Norderstedt. Beim Zukunftsdialog von EGNO und Stadtwerken wurden Ideen und Lösungen für drängende Probleme ausgetauscht.
Steigende Energiekosten, Fachkräftemangel und Lieferengpässe – die Krisengründe sind klar. Aber wie sehen die Lösungsansätze aus, um sie zu überwinden? Die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) und die Stadtwerke Norderstedt wollten genau das mit Vertretern von 20 Unternehmen aus der Stadt diskutieren und ein Forum für die Vernetzung bieten. Denn eines ist auch klar: Nur gemeinsam kann die Krise bewältigt werden.
Das Businessfrühstück im Technik-Center der Stadtwerke war Teil der Diskussionsreihe „Norderstedter Zukunftsdialog“. Die Krise als Chance begreifen – das war Konsens unter den Teilnehmenden Dafür sprachen die vielfältigen Lösungsansätze, die die Unternehmerinnen und Unternehmer mitbrachten.
Rezession: Norderstedts Unternehmen wollen Krise „gemeinsam meistern“
„Ob und wie die hohen Energiekosten die Geschäftstätigkeit im Einzelfall belasten, haben wir in einer aktuellen Umfrage mit den schleswig-holsteinischen Unternehmen analysiert. Wir sind sehr zufrieden, dass durch den engen Dialog zwischen Landes- und Bundespolitik dazu Lösungen für die Unternehmen auf den Weg gebracht werden konnten “, sagte Kathrin Ostertag, Leiterin des Bereichs Innovation und Umwelt der IHK zu Lübeck.
Mit dem Thema Energiemanagement hatten sich einige Teilnehmende des Norderstedter Zukunftsdialogs bereits vor längerer Zeit befasst, viele die Energiekrise aber nun zum Anlass genommen, unter Beteiligung der Mitarbeitenden weitere Energieeffizienzmaßnahmen im Unternehmen zu identifizieren und umzusetzen.
„Den Begriff der Sicherheit grundsätzlich neu definieren“
„Wir müssen uns damit abfinden, dass eine Prognose der Preisentwicklung in Krisenzeiten einer größeren Unsicherheit unterliegt. Wir werden vielleicht auch den Begriff der Sicherheit grundsätzlich neu definieren müssen“, sagte Nico Schellmann, Werkleiter Netze und Technik der Stadtwerke Norderstedt.
„Als lokaler Energieversorger tun wir alles, damit wir gemeinsam gut durch den Winter kommen. Mittel- und langfristig gilt es, gemeinsam mit allen Akteuren in der Stadt die erneuerbaren Energien auf lokaler Ebene auszubauen und eine größere Unabhängigkeit in der Versorgung zu erreichen.“
Fachkräftemangel: Ruheständler und Praktikanten zurückholen
Neben der Energiekrise, die sich je nach Branchenzugehörigkeit der Unternehmen als mehr oder weniger herausfordernd darstellt, wurden vor allem drei weitere Themen diskutiert: Fachkräftemangel, Mitarbeitendenbindung und Lieferkettenunterbrechungen.
„Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, mit unseren ehemaligen Mitarbeitenden in Kontakt zu bleiben und ihnen auch weiterhin Perspektiven aufzuzeigen“, berichtete Clemens Thenhausen, Prokurist der Möllering Gummi- und Kunststofftechnik GmbH.
„So nutzen wir zum Beispiel das wertvolle Know-how unserer Ruheständler. Außerdem gewinnen wir auch ehemalige Praktikantinnen und Praktikanten als Mitarbeitende zurück und können sie als Mitarbeitende langfristig an uns binden.“
Rezession: Azubis im Ausland finden und Social Media nutzen
Von diesen Lösungsansätzen, über die zunehmende Nutzung von Social Media-Kanälen für das Recruiting von Mitarbeitenden bis hin zur Akquise von hochmotivierten Auszubildenden aus dem Ausland – die verschiedenen Ideen wurden unter den Unternehmen dankbar ausgetauscht.
„Dieser Norderstedter Zukunftsdialog hat gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch gerade aktuell ist. Neben konkreten Handlungsempfehlungen konnten alle Teilnehmenden das positive Signal mitnehmen, dass die Krise am Standort Norderstedt gemeinsam angegangen wird“, sagte Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt. „Dem Wunsch der Unternehmer im guten Kontakt zu bleiben, kommen wir als Wirtschaftsförderung gerne nach.“
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Der Norderstedter Zukunftsdialog wird sich auch im kommenden Jahr mit den aktuellen Entwicklungen und großen Zukunftsthemen in digitalen und Präsenzformaten befassen. Initiiert von der EGNO und den Stadtwerken Norderstedt hat er zum Ziel, die Vernetzung der Unternehmen und städtischen Akteure zu fördern.