Henstedt-Ulzburg. Am Freitagabend versammelten sich 150 Menschen, um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Viele Geflüchtete waren vor Ort.
Am Freitagabend versammelten sich rund 150 Menschen vor dem Rathaus in Henstedt-Ulzburg zu einer Kundgebung, zu der das Bündnis für Demokratie und Vielfalt aufgerufen hatte. Sie trugen ukrainische Flaggen um die Schultern und hielten Kerzen und Plakate mit den Worten „Stoppt den Krieg“ in den Händen. Sie alle wollten ihre Solidarität mit der Ukraine zeigen und den Opfern des Krieges gedenken.
Genau ein Jahr ist es her, dass Russland die Ukraine überfallen hat. Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg mitten in Europa – für viele Menschen ist das immer noch schwer zu begreifen. „Ich bin entsetzt und traurig darüber, dass wir diesen Jahrestag überhaupt begehen müssen“, sagte Henstedt-Ulzburgs Bürgervorsteher, Henry Danielski. Er fand klare Worte für den russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Da, wo normale Menschen ein Herz haben, muss bei diesem Mann ein Vakuum sein.“
Henstedt-Ulzburg: Ein Jahr Krieg – Junge Ukrainerin rührt mit Worten zu Tränen
Für einen der emotionalsten Momente sorgte eine junge Ukrainerin. Oxana berichtete von ihrer 40-stündigen Flucht im Auto nach Deutschland. „Als ich vor einem Jahr meine Heimatstadt verließ, hatte ich Angst“, sagte sie auf Deutsch und Ukrainisch. Inzwischen habe sie in Henstedt-Ulzburg Freunde gefunden und Deutsch gelernt.
Aber ihre zurückgebliebene Familie in der Ukraine vermisst sie schrecklich: „Vor drei Tagen bin ich 18 geworden – und mein Papa ist immer noch nicht bei mir.“ Tränen liefen ihr über die Wangen. Auch andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Solidaritäts-Demo waren sichtlich bewegt.
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Franzi Mello aus Henstedt-Ulzburg war geschockt, als sie vom Krieg in der Ukraine erfuhr. Sie hatte ein Zimmer bei sich frei und nahm Chana aus Odessa bei sich auf. Beide erzählten am Freitagabend von ihren Erfahrungen. „Es ist eine total schöne Freundschaft entstanden“, sagte Franzi Mello.
Ukraine-Krieg: Demonstranten bilden Menschenkette für den Frieden
Bürgermeisterin Ulrike Schmidt bedankte sich bei den Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde: „Ich bin sehr stolz, dass wir in Henstedt-Ulzburg so viel Hilfe zusammengestellt haben“, sagte sie und erinnerte daran, wie wichtig es sei, Zeichen für den Frieden zu setzen. „Es ist wichtig, dass Europa sich geschlossen gegen den Krieg stellt. Jede Geste der Solidarität bringt etwas.“
Am Ende der Mahnwache bildeten die Demonstranten eine Menschenkette an der Straße und riefen „Slava Ukraini“ – Ruhm der Ukraine.