Henstedt-Ulzburg. 38-jähriger Hamburger steigt aus dem Wrack und verschwindet für drei Stunden vom Unfallort. Folgeunfall mit drei Verletzten.

Ein 38-jähriger Hamburger war in der Nacht zu Donnerstag auf der A7 mit seinem BMW unterwegs. Kurz nach 23 Uhr begann für den Mann ein Albtraum, den jeder Autofahrer fürchtet: Bei laut Polizei „deutlich über 200 km/h platze ein Reifen und der Mann konnte den Wagen nicht mehr kontrollieren.

Da war der 38-Jährige gerade in Fahrtrichtung Süden in Höhe Henstedt-Ulzburg unterwegs. Wie die Polizei mitteilte, platzte der hintere rechte Reifen des Wagens. Der BMW kam nach rechts von der A7 ab und landete in einem Grünstreifen, krachte dort gegen einem Leitpfosten.

A7: Warum verschwand der BMW-Fahrer nach dem schweren Unfall?

Dann soll sich das Auto überschlagen haben und wurde durch die Wucht wieder auf die Fahrbahn zurückgeschleudert. Der BMW blieb schließlich auf dem linken Fahrstreifen an der Mittelschutzplanke liegen. Zu allem Unglück geriet das Wrack nun auch noch in Brand.

Die A7 musste in Fahrtrichtung Süden für die Aufräumarbeiten bis 3 Uhr morgens gesperrt werden.
Die A7 musste in Fahrtrichtung Süden für die Aufräumarbeiten bis 3 Uhr morgens gesperrt werden. © Feuerwehr Kaltenkirchen | Jung

Der 38-jährige Fahrer konnte sich zuvor aber noch aus dem BMW selbst befreien. Allerdings: Er verließ die Unfallstelle und verschwand. Auf der A7 kam es unterdessen durch das BMW-Wrack zu Folgeunfällen. Ein Jaguar-Fahrer sah den BMW erst spät auf dem linken Fahrstreifen stehen. Er zog sein Auto nach rechts auf den mittleren Fahrstreifen, um einen Unfall zu vermeiden.

Schwer verletzter Hamburger kam um 2.35 Uhr zur Unfallstelle zurück

Gleichzeitig fuhr auf dem rechten Fahrstreifen ein Mercedes Transporter, der Trümmerteilen des verunfallten BMW ausweichen und ebenfalls auf den mittleren Fahrstreifen ausweichen musste. Transporter und Jaguar kollidierten, drei Insassen der Wagen wurden leicht verletzt.

Das Wrack des BMW sorgte in der Folge noch für einen Auffahrunfall mit drei Verletzten.
Das Wrack des BMW sorgte in der Folge noch für einen Auffahrunfall mit drei Verletzten. © Feuerwehr Kaltenkirchen | Jung

Und der Fahrer des BMW? Da die Rettungskräfte keine Insassen des BMW am Unfallort antrafen, leiteten sie eine Suchaktion mit Polizisten, Hunden und einem Hubschrauber ein – erfolglos.

Doch dann, während der Unfallaufnahme durch Polizei und Feuerwehr gegen 2.35 Uhr kam der Hamburger schwer verletzt zu den Einsatzkräften auf der Autobahn und gab sich als Fahrer des verunglückten BMW zu erkennen. Was er seit dem Unfall um 23 Uhr gemacht hat, ist derzeit Gegenstand der laufenden Ermittlungen, wie die Polizei mitteilt.

Der Mann wurde ins UKE in Hamburg gebracht und stationär aufgenommen. Es bestand der Verdacht des Fahrens unter Alkohol, weswegen eine Blutprobe entnommen wurde. Die A7 musste in Fahrtrichtung Süden zwischen Henstedt-Ulzburg und Quickborn zwischen 23 und 3 Uhr voll gesperrt werden, der Verkehr wurde abgeleitet und teilweise hinter der Unfallstelle zurückgeführt.