Norderstedt. Wachmann machte grausame Entdeckung bei Famila in Norderstedt. Belegschaft und Geschäftsführung “tief betroffen und erschüttert“.
Der grausame Tod eines Mitarbeiters des Famila-Supermarktes in Norderstedt gibt weiter Rätsel auf: Warum stürzte er in die Müllpresse? War das Gerät im Betrieb? Woran ist der 69-Jährige gestorben? Die Norderstedter Kripo ermittelt. Mehr Klarheit wird die Obduktion des Leichnams bringen.
Nach Abendblatt-Informationen handelt es sich um einen Mitarbeiter, der mit Hausmeistertätigkeiten bei Famila an der Stormarnstraße beschäftigt war. Ob das Unglück bei einer Reparatur geschah, ist ebenfalls unklar. „Wir gehen von einem Unfall aus“, teilte die Polizei mit.
Norderstedt: Toter in Supermarkt-Müllpresse war Hausmeister – Obduktion
Zu dem Unglück kam es im hinteren Bereich des Supermarktes, der nur für Mitarbeiter zugänglich ist. Ein Sachverständiger unterstützt die Kriminalpolizei bei ihren Ermittlungen.
Die Familie hatte den Mann seit Sonnabendvormittag vermisst. Als er auch am Sonntag nicht auftauchte, machten sich Angehörige und Freunde des Mannes auf die Suche. Schließlich fanden sie den Wagen des Gesuchten, ein silberfarbenen Hyundai, auf dem Parkplatz des Getränkemarktes von Famila.
Unfall in Norderstedt: Angehörige suchten Supermarktgelände ab
Daraufhin suchten die Angehörigen gemeinsam mit einem Wachmann des Famila-Marktes das Supermarktgelände ab. Und kamen schließlich auch in einen Anbau des Marktes, in dem die beiden Müllpressen stehen. Hier werden die Abfälle von Famila verstaut und mit angeschlossenen Pressanlagen komprimiert.
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Norderstedt: Wachmann entdeckt Leichnam in Müllpresse
Mit einer Taschenlampe leuchtete offenbar der Wachmann in den Container und machte die grausame Entdeckung: Ein Fuß war zu erkennen. Sofort wurden Feuerwehr und Polizei alarmiert. Mit 40 Einsatzkräften machte sich die Feuerwehr an das Öffnen des Müllcontainers über eine sogenannte Revisionsklappe.
Mittels Gabelstapler und einer Steckleiter wurden dann Unmengen Müll aus dem Container gezogen, ehe der leblose Körper des gesuchten Mannes zum Vorschein kam. Die Rettungskräfte vor Ort konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Sein Körper wurde schließlich einem Bestatter übergeben.
Toter in Supermarkt-Müllpresse: Belegschaft und Geschäftsführung "erschüttert"
„Geschäftsführung, Warenhausleitung, Betriebsrat und Belegschaft sind tief betroffen und erschüttert“, sagte Famila-Sprecherin Solveig Hannemann am Montag. Im Aufenthaltsraum des Norderstedter Markts haben die Kollegen des 69-Jährigen einen Kondolenztisch aufgestellt, an dem sie des Toten gedenken, Blumen ablegen und innehalten. „Wir stehen mit der Familie in Kontakt“, sagte Hannemann. „Ihr gilt unser besonderes Mitgefühl.“
Der 69-Jährige war seit knapp 14 Jahren bei Famila als Hausmeister beschäftigt und galt als „gute Seele“ des Warenhauses. Er habe regelmäßig die Müllpresse bedient. Das Gerät sei nur während der Öffnungszeiten in Betrieb und von außen nicht frei zugänglich.
Zur Unglücksursache wollte das Unternehmen keine Angaben machen. „Wir tun alles, was uns möglich ist, um die Polizei bei der Aufklärung zu unterstützen“, sagte die Sprecherin.