Eekholt. Ein Jungwolf lebt seit wenigen Tagen im Wildpark Eekholt und erkundet dort sein Terrain. Wann mit Nachwuchs zu rechnen ist.

„Er ist ein Hübscher“, sagt Ute Kröger über den neuen Bewohner im Wildpark Eekholt. Balou heißt der Neue. Dabei handelt es sich nicht, wie man bei dem Namen vermuten könnte, um einen Bären, sondern um einen Wolfsrüden, der sich nach wenigen Tagen gut eingelebt hat. Mit der Wölfin Jascha habe er sich bereits angefreundet und ein Rudel gebildet, sagt Ute Kröger, Leiterin der Wildtierschule. Beide Tiere sind ein Jahr alt und sollen – so die Hoffnung im Tierpark – eine Familie gründen. Ein Prozess, der in freier Wildbahn normal verläuft, in Gefangenschaft jedoch zuweilen nicht sofort in Gang kommt.

Vor einer Woche ist Balou aus dem Wildtierpark Edersee in Hessen nach Eekholt gekommen und in das neue gemeinsame Gehege gezogen. Im alten Nachbargehege lebt ebenfalls ein Wolfspaar. Mascha, die Mutter von Jascha, und Alexander sind jeweils zehn Jahre alt und gehören bei den Besuchern des Wildparks zu den beliebtesten Fotomotiven.

Doch so friedlich, wie es bei den Wolfs zuzugehen scheint, läuft es nicht immer. Vor knapp einem Jahr kam es während der Paarungszeit zu einer üblen Beißerei zwischen den beiden Rüden Alexander und Janosch, die vorher harmonisch mit ihrer Mascha zusammengelebt hatten. Sie war bereits mit Janna trächtig, als die beiden Männchen aufeinander losgingen und sich schwer verletzten. Janosch überlebte den Kampf nicht.

Wildpark Eekholt: Neuer Wolf im Gehege

Alexander erholte sich wieder, doch Mutter und Tochter mussten getrennt werden. Beide reagierten ebenfalls aggressiv aufeinander. Damit war Jascha allein, bis Balou in der vergangenen Woche eintraf. Zwei Tierpflegerinnen hatten den hübschen Wolf aus Hessen abgeholt.

„Für den Transport wurde Balou kurz in Narkose gelegt und verladen“, sagt Ute Kröger. Angekommen in Eekholt, kam der Neue zunächst in einen separaten Teil des alten Geheges unter und wurde dann langsam in die Nähe von Jascha gelassen. Beide beschnupperten sich und verstanden sich offenbar. Der junge Wolf erkunde weiter sein Terrain. Ute Kröger beschreibt ihn als sehr relaxed und ruhig.

Die Besucher können nun von beiden Seiten des Weges beobachten, wie sich ein junges und ein älteres Wolfspaar das Gehege teilen. Damit die Gäste wissen, wer der Neue ist, wird an seinem Gehege demnächst ein kurzer Lebenslauf gezeigt. Mit Nachwuchs im kommenden Jahr rechnet Ute Kröger jedoch nicht. Jascha und Balou lassen sich mit dem Nachwuchs voraussichtlich eine Saison Zeit.

Wildpark: Balou soll für Nachwuchs sorgen

Die Mitarbeiter des Wildparks hoffen, dass Balou und die anderen Attraktionen auch im neuen Jahr so viele Besucher wie 2021 anziehen. Trotz der Pandemie sind Ute Kröger und ihre Kollegen mit dem Zuspruch zufrieden. Corona führt lediglich dazu, dass einige Innenräume geschlossen bleiben.

Für einen Tagesbesuch ist kein Test oder Impfnachweis erforderlich. Masken sind im Eingangsbereich und im weitläufigen Wildpark nicht notwendig. Auch der Kiosk, Eis- und Kaffee-Verkaufsstände sowie der Spielplatz und Bollerwagenverleih sind geöffnet. Der Verkauf der Jahreskarten 2022 läuft gut.