Kaltenkirchen. Oben arbeitet die Stadtverwaltung, unten entsteht ein Lokal mit Außengastronomie. Die Pächter sind in der Stadt bekannt.
Der Rohbau steht, viele Fenster und die Böden fehlen. Noch ist es kalt in dem Gebäude, doch bald sollen hier Mitarbeiter der Kaltenkirchener Stadtverwaltung einziehen. Die Arbeiten für den Anbau ans Rathaus sind zur Hälfte erledigt. Bürgervorsteher Hans-Jürgen Scheiwe und Bürgermeister Hanno Krause luden zur Halbzeit Nachbarn ein, sich in dem Neubau umzusehen.
Bei Kaffee und Würstchen erläuterten beide, warum sie so viel Lärm und Schmutz von der Baustelle in Kauf mussten und dass es damit noch nicht vorbei ist. Doch die gute Nachricht lautet: Die Bauarbeiten sind im Zeitplan. Wenn nichts dazwischen kommt, kann das Haus in der ersten Hälfte des kommenden Jahr eingeweiht werden.
Kaltenkirchen: Büros und Sitzungsraum werden barrierefrei zugänglich sein
Die Fertigstellung für den Büroteil ist für den 28. April vorgesehen, teilte die Verwaltung mit. Mit dem barrierefreien Rathausanbau werden 19 Büroräume und ein großer, teilbarer Sitzungsraum mit 60 Quadratmetern geschaffen. Der Anbau verfügt über einen Fahrstuhl, einen Keller, WC-Anlagen auf jeder Etage und eine Terrasse rum den Anbau mit Arkaden zur Holstenstraße. Die Übergänge zum Altbau sind bereits fertig gestellt.
Am 30. Juni folgt im Erdgeschoss der Einzug der Gastronomie. Die Stadt hat einen Mietvertrag mit der Kaltenkirchener Familie Kirst abgeschlossen. Klaus und Beatrix Kirst betreiben die Weinhandlung Trauben-Marina am Grünen Markt und wollten in dem Neubau ein etwa 200 Quadratmeter großes Bistro gründen.
Neue Gastronomie soll ab Sommer die Innenstadt weiter beleben
Für die Außengastronomie werden die regengeschützten Arkaden und Teile des Rathausgartens zur Verfügung stehen. Die Stadtplaner erhoffen sich davon eine weitere Belebung der Innenstadt.
Anfang Dezember wird der Baukran abgebaut, unmittelbar nach dem Weihnachtsmarkt wird die Straßensperrung in der Holstenstraße aufgehoben. Dort gilt ab 12. Dezember wieder freie Fahrt.
Krause und Scheiwe hatten symbolisch am 10. November 2021 den Grundstück für das Projekt gelegt, das die Stadt mit 6,5 Millionen Euro belasten wird. „Der Rathausanbau war bereits 2012 geplant“, sagte Krause, der auf die Enge im Altbau hinwies. Die Überbelegung vieler Büros führe zum Beispiel zu Problemen beim Datenschutz. Viele Mitarbeiter müssen sich Büros teilen.
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„Bis heute sind wir im Haus alle sehr zusammen gerückt, haben teilweise schon anderswo Büroräume gemietet, um zunächst anderen wichtigen Projekten der Stadt den Vorrang zu geben“, sagte der Bürgermeister beim Rundgang. „Ein weiteres Zusammenrücken oder Auslagern ist nicht möglich, weshalb zur Schaffung normgerechter Arbeitsplätze eine Erweiterung unumgänglich wurde.“
Kaltenkirchen: Auch die Stadtvertreter können sich auf neue Räume freuen
Die Erweiterung sei nicht nur zur Schaffung zeitgemäßer Arbeitsplätze der hauptamtlichen Verwaltung und Sitzungsräumen für die ehrenamtliche Stadtvertretung, sondern auch für eine bürgerfreundliche Bürgerservicequalität dringend erforderlich.
Lieferengpässe aufgrund des Krieges in der Ukraine und Nachwirkungen der Corona-Krise konnten die Bauplaner der Stadt auffangen werden, sodass der Zeitplan für das Projekt nicht ins Wanken geriet.