Warder. Arche Warder eröffnet mit Ministerpräsident Daniel Günther das Besucherzentrum „Domesticaneum“. Was man dort erleben kann.
So etwas soll es weltweit noch nicht geben: Die Arche Warder, der Tierpark für alte Haus- und Nutztierrassen, eröffnet am Mittwoch sein „Domesticaneum“. Das neue, multimediale Besucherzentrum mache die uralte, gemeinsame Geschichte von Mensch und Haustier mit modernem Edutainment erlebbar, sagt Direktor Kai Frölich. Die Zeitreise beginne in einer Höhle der Altsteinzeit und reiche bis zur Farm der Zukunft.
Das „Domesticaneum“ wird Frölich am Mittwoch, 26. April, gemeinsam mit Ministerpräsident Daniel Günther eröffnen. Für den Tierpark ist das Besucherzentrum eine erhebliche Investition gewesen. 2,5 Millionen Euro hat der Bau gekostet, 1,1 Millionen Euro sind Eigenmittel der Arche Warder. Die übrigen 1,4 Millionen Euro Fördermittel kamen von der Europäischen Union, dem Bundesministerium für Wirtschaft, dem Land Schleswig-Holstein sowie der Bingo Umweltlotterie.
Ausflüge: „Weltneuheit“ – Zeitreise in der Beziehung Mensch und Tier
14 Jahre Jahre Planung benötigte das Projekt. Realisiert werden konnte der Ausstellungskomplex, der aus acht miteinander verbunden Häusern besteht, die sich um einen Innenhof gruppieren, in nur einem Jahr und drei Monaten. Das „Domesticaneum“ widmet sich komplett der Bedeutung der Haustiere für die Kulturgeschichte des Menschen.
Mit den Mitteln des interaktiven Edutainment werde das unterhaltsame Lernen ermöglicht. So erfährt man zum Beispiel die spannende Geschichte, wie vor Jahrtausenden Mensch und Hund die besten Freunde wurden. Besucher können sich zudem im Streitwagen auf eine virtuelle Fahrt durch die antike Mega-City Uruk (heutiges Warka) begeben.
Auf einer mittelalterlichen Weide Schweine mit Eicheln füttern
Im Mittelalter geht es mit den Schweinen auf die Waldweide, die mit Bucheckern und Eicheln gemästet wurden. In der Neu- und Jetztzeit werden die Folgen der Massentierhaltung thematisiert, um in der Farm der Zukunft aufzuzeigen, wie alte Rassen künftig eine wichtige Rolle spielen können – für mehr Artenvielfalt und Tierwohl.
„Exzellente Bildung sollte ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft sein, davon bin ich fest überzeugt. Die Arche Warder hat sich auf die Fahne geschrieben, ein Stück dazu beizutragen, Umweltbildung zu verbessern“, sagt Tierparkdirektor Frölich. Das „Domesticaneum“ solle aufzeigen, dass es auch Fortschritt sein könne, einen Schritt zurückzugehen und bei den Nutztieren auf mehr Vielfalt zu setzen statt auf Effizienz und eine einseitige Spezialisierung.
Moderne Massentierhaltung erscheint in kritischem Licht
Nachdem Ministerpräsident Daniel Günther und geladene Gäste sich das „Domesticaneum“ angeschaut haben, folgt am Sonnabend, 29. April, von 10 Uhr an, die Eröffnung für das Publikum. Der Tag beginnt mit einer Einweihungsfeier. Den ganzen Tag sind Steinzeit- und Mittelalter-Darsteller in der Ausstellung unterwegs und mischen sich unters Publikum.
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Am Vor – und Nachmittag werden Führungen durch die neue Ausstellung angeboten. Die Besucher können an einer Quiz-Rallye teilnehmen, Überraschungen gewinnen und als Erinnerung einen Schnappschuss aus der Fotobox mitnehmen.
Ausflüge: „Domesticaneum“ ist ab Sonnabend für’s Publikum geöffnet
Die Arche Warder ist europaweit das größte Zentrum für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. 87 verschiedenen Rassen sowie sieben Wildtierarten sind hier zu bestaunen, der ästhetisch angelegte Landschaftstierpark lädt zu ausgedehnten Spaziergängen mit der ganzen Familie ein. Das Ziel ist die intensive, hautnahe Tier-Mensch-Begegnung, Umweltbildung und Naturerfahrung.
Besucherzentrum „Domesticaneum“, nach dem 29.4., immer dienstags bis sonntags, von 10 Uhr an, im Herbst und Winter bis zum Einbruch der Dunkelheit, im Frühling und Sommer bis 18 Uhr. Eintritt im Arche Warder-Ticket inbegriffen: Erwachsene 12 Euro, Kinder (4-17 Jahre) 9 Euro, Kinder bis 3 Jahren frei.