Norderstedt. Sechs DJs legen am 5. August auf der Waldbühne auf. Das Open Air geht bis tief in die Nacht. Wer auftritt und was geplant ist.

Seine erste Techno-Party hat Kevin Wolf vor 22 Jahren veranstaltet. Damals war er 18. Der Schüler hat das Dorfgemeinschaftshaus in Stolpe gemietet, das nicht weit von seiner Heimat Trappenkamp entfernt liegt. Zum ersten Mal hat er vor Publikum als DJ aufgelegt. „Wir haben zu Hause Flyer bei Word designt und ausgedruckt“, erinnert sich der heute 40-Jährige mit einem Schmunzeln. „Es sind 250 bis 300 Leute gekommen, obwohl eigentlich nur 100 in den Raum reingepasst haben.“

Heute ist Techno immer noch seine Leidenschaft. Doch inzwischen sind seine Partys noch größer geworden. Am 5. August verwandelt er gemeinsam mit DJ-Kollege Kim Gercke die Waldbühne in Trappenkamp zu einem Techno-Club unter freiem Himmel. Beim Freiraum Open Air legen sechs DJ’s auf.

Waldbühne in Trappenkamp wird zur Partylocation für Techno-Fans

Sie veranstalten das Freiraum Open-Air in Trappenkamp: Kevin Wolf (l.) und Kim Gercke, sie bilden zusammen das DJ-Duo Revate.
Sie veranstalten das Freiraum Open-Air in Trappenkamp: Kevin Wolf (l.) und Kim Gercke, sie bilden zusammen das DJ-Duo Revate. © Facebook | Kevin Wolf

Den Großteil des Jahres liegt das Gelände, das sich zwischen dem Sportverein TV Trappenkamp und einem Waldgebiet befindet, ungenutzt brach. Die Bühne ist mit Graffitis beschmiert. Doch für das eintägige Festival wird das alte Holzgestell verkleidet und mit einer ordentlichen Soundanlage und Lichteffekten ausgestattet. „Die Akustik ist super und die Location gerade bei Sonnenuntergang schön“, sagt Kevin Wolf.

Vor zehn Jahren hat er die Techno-Party im Wald zum ersten Mal ausgerichtet. Damals noch unter dem Namen „Flächenbrand“. Und mit seinem besten Kumpel. Bis dieser verstarb. In Gedenken an ihn hat Wolf weiter an der Idee, die sie einmal gemeinsam hatten, festgehalten. Heute veranstaltet er das Freiraum Open Air unter einem neuen Namen. Unterstützung bekommt Wolf von Kim Gercke, mit dem er hinter dem Pult auch das DJ-Duo Revate bildet.

Techno-Party geht bis tief in die Nacht

Ab 18 Uhr geht es los. Die Stimmung anheizen wird als erstes DJane Blø:ndi aus Kiel. Anschließend werden Wolf und Gercke von 19 bis 21 Uhr selbst als Revate auflegen und mit ihren Beats die Besucher zum Raven bringen. Mit Ozzy Riot kommt laut Veranstalter eine der „angesagtesten DJanes“ aus Hamburg nach Trappenkamp. Sie steht bis 22.30 Uhr auf der Waldbühne.

Sechs DJs legen beim Freiraum Open Air auf.
Sechs DJs legen beim Freiraum Open Air auf. © Freiraum Open Air | Kevin Wolf

Mitternacht erleben die Techno-Fans mit Joe Bloxx und Tiwea. Von 0.30 Uhr an spielt dann Mellow Trax, ein bekannter DJ aus Hamburg, als Hauptact bis tief in die Nacht. Er wurde mit dem Song „Phuture Vibes“ im Jahr 1999 bekannt. Um 2 Uhr geht die Musik aus, eine Stunde später sollten dann alle das Gelände verlassen haben. Wer nicht mehr extra nach Hause fahren möchte, kann auf einem benachbarten Stellplatz in seinem Wohnmobil übernachten.

Waldbühne soll umgebaut werden – Kosten auf 900.000 Euro geschätzt

Tickets sind sowohl online im Vorverkauf als auch vor Ort an der Abendkasse für 14 Euro erhältlich. Wem zwischen den Beats der Magen knurrt, kann sich am Foodtruck unter anderem mit Burgern, die es auch in der vegetarischen Variante gibt, und Pommes versorgen.

Die Gemeinde Trappenkamp möchte die Waldbühne künftig für mehr Veranstaltungen nutzen und ausbauen. Rund 50 Bürger haben sich vor einiger Zeit getroffen, um ihre Ideen einzubringen. Auch Kevin Wolf war als Ur-Trappenkamper dabei. Laut einer Machbarkeitsstudie würden die Kosten für den Umbau bei etwa 900.000 Euro liegen. Dazu würde die Errichtung von festen Sanitäranlagen, eine Teilüberdachung und Sitzschalen gehören.

Freiraum Open Air: Maximal 700 Personen sind zugelassen

„Nicht nur für uns wäre das interessant. Die Gemeinde hat eine kulturelle Verantwortung, gerade für Jugendliche gibt es sehr wenig im Ort“, sagt Wolf. Deswegen hat er als 18-Jähriger kurzerhand selbst eine Techno-Party in der Region organisiert. „Hier gab es sonst nichts. Wir mussten immer nach Hamburg fahren.“

Für das Freiraum Open Air sind übrigens 700 Personen zugelassen. An die Höchstgrenze wird sich der Veranstalter – anders als vor 22 Jahren – natürlich halten. „Das war damals noch eine andere Zeit“, sagt Wolf und lacht.