Bad Segeberg. Zwei Jahre haben Tim Schnoor und Ralf Schaffer experimentiert – herausgekommen ist das „Kalkbeerg“. Eine Flasche kostet 2,80 Euro.
Die Segeberger waren am Anfang skeptisch, sehr skeptisch: Kaffee mit Bier kreuzen – geht das überhaupt? Und wie soll das denn schmecken – nach Kaffee mit Biergeschmack oder nach Bier mit Kaffeearoma? Doch die anfängliche Skepsis gegenüber dem „Kalkbeerg – Kaffeebeer mit der feinen Crema“ hat sich schon nach den ersten Schlucken in große Begeisterung verwandelt. Die erste Lieferung des einzigartigen Getränks mit 800 Flaschen war binnen Minuten reserviert.
Die Idee, Kaffee und Bier miteinander zu verbinden, hatten Tim Schnoor und Ralf Schaffer, die Besitzer der Kalkberg-Kaffeerösterei in Bad Segeberg, schon länger. Sie selbst trinken leidenschaftlich gerne Kaffee und haben es sich zur Aufgabe gemacht herauszufinden, was mit Kaffee alles möglich ist. In ihrer Kaffeerösterei gibt es beispielsweise schon seit Längerem Kaffeesalz und Kaffeeöl zu kaufen.
Knapp zwei Jahre benötigten die beiden Kaffee-Experten, bis ihr Craft Beer „Kalkbeerg“ nahezu perfekt war. Unter Craft Beer versteht man Biere und Biersorten, die in kleinen und unabhängigen Biermanufakturen auf handwerkliche, nicht-maschinelle, traditionelle Art und Weise produziert werden. „Wir haben lange dran gebastelt, bis wir dann endlich die erste Flasche in den Händen halten konnten. Es ist verdammt lecker geworden!“, sagt Ralf Schaffer stolz. Selbst die Flasche mit Etikett wurde von den beiden Segebergern gestaltet. Das dunkle Etikett mit weißer Schrift harmoniert mit der braunen Glasflasche. Sehr schön fügt sich das Wort „Beer“ in roter Schrift zum weißen Rest des Wortes „Kalkbeerg“.
20 Rezepte haben Schaffer und Schnoor ausprobiert, bis die richtige Mische aus Bier und Kaffee gefunden war. Jetzt fehlte nur noch eine Brauerei. „Eine Brauerei zu finden, war schwierig. Wir haben zwei ausprobiert – aber das war nichts. Jürgen war dann ein echter Glückstreffer für uns“, betont Schnoor. In Jürgen Overath von der Beerbrauerei Schillsdorf fanden die beiden Café-Besitzer den passenden Partner. Er verfügt über die fachlichen Kenntnisse und suchte auch unter 800 Bierhopfen den richtigen für das neue Segeberger Stadtgetränk aus.
„Das Bier hat uns die meisten Nerven gekostet. Denn man kann nicht mal eben ein Bier nehmen und dann mit Kaffee kombinieren, und dann schmeckt es“, sagt Schnoor. Der Kaffee kommt aus der eigenen Kaffeerösterei. Schnoor und Schaffer haben sich für einen säurefreien Kaffee entschieden. Herausgekommen ist ein süffiges Bier mit fruchtigem Hopfen, das nach jedem Schluck mehr nach Kaffee schmeckt.
Die Nachfrage nach dem Mischgetränk ist groß
Drei Monate lang wurde das Kaffeebeer auf den Konzerten unterm Sternenzelt, die regelmäßig sonnabends und sonntags in der Kalkberg-Oase neben der Kaffeerösterei stattfinden, an Besucher ausgeschenkt und getestet. Viele der Versuchspersonen waren gestandene Biertrinker. Erstaunlich: Das Getränk fand bei den Segebergern gleich großen Zuspruch. „Die Nachfrage nach unserem Kalkbeerg ist groß“, freut sich Schaffer. Am besten schmecke das Kalkbeerg gut gekühlt: „Am besten so fünf bis acht Grad, dann ist der Frischekick so richtig da“, lautet sein Tipp.
Für die Zukunft sind noch weitere Kaffee-Experimente geplant, vielleicht bringen die beiden auch noch ein weiteres Bier auf den Markt. Zunächst aber soll erst einmal das Geschäft mit dem Kalkbeerg so richtig anlaufen. Die Rösterei-Besitzer möchten nichts überstürzen, vor allem soll die Qualität des Bieres nicht leiden. Denn eine höhere Produktion führe langfristig dazu, dass der Kaffee wieder mehr Säure enthält. „Das wäre kontraproduktiv für unser Bier. Das wollen wir auf keinen Fall“, sind sich die Jung-Unternehmer einig.
Derzeit wird das Kaffeebier für den Posttransport vorbereitet, denn es soll künftig auch im Online-Shop der Kalkberg-Rösterei angeboten werden. Wer das Bier mit Kaffeegeschmack probieren möchte, sollte der Kalkberg-Kaffeerösterei an der Hamburger Straße 66 in Bad Segeberg einen Besuch abstatten. Eine Flasche kostet mit Pfand 2,80 Euro. Die Flaschen können an den herkömmlichen Pfandrückgabestätten entsorgt werden. Die Rösterei hat dienstags bis sonnabends von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
www.kalkbergkaffee.de