Bad Bramstedt. Klinikum droht Zahlungsunfähigkeit. Bundestagsabgeordneter Bengt Bergt fordert Abwendung der Schließung mit allen Mitteln.
Für die etwa 1100 Beschäftigten des Klinikums Bad Bramstedt ist es eine belastende Situation: Kommt die Klinik für die Behandlung und Rehabilitation bei Gelenk-, Wirbelsäulen-, Hand und Fußerkrankungen finanziell wieder in ruhiges Fahrwasser? Sind die Jobs sicher?
Seit Juni läuft der Betrieb unter einem Schutzschirmverfahren. Im September soll ein Insolvenzverfahren beginnen. Die drohende Zahlungsunfähigkeit soll abgewendet werden. Die Corona-Pandemie riss ein immenses Finanzloch in der Klinik auf. Ausgleichszahlungen anderer Kliniken im Reha-Bereich brachen weg.
Klinikum Bad Bramstedt: Mangelnde Liquidität seit der Corona-Krise
Die mangelnde Liquidität des Klinikums sorgt dafür, dass Kredite in Höhe von etwa 18 Millionen Euro für den Bau von Gebäuden in Bad Bramstedt möglicherweise bis Jahresende nicht mehr bedient werden können.
Grundsätzlich ist die Einnahmesituation des Klinikums nach Aussagen des Klinikleiter Jens Ritter gut. Und trotz des Schutzschirmverfahrens stellt das Klinikum derzeit sogar neues Personal ein – wenn es sich denn bewirbt. Man ist laut Stellungnahmen überzeugt, das Unternehmen „eigenständig und effizient“ zu sanieren und sich „aus eigener Kraft mit Unterstützung eines erfahrenen Teams aus Sanierungsexperten zukunftssicher aufzustellen“.
Schutzschirmverfahren: SPD fordert staatliche Unterstützung
Ob das Klinikum dabei nicht doch die Hilfe der öffentlichen Hand benötigt, darüber machen sich der Norderstedter SPD-Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt und die SPD-Kreisvorsitzende Katrin Fedrowitz Gedanken. Er sei besorgt über die finanzielle Situation des Klinikums und er fordert mehr staatliche Unterstützung für den Weiterbetrieb der Klinik und den Erhalt der Arbeitsplätze, sagt Bergt.
Der SPD-Bundespolitiker betont die Bedeutung des Klinikums bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung sowie als Arbeitgeber. Mit einer Insolvenz des Klinikums wäre nicht nur die medizinische Versorgung durch die verschiedenen Fachkliniken gefährdet, sondern auch die Arbeitsplätze der 1100 Beschäftigten des Klinikums und seiner Tochtergesellschaften.
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„Die aktuelle Lage des Klinikums Bad Bramstedt ist alarmierend. Wir müssen alles tun, um das Klinikum vor einer möglichen Schließung zu bewahren“, sagt Bengt Bergt. „Jetzt gilt es, gemeinsam Lösungen finden, um die finanzielle Stabilität des Klinikums zu gewährleisten – im Sinne einer guten medizinischen Versorgung der Bürger*innen in unserer Region und im Sinne der Beschäftigten.“
Klinikum ist „Garant für qualitativ hochwertige medizinische Versorgung“
Die SPD-Kreisvorsitzende Katrin Fedrowitz unterstreicht die Notwendigkeit einer breiten Unterstützung für das Klinikum. „Es ist ein Garant für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in der Region. Es ist von großer Bedeutung, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um das Klinikum vor einer möglichen Schließung zu bewahren.“
Die Verantwortlichen auf Landesebene und bei der Deutschen Rentenversicherung Nord müssten zusammenarbeiten, um tragfähige Lösungen zu finden. Bergt und Fedrowitz werden sich aktiv dafür einsetzen, dass im Rahmen ihrer Möglichkeiten die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um den Stellenabbau und die Schließung des Klinikums zu verhindern.