Norderstedt. Freitag beginnt Sanierung auf Teilstück in Glashütte. Was Anwohner und Autofahrer erwartet, welche Umleitungen es gibt.

Jetzt drohen Norderstedt eine Menge Stau, Anwohnerärger und Verkehrsprobleme. Denn die Segeberger Chaussee, so etwas wie die Hauptschlagader des lokalen und überregionalen Verkehrs in der Stadt, wird in einem Teilstück in Glashütte voll gesperrt. Und das nicht nur für ein Paar Tage oder Wochen. Nein: Mutmaßlich für die kommenden fünf bis sechs Monate.

Von Freitag, 19. August, bis voraussichtlich Frühjahr 2023, sanieren der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) und die Stadt Norderstedt den Abschnitt der Bundesstraße 432 zwischen Müllerstraße und der Feuerwache Glashütte, kurz vor der Abzweigung des Glashütter Kirchenweges. „Die Planung der Baustelle folgte auch nach Absprache mit dem Hamburger Bezirksamt Nord, um mögliche zeitnahe Straßensperrungen im angrenzenden Hamburger Stadtgebiet zu vermeiden“, sagt Stadtsprecherin Nina Wrage.

Baustelle Norderstedt: Segeberger Chaussee monatelang gesperrt

Auf dem Straßenabschnitt würden „notwendige Kanalisationsarbeiten getätigt und Kabel verlegt“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Norderstedt. Ebenfalls würden die Geh- und Radwege gebaut und die Fahrbahn neu asphaltiert. Das alles gehe nur unter Vollsperrung und dauere bis Frühjahr 2023 – wenn das Wetter in all den Monaten mitspielt und nicht für zusätzliche Verzögerungen sorgte.

Die Arbeiten sind Teil der Gesamtsanierung der durch massive Verkehre stark in Mitleidenschaft gezogenen Segeberger Chaussee. Wie sehr die einzelnen Bauabschnitte und die damit verbundenen Sperrungen und Umleitungen den Verkehr und das Leben in Glashütte beeinträchtigen, dass erlebten die Norderstedterinnen und Norderstedter bereits 2012/2013, als es die erste Bauphase im Bereich Hummelsbütteler Steindamm gab. 2016 folgte zwischen April und Herbst der Abschnitt zwischen der Einmündung Hummelsbütteler Steindamm und Hofweg und der Einmündung Fuchsmoorweg.

Umleitung führt mitten durch Wohn- und Gewerbegebiet in Glashütte

Weiter ging es 2020, als der Bereich in Richtung Glashütter Kirchenweg weiter saniert wurde. Damals klagten viele Gewerbetreibende und Gastronomen, die dort an der Segeberger Chaussee ihre Unternehmen haben, dass die Baustelle ihre Existenz bedrohe.

Die wichtigste Frage ist von Freitag an: Wo soll der immense Verkehr fließen, der sich täglich mit Zehntausenden an Fahrzeugen über die B 432 in Richtung Osten und Westen durch die Stadt schiebt? Die offizielle Umleitung (U 9/10) der Stadt für den lokalen Verkehr wird vor allem den Menschen an der Poppenbütteler Straße und auf dem Hummelsbütteler Steindamm viel Frust und Lärm bescheren. Und der Stormarner Nachbar Tangstedt muss sich in den nächsten Monaten darauf einstellen, dass sich der komplette überregionale Verkehr der Bundesstraße 432 mitten durch die Dorfmitte wälzen wird.

Fernverkehr wird sich durch den Ortskern von Tangstedt wälzen

Die Baustelle und die möglichen UmfahrungenF
Die Baustelle und die möglichen UmfahrungenF © HA Grafik | rank Hasse

Denn die Stadt Norderstedt empfiehlt dem Fernverkehr, der von der Ohechaussee aus Richtung Autobahn A7 kommt oder über die Hamburger Zufahrtsstraßen Langenhorner Chaussee, Krohnstieg, Harksheider Straße und Glashütter Landstraße, die Baustelle weiträumig in Richtung Norden zu umfahren – über die Schleswig-Holstein-Straße, die Harksheider Straße mitten durch Wilstedt und weiter über die Tangstedter Straße auf die Hauptstraße durch die verkehrsberuhigte Dorfmitte Tangstedts zur B 432 – und in der Gegenrichtung gilt die Empfehlung für alle Verkehre, die aus dem Osten kommen.

Die Hoffnung scheint zu sein, dass dann direkt um Umfeld der Baustelle nur noch der „lokale Verkehr“ übrig bleibt. Der soll kurz vor der Baustelle an der Kreuzung der Segeberger Chaussee mit der Poppenbütteler Straße über die Poppenbütteler Straße, den Lemsahler Weg und den Hummelsbütteler Steindamm in Richtung Osten umgeleitet werden (U9), entsprechend umgekehrt in der Gegenrichtung (U10). Grundsätzlich bittet die Stadt alle Autofahrer, die sich in Norderstedt und Umgebung auskennen, die Vollsperrung weiträumig zu umfahren, um den direkten Bereich zu entlasten.

Anlieger bekommen direkte Ansprechpartner für Fragen

Damit es an der Einmündung des Glashütter Kirchenwegs während der Bauzeit nicht zu gefährlichen Situationen kommt und sich aufgrund der starken Verkehrsbelastung keine langen Rückstaus bilden, werde eine provisorische Ampel zur Regelung des Verkehrs eingerichtet.

Im Baustellenbereich selbst ist die Zahl der direkt betroffenen Anlieger überschaubar. Die Zufahrtsmöglichkeiten zu ihren Grundstücken soll laut Stadt so lange wie möglich aufrechterhalten bleiben. Doch es werde zu Sperrungen der Zufahrten kommen, die aber von der Baufirma ausreichend vorher angekündigt würden. Umleitungsempfehlungen.

Norderstedt: Wer sich auskennt, soll die Baustelle weiträumig meiden

„Die direkt von der Vollsperrung betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wurden über die Vollsperrung informiert und haben entsprechend auch einen direkten Ansprechpartner“, sagt Stadtsprecherin Wrage. Alle anderen könnten sich bei Fragen oder Anmerkungen per E-Mail an verkehrsflaechen@norderstedt.de wenden.

Der gerade sanierte zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) Glashütte liegt ebenfalls im Sanierungsbereich und kann zunächst nicht seine volle Leistungskraft entwickeln. Zwar würden von dort Busse starten, aber es gelte ein Ersatzfahrplan. Die Müllabfuhr erfolge weiterhin an den dafür vorgesehenen Tagen, auch die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge sei sichergestellt. Fußgänger und Radfahrer müssen über den gesamten Zeitraum der Baustelle mit Beeinträchtigungen rechnen. LBV und Stadt Norderstedt bitten um Verständnis für die zu erwartenden Unannehmlichkeiten.