Norderstedt. Ein Caterer beliefert vier städtische Einrichtungen. Nun wird die Leistung für zwei Jahre europaweit neu ausgeschrieben.

Was kommt in den Norderstedter Kitas auf den Tisch? Wie viel Bio steckt drin? Wird frisch gekocht oder geliefert? Mit diesen Fragen wird sich der Jugendhilfeausschuss am Mittwoch, 9. Februar, beschäftigen (ab 18.15 Uhr, Rathaus).

Die Verwaltung möchte die jetzige Praxis für die städtischen Kitas um weitere zwei Jahre verlängern: Zwei Kita-Küchen kochen für vier Einrichtungen frisch, weitere vier städtische Kitas bekommen das Essen von einem Caterer.

Und der muss nun gefunden werden. Zwar beginnt die neue Vertragslaufzeit erst am 1. September, aber die Politiker müssen die Verwaltung schon jetzt beauftragen, die Vergabe auszuschreiben, denn: „Aufgrund der Größenordnung der Dienstleistung muss die Lieferung der Essensportionen EU-weit ausgeschrieben werden“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für die Ausschusssitzung.

Norderstedt: Kitas – wie gesund und regional sollen die Kinder essen?

Dadurch sei ein relativ langer Vorlauf nötig. Außerdem soll noch vor den Sommerferien feststehen, wer das Mittagessen künftig in die vier städtschen Kitas liefert. Der Caterer soll für zwei Jahre beauftragt werden. Die vergleichsweise längere Vertragslaufzeit könne dazu führen, dass Lieferanten interessiert sind.

„Insgesamt ist die Nachfrage im gesamten Umland sehr groß, da die Kinderbetreuung ausgeweitet wurde“, heißt es in der Vorlage. Die Resonanz auf die letzte Ausschreibung sei sehr begrenzt gewesen.

Welche Auflagen der Caterer erfüllen muss, steht in einem 14-seitigen Leistungsverzeichnis. Darin geht es auch sehr detailliert um Herkunft und Zusammensetzung der Gerichte, wobei sich die Stadt an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert. Gemüse und Milchprodukte sollen zur Hälfte aus regionaler Erzeugung stammen.

Kita-Essen: Je 20-mal Getreideprodukte sowie Gemüse und Rohkost

Ein Menüzyklus dürfe sich frühestens nach vier Wochen wiederholen, in dieser Zeit sollen beispielsweise je 20-mal Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln sowie Gemüse und Rohkost auf die Tische kommen. Die DGE empfiehlt für diese Zeit je zweimal mageres Muskelfleisch und fettreichen Fisch.

„Der Einsatz von Produkten aus ökologischem Anbau wird gefordert und ist in einem möglichst hohen Prozentsatz gewünscht“, schreibt die Stadt.

Norderstedt: Welche vier städtischen Kitas ihr Essen von einem Caterer bekommen

400 Mittagessen werden in den beiden städtischen Kita-Küchen zubereitet. In der Produktionsküche Pellworminsel kocht das Team täglich 265 Gerichte für die Kinder in der dazugehörigen Einrichtung sowie in den Kitas Storchengang und Wichtelhöhle.

Die Küche in der Kita Tannenhof beliefert die Jungen und Mädchen in der Einrichtung mit 135 Essen. Von einem Caterer beliefert werden die Kitas Friedrichsgabe, Sternschnuppe/Ministerne, Forstweg und Zauberwald mit 375 Gerichten.

Norderstedt: Das kommt in den kirchlichen Kitas auf den Tisch

Durchschnittlich 550 Essen kommen täglich in den kirchlichen Kitas auf den Tisch – das Kitawerk Hamburg-West/Südholstein ist mit 1200 Plätzen der größte Träger in Norderstedt. Vier Caterer beliefern die Einrichtungen. „Wir überlassen es den einzelnen Kitas, von wem sie sich beliefern lassen. Grundsätzlich gilt: möglichst wenig Fleisch“, sagt Karin Müller, Geschäftsführerin des Kita-Werks.

Der Träger will bei der Essenausgabe künftig den CO- Ausstoß reduzieren. Müller sieht drei Ansatzpunkte: Was kommt auf den Tisch, und woher kommen die Lebensmittel? Wie werden sie zubereitet? Und wie werden die Gerichte geliefert? Klimafreundliche Antworten auf diese Fragen zu geben, werde die Aufgabe der nächsten Zeit sein.