Norderstedt. Detlef Wutschik und seine Klappmaulpuppe Werner Momsen ließen sich unter anderem über Männer in Baumärkten, Handyfotos und Kreuzfahrtschiffe aus.
Er wird von einem schwarzen Mann verfolgt. Was er auch macht, der düstere Typ kommt ihm hinterher. Er greift ihm in die Tasche und an die Nase. Er rückt ihm die Brille zurecht und dreht ihm den Hals um. Er steckt sogar in seinen Hosenbeinen. Das nervt Werner Momsen. Manchmal jedenfalls. Denn er ist von seinem Verfolger abhängig. Es ist sein Alter Ego. Der Mann, der ihm die Sätze in den Mund legt. Detlef Wutschik. Werner Momsen ist ihm seine Klappmaulpuppe.
So heißt auch die Show, mit der das kuriose Duo zu Gast im Kulturwerk war: „Werner Momsen ihm seine Solo-Show“. Momsen und Wutschik zogen über Alltagsquerelen her, und dabei kam so mancher Zuschauer seinen eigenen Zipperlein auf die Schliche. Und konnte endlich drüber lachen. Beispielsweise bei „sieben Woche ohne“. Ohne Lügen. „Da wirst du einsam“, meint Werner Momsen. „Unser Humor lebt vom Weglassen“, sagt die Puppe mit dem roten Maul.
Was Werner Momsen allerdings betrübt, ist seine Umweltverträglichkeit. Polypropylen, Polyacryl, Schaumstoff – Sondermüll. Das macht traurig. Doch Werner liebt das Leben. Und lässt sich über Männer in Baumärkten, Kreuzfahrtschiffe, Handyfotos, Gott und die Welt aus. Sehr zur Freude des Publikums.