Wakendorf II. Pferd war bis auf die Knochen abgemagert und vegetierte auf einer Weide vor sich hin. Abendblatt-Leser spendeten mehr als 3000 Euro.
„Anna, Besuch für dich!”, ruft Eileen Kolano fröhlich in Richtung Stall. Neugierig schiebt sich ein brauner Pferdekopf aus einer offenen Box, die Ohren gespitzt, die Augen wach und glänzend. Kaum zu glauben, dass es sich um dieselbe Stute handelt, die Tierschützer vom Verein „4 Hufe im Glück“ vor drei Wochen vor dem Hungertod gerettet haben.
Bis auf die Knochen abgemagert und völlig allein auf einer kargen Weide in Sachsen-Anhalt hatte sich die edle Trakehnerstute ihrem Schicksal ergeben – ihr erbärmlicher Zustand kümmerte den Besitzer nicht.
Tierquälerei: Stute Anna nimmt schon wieder Kontakt zu Menschen auf
Seit Annas Ankunft in Wakendorf II ist ein kleines Wunder geschehen. Aus dem apathischen, leidenden Tier ist ein interessiertes Pferd geworden, das neugierig sein Für-Immer-Zuhause erkundet und das neue Herdenleben mit drei anderen Pferde-Senioren genießt.
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„Anna wird jeden Tag agiler. Zwar ist sie noch sehr dünn, sieht aber stabiler aus, und sie frisst mit großem Appetit“, kommentiert Eileen Kolano die positive Verwandlung. Und: Anna sucht wieder den Kontakt zu Menschen und möchte am liebsten am Widerrist gekrault werden.
Nach der Tierquälerei stehen nun Schmied- und Tierarztbesuche an
„Anfangs hat sie hat uns eher gemieden und ist weggegangen. Kein Wunder, denn mit Menschen hat sie sicher viele schlechte Erfahrungen gemacht“, erklärt die zweite Vereinsvorsitzende. In den kommenden Wochen stehen Schmied- und Tierarztbesuche an – auch um zu erfahren, wie alt Anna wirklich ist.
Dass es der Stute besser geht, liegt auch an den Abendblatt-Lesern, die großzügig für die Rettungsstute gespendet haben. „Wir haben nach dem Erscheinen des Artikels 3100 Euro erhalten. Das ist großartig – damit bekommen wir Anna schon mal über den Winter“, freut sich Eileen, dass sich die leere Vereinskasse etwas füllt.
Verein will Schlachtfohlen in Österreich kaufen
Neben mutmachenden Texten auf den Überweisungen wie „Toll, dass es euch gibt!“ oder „Macht weiter so!“, wünschen einige Spender explizit, dass der Verein Ende Oktober auf einer Auktion in Österreich Schlachtfohlen freikauft. „Bislang reicht es nur für ein einziges, aber wir würden so gerne noch einigen mehr das Leben retten“, sagt die 31-jährige Tierschützerin und hofft auf weitere Hilfe vieler Pferdefreunde.
Weitere Informationen gibt es hier, Spendenkonto: 4 Hufe im Glück e.V., IBAN: DE98 8306 5408 0004 0086 50, BIC: GENO DEF1 SLR