, Kaiserkrone oder Wildtulpen. Ihm schräg gegenüber steht Brigitte Schlegel an ihrem Stand. Sie hat ihren Tisch gedeckt mit bunten Kinderbüchern, die es sonst nirgends gibt – es sei denn, sie ist dabei. Denn alle Geschichten in den Büchern hat sie selbst geschrieben, die liebevollen Illustrationen dazu hat der Hamburger Illustrator Tim von Borstel gezeichnet.

„Die Geschichten beschreiben die Abenteuer vom pinken Mäuseöhrchen, grünen Affen und einem bunt geringelten Nasenbären“, erzählt Brigitte Schlegel. Sie kommt aus der Lüneburger Heide und hat die Geschichten ihren eigenen Kindern erzählt, bis sie sich dachte, „jetzt schreib ich einfach mal los“. Das Interesse war groß, und so ging sie in Serie.

Ela Erdmann präsentiert eine eigene Modelinie

„Die Tiere helfen einander und finden so zum Ziel“ – so beschreibt sie den tieferen Sinn ihrer Geschichten. Jetzt plant sie Erzählungen über Archibald, den Seemann. Eine Website hat Bettina Schlegel noch nicht, ist aber unter Telefon 0151/68495874 zu erreichen.

Die hohe Qualität ihrer Handtaschen aus italienischem Leder bei bester Verarbeitung in eigener Werkstatt ist bereits bekannt. Nun legt Ela Erdmann mit handgestrickten Mänteln und handgearbeiteten Schals und Stolen auch eine eigene Modelinie vor.

„Alles ist aufeinander abgestimmt, sowohl farblich wie auch von den Stoffen, der Struktur und dem Schnitt“, sagt Ela Erdmann an ihrem Stand, an dem sie auch Stil-Beratung macht. „Wenn einer Kundin etwas nicht steht, dann sage ich es auch, denn sie soll ja auch Zuhause noch zufrieden mit meinem Service sein.“

Kunsthandwerker- und Bauernmarkt, Strandpromenade Stadtpark Norderstedt, Stormarnstraße 55, So, 17.09., 10.00–18.00 geöffnet. Eintritt frei.