Norderstedt. Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums zeigen beim Tag der offenen Tür, wie man auf Englisch erfolgreich debattiert.
Wie debattiert man miteinander? Wie setzt man Argumente durch? Wie recherchiert man? Wie erschließt man sich Quellen, und welche Informationen sind wofür wichtig? Das können Schülerinnen und Schüler bei den „Mun“, den „Model United Nations“ lernen, in denen die Gremiensitzungen der Vereinten Nationen nachempfunden werden.
14 Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums, die gerade von einer „Mun“-Veranstaltung in den Niederlanden zurückkehrten, geben beim Tag der offenen Tür des Gymnasiums an der Poppenbütteler Straße am Freitag, 10. Februar, eine „Schau-Debatte“. Sie möchten zeigen, warum Debatten so lange dauern, warum die Verhandlungen so zäh sind, und wie um jedes Wort, jede Formulierung gerungen wird.
Norderstedt: Gymnasiasten feilschen als Weltbürger um jedes Wort
„Seit 2017 gibt es am Lise-Meitner-Gymnasium die Möglichkeit, das Debattieren in diesem ,Mun’-Format zu üben“, sagt Stefanie Elke Lemke, Englisch-Lehrerin und am Gymnasium zuständig für ausländische Beziehungen und Begabtenförderung. Ihr ist vor allem wichtig, dass die „Mun“-Sitzungen auf Englisch gehalten werden.
Vor allem aber lernen die Schülerinnen und Schüler, wie man eine Resolution erarbeitet, Reden aufbaut, schreibt und hält, und wie man in der Debatte zu einem Konsens kommt. Außerdem müssen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Land auseinandersetzen, dass sie auf der „Mun“-Debatte als Delegierte vertreten. „Wir erziehen sie zu Weltbürgern“, sagt Lemke.
Die „Mun“-Veranstaltung fand in der Nähe von Utrecht statt
„Die Schülerinnen und Schüler erfahren auch, warum es nicht so einfach ist, politisch tätig zu sein, und wie sehr sie sogar um kleinste Kompromisse, um jedes Wort, jeden Gedanken ringen müssen“, sagt Stefanie Lemke. Das ist mühsam, und trotzdem freuen sich die Schülerinnen und Schüler schon jetzt auf den nächsten „Mun“-Termin. Er kann an irgendeiner Schule, einer Uni in Europa stattfinden, auch am Lise-Meitner-Gymnasium, was ein Herzenswunsch von Stefanie Lemke und den Schülerinnen und Schülern wäre, und sogar im Kieler Landtag.
Die letzte „Mun“-Sitzung, die „Calsmun“, wurde beispielsweise am 21. und 22. Januar am Cals-College in Nieuwegein bei Utrecht mit internationalen Schülerinnen und Schülern zu den Themen Flüchtlingskrise in der Ägäis, Regularien für menschliche Klone und, im historischen Kontext des Weltsicherheitsrats, Lösungsmöglichkeiten für den Koreakrieg der 1950er-Jahre veranstaltet.
Gymnasiasten tauschten Jeans gegen Anzug und Kostüm
Untergebracht waren die Teilnehmenden in örtlichen Gastfamilien. Neben dem hohen Lerneffekt schlossen die Lise-Meitner-Schülerinnen und -Schüler auch internationale Freundschaften. Und sie tauschten sogar ihre Alltagskleidung gegen Anzug mit Krawatte und Kostüm und schlüpfen so auch äußerlich in die Rolle der Delegierten eines anderen Landes.
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Debattensprache ist Englisch. „In der deutschen Schülergruppe setzte sich Englisch sogar als Pausensprache durch“, freut sich die Englisch-Lehrerin.
Norderstedt: Gymnasium stellt drei „Best Delegates“
Ohnehin war das Lise-Meitner-Gymnasium mit drei „Best Delegates“ sehr erfolgreich beim „Mun“ am Cals-College. „Unsere jüngste Delegierte Silva Mousally gewann die Ehrung im Human Rights Council als Vertreterin der Türkei, Mika Schyktanz im Security Council als Vertreter Saudi Arabiens und Wasim Younes in der General Assembly als Vertreter der Niederlande“, lobt Stefanie Lemke.
Wichtig sind den Schülerinnen und Schülern aber auch die Spaß-Elemente einer „Mun“, beispielsweise das finale Karaoke-Singen der Nationalhymnen.
Norderstedt: Gymnasiasten feilschen als Weltbürger um jedes Wort
„Model United Nations“-Schau-Debatte am Lise-Meitner-Gymnasium, Poppenbütteler Straße 230, Thema „Die Ressourcen für E-Autos“ beim Tag der offenen Tür am Freitag, 10. Februar, 16.15 bis 17.30 Uhr. Der Tag der offenen Tür geht von 16 bis 19 Uhr.