Leezen. Blaualgen blühen dieses Jahr besonders früh. Wie es um die anderen Badestellen im Kreis Segeberg steht.

Das sonnige Wetter in diesem Juni sorgen nicht nur für viel Betrieb in Freibädern und an Badeseen. Es lässt auch die giftige Blaualge wachsen, zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt. Das führt dazu, dass manche Badeseen in Schleswig-Holstein aktuell für Badegäste gesperrt sind – darunter der Neversdorfer See im Kreis Segeberg.

„Eigentlich haben wir dieses Problem jedes Jahr am Neversdorfer See. Aber normalerweise kommt die Blaualgenblüte im August. Dieses Jahr ist es sehr früh, wegen der intensiven, frühen Sonneneinstrahlung“, sagt Ulrich Schulz (WGL), Bürgermeister der Gemeinde Leezen, die an dem See liegt.

Badeseen Schleswig-Holstein: Blaualgen – Badeverbot am Neversdorfer See

Das Problem sei kürzlich durch die „besonders intensive Grünfärbung“ aufgefallen. Der Bürgermeister von Bebensee, das am Ostende des Sees liegt, habe dann eine Probe gezogen und diese an die zuständigen Mitarbeiter des Kreises Segeberg weitergeleitet. Dort bestätigte sich der Verdacht auf Blaualgenbildung.

Wie Sabrina Müller, Sprecherin des Kreises sagt, seien daraufhin alle Badestellen des Kreises überprüft worden. „Es wurden jeweils Wasserproben genommen. Betroffen von Blaualgenbildung ist im Kreis aber aktuell nur der Neversdorfer See. Alle anderen Badestellen im Kreis sind geöffnet“, so Müller.

Blaualgen können Hautreizungen und Übelkeit hervorrufen

Am allen Badestellen des Neversdorfer Sees weisen nun Warnschilder auf die Gefahr hin. Blauagen können bei Berührung Hautreizungen, bei Verschlucken Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Man erkennt sie daran, dass das Wasser besonders intensiv grün gefärbt ist, oder auch an einer Schaumbildung am Ufer. Wer im knietiefen Wasser die Füße nicht mehr sehen kann, sollte ebenfalls nicht in dem Wasser baden.

Wer mit Blaualgen in Berührung gekommen ist, sollte umgehend duschen und die Badekleidung auswaschen. Nach dem Verschlucken größerer Wassermengen, bei Übelkeit oder bei Hautreizungen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wie oft die Badestellen im Kreis Segeberg kontrolliert werden

Wie Sabrina Müller sagt, werden alle Seen im Kreisgebiet fünf Mal pro Jahr von der Kreisverwaltung kontrolliert – einmal vor Beginn der Badesaison im Mai und viermal innerhalb der Badesaison von Juni bis September. „Die Kontrolle bezüglich der Blaualgen ist eine reine Sichtkontrolle und findet jeweils parallel zu den Badewasserprobeentnahmen statt.“

In Schleswig-Holstein sind aktuell mehrere Seen wegen Blaualgenbildung gesperrt, darunter der Bordesholmer See (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und der Badesee Oberglinde (Kreis Pinneberg). Auch am Meer darf teilweise nicht gebadet werden, etwa in der Husumer Bucht. Das Land Schleswig-Holstein veröffentlicht aktuell online, welche Badestellen gesperrt sind.

Wann im Neversdorfer See wieder gebadet werden darf, kann Ulrich Schulz derzeit nicht sagen. „Erfahrungsgemäß ist es wieder vorbei, wenn es etwas Wind und Regen gibt und wieder Sauerstoff ins Wasser kommt. Sobald sich eine Besserung ergibt, geben wir die Badestellen wieder frei.“