Kreis Segeberg. Etliche Datenträger wurden im Kreis Segeberg und in Neumünster sichergestellt. Einige Besitzer der Pornos sind noch minderjährig.

Bei einer großangelegten Razzia im Kreis Segeberg und in Neumünster hat die Polizei 36 Wohnobjekte nach Kinderpornografie durchsucht. 46 Beamtinnen und Beamte der
Ermittlungsgruppe Kinderpornografie waren mit Unterstützung von Kräften der
Polizeidirektionen Bad Segeberg und Neumünster am Donnerstag, zwischen 6 und 14 Uhr aktiv, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten. Die Ermittlungen drehen sich um 36 Beschuldigte im Alter von 14 bis 73 Jahren aus dem Kreis Segeberg und Neumünster. Bei der konzentrierten Aktion wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Die Ermittler vollzogen 36 von der Staatsanwaltschaft Kiel beantragte Durchsuchungsbeschlüsse und durchsuchten sowohl Wohnungen als auch Einfamilienhäuser. Sie gehen zurzeit davon aus, dass es keine direkten Verbindungen bei den einzelnen Verfahren gibt.

Polizei Schleswig-Holstein: Kinderpornografie – Polizei-Razzia bei 36 Beschuldigten

In welchen Orten genau die Hausdurchsuchungen stattgefunden haben, gibt die Polizei nicht bekannt. Es sollen keine Rückschlüsse auf die Identität der möglichen Täter gezogen werden können.

Eine Vielzahl der Verfahren sind Ausflüsse von Meldungen von Internetportalen an das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC). Von dort wurden diese Meldungen über das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt an das Kommissariat 11 übersandt.

Polizei: Vielzahl von Datenträgern gesichert – Ermittlungen noch ganz am Anfang

Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Ermittlerinnen und Ermittler eine Vielzahl von Datenträgern sicher, die nun weiter ausgewertet werden müssen. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft werden, ob und an wen gegebenenfalls belastendes Material weitergeleitet wurde.

Neben den Datenträgern fanden die Beamtinnen und Beamte in einzelnen Durchsuchungsobjekten kleinere Mengen von Betäubungsmitteln. Die 36 Beschuldigten wurden wegen fehlender Haftgründe nach erkennungsdienstlichen Behandlungen wieder entlassen.

Überraschend ist das Alter von gerade einmal 14 Jahren des jüngsten Tatverdächtigen. Es passiere häufiger, erklärt Matthias Felsch, dass sich Jugendliche per WhatsApp oder TikTok kinderpornografisches Material schickten. „Sie sind sich dessen oft gar nicht bewusst. Aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, so der Sprecher. Er appelliert auch an die Eltern, sensibel und wachsam zu sein.