Bad Bramstedt. Mit einem Familienfest läutete das Theater die Saison ein. Was alles neu ist und was der aktuelle Spielplan bietet.

In harmonischer Atmosphäre eröffnete das Kurhaus-Theater seine neue Spielzeit unter der neuen Leitung von Opern-Sängerin, Regisseurin und Musical-Pädagogin Simone Voicu-Pohl mit einem familiären Theaterfest.

Das Haus an der Oskar-Alexander-Straße 26 zeigt sich unter ihrer Regie von einer neuen Seite. Nicht nur, dass sie das Foyer und das anschließende Café für kleine Veranstaltungsformate geöffnet hat, sie erschloss auch den bisher völlig ungenutzten, aber sehr pittoresken Innenhof in unmittelbarer Nähe zum Café als Treffpunkt. Foyer und Café sind zudem mit einem charmanten Möbel-Mix aus der Zeit von Art Déco bis heute ausgestattet und locken mit gediegener Atmosphäre.

Bad Bramstedt: Kinderchor „Ladonki“ aus Kiew begeisterte

 Der Kinderchor „Ladonki“ aus Kiew.
Der Kinderchor „Ladonki“ aus Kiew. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

Beim familiären Thaeterfest begeisterte als Erstes der Kinderchor „Ladonki“ aus Kiew in traditioneller, bunt und reich bestickter Tracht im großen Theatersaal mit ukrainischen Liedern und auch Soli, beispielsweise das Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“ als Mahnung gegen den Krieg.

Die 17 Mädchen und Jungen sind mit drei Betreuerinnen dank der Aktion Ferienprogramm zu Gast in Bad Bramstedt und erholen sich vom Krieg in ihrer Heimat. Dort haben die Schülerinnen und Schüler drei Monate Sommerferien, die sie normalerweise in ukrainischen Camps verbringen. Die aber sind jetzt unter Beschuss von Putins Truppen. Die Aktion Ferienprogramm wird vom Bramstedter Familienzentrum, von der Stadt und der Kirche durchgeführt.

Bad Bramstedt: Theaterfest war auch von Lokalkolorit geprägt

Geprägt war das Theaterfest auch von Lokalkolorit. Ein Quartett des BT Orchesters mit den Trompetern Gert Kruse und Michel Kasbohm, Saxofonist Peter Endrikat und Schlagzeuger Udo Jansson spielte im Foyer schwungvolle Medleys, darunter Feinheimisches wie „Wenn hier een Pott mit Bohnen steiht“ und den Hamburger Veermaster sowie Amerikanisches wie „Ol’ Man Had A Farm“. Dafür gab es vom Publikum in den kommodigen Klubsesseln viel Applaus.

Währendessen richteten sich verschiedene Formationen des Tanzclubs TC Roland die große Bühne ein. Zuerst eroberte die Jugendgruppe mit Ausschnitten aus dem Musical „Die Eiskönigin“, das zurzeit auch im Stage Theater im Hamburger Hafen läuft, die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Die Jugend-Formation des Tanzclubs Roland.
Die Jugend-Formation des Tanzclubs Roland. © Heike Linde-Lembke | Heike Linde-Lembke

Ein ganz neues Format ist die Stummfilm-Konzertreihe, die Simone Voicu-Pohl ins Programm hebt. Eine Kostprobe zeigte Stephan Graf von Bothmer mit „Die kleinen Strolche“. Der Pianist begleitet den Stummfilm nach der Tradition mit seinem Spiel auf dem Klavier.

Bad Bramstedt: Simone Voicu-Pohl und Jörg Knör führten durch die Gala

Das Theaterfest schloss mit einer Gala, durch die Simone Voicu-Pohl mit dem Entertainer Jörg Knör führte. „Das Kurhaus-Theater ist sehr wichtig für die Kultur in Bad Bramstedt und Umgebung, wir ergänzen unser Programm immer wieder und legen Wert auf ungewöhnliche Veranstaltungen und das Heben von Kulturschätzen“, sagte Simone Voicu-Pohl.

Blick in den Spielplan

Sonnabend, 3. September, (20 Uhr, 18, 20, 22 Euro) Konzertfilmreihe mit Stefan Graf von Bothmer und „Stan & Olli“.

Sonntag, 11. September, „Eine kleine Sehnsucht“, Revue aus den 1920er-Jahren von der Neuen Akademie der darstellenden Künste aus Norderstedt, die Simone Voicu-Pohl ebenfalls leitet, (19 Uhr, 16, 18, 20 Euro).

Dienstag, 13. September, Marcel Kösling und sein Komedy Club (19.30 Uhr, 20, 22, 25 Euro). Am 6. Mai stellt Marcel Kösling zum Saison-Abschluss mit „Streng geheim“ sein viertes Soloprogramm vor.

Sonntag, 2. Oktober, Artistik-Duo Felice und Cortes Young mit „Magische Geschichte eines Antiquariats“ (16 Uhr, 19, 21, 24 Euro, Kinder 10 Euro).

Sonntag, 8. Oktober, Jörg Knör „Der Mann, der Inge Meysel war“ (20 Uhr, 20, 22, 25 Euro).

Sonnabend und Sonntag, 22. und 23. Oktober, Premiere des Kammermusicals „King Kong“ (20 Uhr, 22, 26, 30 Euro).

Freitag, 28. Oktober, Stefan Gwildis und Tobias Neumann, Klavier vierhändig (20 Uhr, 28, 32, 36 Euro).

Sonnabend, 5. November, Improvisationstheater „hidden shakespeare“ (20 Uhr, 22, 25, 28 Euro).

Sonnabend und Sonntag, 19. und 20. November, Neue Akademie der darstellenden Künste Norderstedt, „Non/nsense – eine himmlische Musical-Comedy“ (20 und 19.30 Uhr, 20, 18, 16 Euro).

Für 2023 hat Simone Voicu-Pohl bereits acht Gastspiele gebucht, darunter am 14. Januar das Neujahrskonzert mit der Brass-Band wbi.

Das ganze Programm und Karten gibt es auf der Webseite des Theaters und im Kultur- und Tourismus-Büro im Bramstedter Schloss am Bleeck.