Kreis Segeberg. Die Zahl der Abc-Schützen im Kreis Segeberg wächst im Vergleich zum Vorjahr. Städte und Gemeinden denken über neue Schulen nach.

Die Schülerzahlen im Kreis Segeberg steigen. 2506 Jungen und Mädchen starten am Mittwoch, 22. August, an den 40 Grundschulen im Kreis ins Schulleben, 48 mehr als zum Einschulungstermin im vergangenen Jahr. „Insgesamt ist die Situation stabil“, sagt Schulrat Jürgen Hübner.

Auch in Norderstedt steigt die Zahl der Schüler kontinuierlich an. Das gilt vor allem für die Grundschüler – zum Schuljahr 2015/16 wurden 621 Jungen und Mädchen an den zwölf Norderstedter Grundschulen eingeschult, im Jahr darauf waren es 641, im Vorjahr 672, und zum neuen Schuljahr werden es 680 sein. Die Gründe sind bekannt: Die Stadt ist als Wohnort gerade für junge Familien attraktiv, die Geburtenzahlen steigen. Für den Kitabereich geht die Verwaltung für die nächsten Jahre von 125 Kindern zusätzlich zu den bisherigen Prognosen pro Jahr aus. Sie durchlaufen anschließend auch die Schulen.

Die Stadt weist weitere Neubaugebiete aus, wird bis 2030 von jetzt 80.000 auf 86.000 Einwohner wachsen. 1200 Wohneinheiten sollen in der „Grünen Heyde“ zwischen Mühlenweg und Harckesheyde entstehen, nördlich des Harkshörner Wegs 500 bis 800 und am Glashütter Damm rund 400. Hinzu kommen weitere kleinere neue Bauflächen an der Ulzburger Straße und in Fried­richsgabe.

„Wir müssen das sehr genau beobachten und sehen, ob und wo wir eventuell neue Grundschulen bauen müssen“, sagt Schuldezernentin Anette Reinders. Die Stadt habe eine neue Bevölkerungsprognose in Auftrag gegeben, um mit verlässlichen Zahlen planen zu können, denn: Ein neues Schulgebäude braucht mindestens zwei Jahre Vorlauf. Fest steht schon, dass die Grundschule Lütjenmoor in den nächsten Jahren deutlich mehr Schüler aufnehmen muss, da wirkt sich das schon weitgehend bewohnte Neubaugebiet Garstedter Dreieck aus. Schon zum neuen Schuljahr wurden 71 Schulanfänger angemeldet, 22 mehr als im vorigen Jahr. Politiker und Verwaltung diskutieren darüber, ob die Schule erweitert oder durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Sicherheitstipps für den Weg zur Schule

Tipps zum Schulweg gibt die Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein. Eltern sollten den sichersten Weg zur Schule ermitteln. Das ist nicht immer der kürzeste Weg.

Geachtet werden sollte darauf, dass alle Straßenquerungen durch Ampeln oder zumindest Zebrastreifen gesichert sind. Auf dem Bürgersteig sollte das Kind immer auf der zur Straße abgewandten Seite laufen.

Empfohlen wird, mit dem Kind den Schulweg mehrfach gemeinsam in den Ferien abzugehen. Dabei sollten alle Gefahrenquellen besprochen werden. Nach einigen Durchgängen kann ein Rollentausch vollzogen werden, also das Kind die Führung übernehmen.

Am Anfang sollte das Kind stets begleitet werden. Sobald das Kind die Strecke allein bewältigt, sollte regelmäßig geprüft werden, ob es den empfohlenen Weg nutzt.

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Die meisten Schulbeginner nehmen die Grundschulen Harksheide-Nord (90) und Heidberg (89) auf. Beide zählen zu den drei größten Grundschulen im Kreis Segeberg. Mit 369 Schülern rangiert die Heidbergschule auf Platz zwei, in Harksheide-Nord lernen 352 Jungen und Mädchen – Platz drei. Spitzenreiter ist die Heinrich-Rantzau-Schule in Bad Segeberg mit 375 Schülern, die allerdings mit 85 Erstklässlern aktuell weniger Kinder aufnimmt als die beiden Norderstedter Grundschulen.

Der Ansturm auf die Gymnasien ist gestoppt

Sorgen machen Schulrat Hübner die Grundschulen im ländlichen Bereich. Als Beispiel nennt er die Schule Warderfelde, wo nur 18 Schüler zum Schulstart angemeldet wurden und insgesamt nur noch 81 Jungen und Mädchen das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen – eine kritische Zahl, wie Hübner sagt. „Wir wollen die Schulen auf dem Land erhalten, um den Kindern weite Wege zu ersparen. Da müssen wir zusammen mit Lehrern und Eltern nach kreativen Lösungen suchen, eventuell auch mal jahrgangsübergreifend unterrichten“, sagt der Schulrat.

Beim Übergang auf die weiterführenden Schulen zeigt sich in Norderstedt eine Trendwende: „Der Run auf die Gymnasium scheint auf hohem Niveau gestoppt“, sagt Reinders. So hätten die Eltern 343 Kinder für die 5. Klassen an den Norderstedter Gemeinschaftsschulen angemeldet, aufgenommen wurden 310. Die restlichen sind in Nachbargemeinden oder nach Hamburg ausgewichen, wenn die Stadt den Erst- und Zweitwunsch bei der Schulwahl nicht erfüllen konnte. Das gilt und ist schon traditionell so für die Willy-Brandt-Schule und die Gemeinschaftsschule Harksheide, beide hatten zum Teil erheblich mehr Anmeldungen als Plätze.

Gute Nachrichten gibt es für die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark. Nachdem die Schule im Schulzentrum Süd jahrelang mit geringen Anmeldezahlen zu kämpfen hatte, im Vorjahr hatten sich nur 19 Eltern für die Schule in Glashütte entschieden, ist die Attraktivität deutlich gestiegen: 31 Schüler wurden angemeldet, insgesamt werden dort jetzt 58 Jungen und Mädchen die 5. Klassen besuchen. Jeweils 78 Schüler starten an den Gemeinschaftsschulen Friedrichsgabe und Harksheide in den 5. Klassen, 96 sind es an der Willy-Brandt-Schule.

Die meisten wollten auf das Gymnasium Harksheide

428 Kinder werden in die 5. Klasse eines der vier Norderstedter Gymnasien wechseln, genau so viele wie im Vorjahr. Das Gymnasium Harksheide sah sich einem Anmeldeboom gegenüber: 144 Eltern sahen die schulische Zukunft ihrer Kinder dort, 146 wurden aufgenommen. Im Vorjahr waren es noch 114. Das Coppernicus-Gymnasium hat 110 neue Schüler aufgenommen, das Lessing-Gymnasium 108 und das Lise-Meitner-Gymnasium 63 – durch den Wechsel der Gymnasien Harksheide und Lessing zum Abitur nach neun Jahren entfällt das bisherige Alleinstellungsmerkmal des Lise-Meitner-Gymnasiums. Im gesamten Kreis Segeberg wechseln 2415 Jungen und Mädchen von den Grund- auf die weiterführenden Schulen, 137 mehr als zum vorigen Schuljahr.