Henstedt-Ulzburg. Das Frauen-Trio „Musica Tre Fontane“ begeisterte mit einem geistlichen Konzert in der Ulzburger Kreuzkirche.
Das Leitmotiv ist die Liebe. Von ihr sang und spielte das Frauen-Trio „Musica Tre Fontana“ beim „Konzert zwischen den Jahren“ in der Ulzburger Kreuzkirche, und das Publikum war begeistert. Das Trio mit Renate Kelletat, Erdmute Kather und Donata Dörfel hat Blockflöten von 20 verschiedenen Flötenbau-Werkstätten aus elf Ländern, darunter Kanada und USA, Japan und Neuseeland.
Viele davon brachten sie mit in die Kreuzkirche, und vor allem die Bass-Blockflöten faszinierten mit ihrer imposanten Länge und ihrem tiefen Klang. Dazu gesellte sich ein kleines Cembalo, das Erdmute Kather spielte, die mit Donata Dörfel auch als Sopranistin überzeugte.
Henstedt-Ulzburg: Ein Lobgesang auf die Liebe
Zudem gab das Trio, das vor 20 Jahren schon einmal in der Kreuzkirche auftrat, wie Kantor Martin Hageböke erzählte, dem Publikum im Programm die Gedichttexte mit. Das förderte das Verständnis zwischen der Harmonie des Textes und der Musik.
Das Trio spannte in dem gut konzipierten Programm einen Bogen vom Barock bis zu neuen Werken, von Johann Sebastian Bach bis zu Bearbeitungen und Kompositionen der Flötistin Renate Kelletat. Nach dem Choralvorspiel „Lobet Gott, ihr Christen, alle gleich“ von Dieterich Buxtehude, in dem das Cembalo dominierte, und dem Andante der Trio-Sonate D-Dur von Bach spielten die Musikerinnen eine Vertonung des Gedichts „Mitten in dem Lauf unserer Zeit kommst du“, das Christamaria Schröter 2019 schrieb und Renate Kelletat vertonte.
Wie ein fernes, helles Leuchten erklang „Wie schön leuchtet der Morgenstern“
In sauberer Höhe, klar und frei schwangen sich die Soprane von Donata Dörfel und Erdmute Kather in die Höhe der Kirche als Hymne auf Gott auf, wobei der Text auf seltsame Art altmodisch und aktuell zugleich anmutete, was der aparte Gegensatz der Klänge von den hohen und tiefen Blockflöten noch betonte.
Quasi als Erholung von dieser intellektuellen Darbietung spielte das Trio das altbekannte „Vom Himmel hoch“ von Friedrich Wilhelm Zachau. Fein und zart wie ein fernes, helles Leuchten erklang „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Johann Schop.
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Herzstück des Programms: „Die Liebe“ von Simon Yussuf Assaf
Mit „Die Liebe“, das der libanesische Dichter und Mönch Simon Yussuf Assaf 1977 schrieb, und das wieder Renate Kelletat in Töne setzte, zelebrierte das Trio das Herzstück des Programms. Erdmute Kather gab dem Liebes-Lobgesang einen ergreifend schönen, kraftvollen Ausdruck und gestaltete es teils als Gebet, teils rezitativ und dann wieder mit inniger Sinnlichkeit.
„La Follia“ gingen die Komponistinnen Erdmute Kather und Renate Kelledat derart schnell an, dass sogar sie sich anfangs verhedderten, aber charmant und mit strahlendem Lächeln einen Neustart wagten – und gewannen. Vor allem die Herzen des Publikums.
Ein Lied führte in heutige Kriegs- und Krisenzeiten
Die Liebe erhoben sie wieder mit „Lass deine Liebe auf meiner Stimme wie auf einer Harfe spielen“, gedichtet von Rabindranath Tagore, in Noten gesetzt von Renate Kelletat. „Fantasie“ von Henry Purcell spielte Donata Dörfel solistisch und sehr stilsicher, die variierenden Segenswünsche „Möge die Straße uns zusammenführen“ über ein irisches Lied, vertont von Renate Kelletat und Erdmute Kather, führten in die heutigen Kriegs- und Krisenzeiten, spendeten aber auch Trost und Zuversicht.
Als Zugabe gab es mit „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ noch einmal ein kompositorisches Glanzstück von Renate Kelletat für die tiefen Blockflöten, und damit führte das Trio das Konzert wiederum vom barocken „Morgenstern“ von Johann Schop“ direkt in die heutige Zeit.