Bad Bramstedt. Am Sonntag steht der Schauspieler gemeinsam mit Angelika Wedekind in dem Stück „Wand an Wand“ im Kurhaus-Theater auf der Bühne.

Der Landarzt kommt. Ob Schauspieler Walter Plathe das nun gern hört oder nicht. Für viele Fans ist er, obwohl die in Schleswig-Holstein spielende TV-Serie schon seit vielen Jahren abgedreht ist, immer noch der Landarzt – der, der auch nachts einspringt, neben leidenden und auch renitenten Patienten Ehe- und Familienzoff hat und überall dort hilft, wo es mal wieder brennt.

Die Landarzt-Praxis auf dem flachen Land hat er schon lange geschlossen und spielt nun wieder auf Deutschlands Bühnen. Mal als Kutscher Gustav in der sozialkritischen Komödie „Der eiserne Gustav“, dann als knorriger Maler Heinrich Zille, für den er 1999 mit Entertainer Harald Juhnke und Arzt-Kollege Günter Pfitzmann in Berlin sogar ein Museum gegründet hat.

Am Sonntag, 21. Januar, kommt er mit dem Schauspiel „Wand an Wand“ als Gastspiel der Hamburger Kammerspiele ins Kurhaus-Theater nach Bad Bramstedt.

Bohrmaschinen dröhnen um Mitternacht durch die Etage

Schauspieler Walter Plathe spielt wieder eine Paraderolle. Sein schauspielerisches Alter Ego lebt schon sehr lange, sehr allein und sehr froh in seiner Wohnung. Er verträgt sich ausgezeichnet mit seinen beiden besten Freunden, seinen Zimmerpflanzen. Mehr braucht er nicht, um glücklich zu sein. Er tanzt sogar zufrieden mit seinem Palmen-Pott, plaudert mit seinem Goldfisch, telefoniert mit seiner Ex und seinen Kindern.

Doch jäh wird seine selbst gewählte idyllische Einsamkeit gestört. Als sie auftaucht. Sie – eine Frau noch dazu. Sie bezieht die Wohnung nebenan. Und renoviert erst einmal. Bohrmaschinen dröhnen um Mitternacht durch die Etage, Stromausfall legt seine Geräte lahm und dann diese Männerstimmen. Immer wieder andere Männerstimmen aus der Wohnung nebenan. Was geht da vor? Was ist das für eine Frau? Womit verdient die ihr Geld?

Doch die Frau von nebenan, gespielt von Angelika Wedekind, scheint genauso einsam zu sein wie er. Sie spricht zwar nicht mit einem Fisch. Dafür mit einem Stoff-Elefanten, telefoniert mit Freundinnen und der Tochter. Die Wohnungen sind hellhörig – und so bleibt nichts verborgen. Beide belauschen einander, ziehen aber die falschen Schlüsse. Sie werden neugierig aufeinander. Er borgt sich eine Tasse Zucker, aber sie merkt nicht, dass er ihre Nähe sucht. Und er merkt nicht, dass sie seine Nähe sucht.

„Wand an Wand“, Schauspiel mit Musik von Peter Dehler, Sonntag, 21. Januar, 18.30 Uhr, Kurhaus-Theater, Oskar-Alexander-Straße 26. Karten zu 22 Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 04192/506 27, unter www.theater-bad-bramstedt.de im Internet und an der Abendkasse.