Norderstedt. 200 Musikfreunde bei „Socks in the Frying Pan“ in Norderstedt. Oberbürgermeisterin Roeder äußert sich zur „TriBühne“.
Das ist Erde. Das ist Himmel. Und alles mittendrin ist es auch. Was das Trio „Socks in the Frying Pan“ auf der Lkw-Bühne des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) im Innenhof des Feuerwehrmuseums Norderstedt zelebrierte, war purer Irish Folk in so typisch irischer Klangvielfalt, dass es direkt Herz und Seele des Publikums rührte, darunter Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, Kulturdezernentin Kathrin Schmieder und die Familie von Unternehmer Horst Plambeck, der das SHMF-Konzert wie schon im vorigen Jahr nach Norderstedt holte und unterstützte.
Irish Folk im Feuerwehrmuseum – ein intensiver Abend
„Als Herr Plambeck uns 2019 über das Feuerwehrmuseum als möglichen Festival-Ort informierte, wurden wir Männer wieder kleine Jungs, sind hierher gefahren, haben uns alle Feuerwehrautos angeguckt und waren begeistert“, schwärmte SHMF-Intendant Christian Kuhnt bei seiner Begrüßung.
Noch einige Monate Pause in der „TriBühne“
Eine Hälfte der Konzerteinnahmen kommt dem Förderverein des Museums zugute, die zweite Hälfte dem Festival. Roeder hingegen hoffte im Gespräch mit Kuhnt, dass die „TriBühne“ Ende 2022 wieder bespielbar sein werde.
Die fast 200 Zuhörerinnen und Zuhörer des Open Air Konzerts wurden sofort von der unbändigen Spielfreude und den energievollen Melodie- und Rhythmus-Bögen hingerissen zum Mitklatschen, Mitswingen, zu Begeisterungsstürmen und trotzten dank der Wärme der Musik der abendlichen Kühle.
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Die Saite reißt zu Beginn – die Band improvisiert
Die Musiker des Trios aus County Clare, einer Halbinsel an der rauen Westküste Irlands, sind mit dem energievollen irischen Sound aufgewachsen und haben jeder für sich bereits Preise abgeräumt. Sie ruhen in sich, und wenn dem Gitarristen Aodán Coyne gleich beim ersten Stück eine Saite reißt, bringt sie das nicht aus der Fassung. Sie spielen einfach Dauerschleife, bis er eine neue Saite aufgezogen hat, um dann nochmals an Tempo und Intensität zuzulegen.
Bierflaschenöffner für die Band
Am intensivsten brachte das Trio die instrumentalen Stücke, voll konzentriert auf die ausgefeilten Rhythmen und romantischen, sehnsuchtsvollen Melodien. Gut bei Stimme war vor allem Coyne, während Shane Hayes mit seinen humorvollen Anekdoten und Sprüchen („Je mehr Sie trinken, desto besser wird unser Sound”) begeisterte, beispielsweise über den SHMF-Künstlerbetreuer Dennis, der auf seinen Zuruf prompt den Bierflaschenöffner zur Bühne brachte. Paul Farren gab sich derweil seinem Geigenspiel hin und räumte für seine anspruchsvollen, rasanten und übermütigen Soli viel Beifall ab.
Mit Songs und Balladen wie dem romantischen “Red Is The Rose”, “Welcome to Paddy Home”, “Bonnie Light Horseman”, “Slip Jigs and Reels” bis zu “Little Red Rocket”, “Double Blues”, einer harmonisch gesungenen und gespielten Liebes-Romanze, und “My Sweet Baby”, bei der Hayes und Coyne als Sänger unendlich lange den Ton hielten, brachte das Trio das Publikum ins Schwelgen.