Kreis Segeberg. Polizei sucht in der Region nach Einbrechern. Unter den kontrollierten Fahrern waren polizeibekannte Diebe.

Großeinsatz der Polizei in Kaltenkirchen: 85 Polizisten haben am Mittwochabend an vier wichtigen Ein- und Aufallstraßen in Kaltenkrichen 520 Fahrzeuge kontrolliert und Tausende Fahrzeuge gesichtet. Während der Aktion in Kaltenkirchen wurden laut Polizei diverse polizeibekannte Einbrecher registriert.

Ein Fahrer versuchte, vor der Kontrolle abzubiegen

Drei Autofahrer mussten ihre Fahrzeuge an den Kontrollstellen stehen lassen. Ein Fahrer hatte noch versucht, vor einem Anhalteposten an der B432 abzubiegen. Dies fiel den Beamten aber auf. Der Mann wurde gestoppt und kontrolliert. Weil sein Atemalkoholtest einen Wert von 1,47 Promille aufwies, wurde ein Strafverfahren eingeleitet, eine Blutprobe entnommen und der Führerschein einbehalten. Zudem waren zwei weitere kontrollierte Personen unter Drogen und Medikamenteneinfluss beziehungsweise leichterem Alkoholeinfluss unterwegs.

Die Großkontrolle in Kaltenkirchen diente der Reduzierung von Einbrüchen im Hamburger Umland. So sollen potenzielle Täter indentifiziert und im Zweifel festgenommen werden. Außerdem soll so verstärkt Polizeipräsenz gezeigt werden.

Seit Jahresbeginn hat die Polizeidiektion Bad Segeberg im Zuge der Bekämpfung von Wohnungseinbruchsdiebstählen (WED-Konzept) bereits acht Großkontrollen in den besonders stark von Einbrüchen betroffenen Revierbereichen durchgeführt, meist in Rellingen und Norderstedt.

Kein einziger Einbruch während der Kontrollaktion

Geleitet wurde der Einsatz in Kaltenkrichen vom stellvertretenden Leiter des Polizeireviers Kaltenkirchen, Polizeihauptkommissar Thomas Brucker. Im Revierbereich, ein großer Bereich von Boostedt bis Tangstedt, leben mehr 100.000 Einwohner. Viele der Städte und Gemeinden sind für Einbrecher zügig über die A7 oder größere Bundesstraßen zu erreichen. Die Region ist seit Jahren relativ stark von Einbrüchen betroffen. " Allein in diesem Jahr gab es schon über 130 Taten, im Durchschnitt also wöchentlich zwischen 10 und 13 Einbruchstaten die Woche. Anfang März gab es sogar 18 Taten. Wir reagierten darauf mit der gestrigen WED-Großkontrolle“, sagt Bruckner. Der Einsatzleiter ist zufrieden: "Mit Beginn der Aktion bis heute gab es keine einzige Tat im ganzen Revierbereich."

An den Kontrollstellen stellten die Beamten nebenbei auch noch 15 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordung sowie 20 Verstöße gegen die Straßenverkehrzulassungsordung fest.

Hintergrund des WED-Konzepts

Die Bekämpfung von Einbrüchen ist seit Jahren Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit im Bereich der Polizeidirektion Bad Segeberg (Kreis Pinneberg und Kreis Segeberg). Das WED-Konzept der Polizeidirektion Bad Segeberg ist eingebunden in das landesweite Konzept zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität in Schleswig-Holstein.

Es beinhaltet nicht nur die Zusammenarbeit mit anderen Behörden im Land, sondern auch mit anderen Bundesländern. Gemeinsame Kontrollen mit Hamburg, ständiger Informationsaustausch und sofortige Unterstützung bei Fahndungen nach Einbrüchen gehören zum Konzept.

Jedes Jahr konzentriert die Polizeidirektion Bad Segeberg in einem Schwerpunkteinsatz die Kräfte. Allem voran geht es um die Intensivierung der polizeilichen Präsenz auf der Straße. Jedes Polizeirevier in den Kreisen Pinneberg und Segeberg bringt dafür extra zweckgebundenes, also von anderen Aufgaben befreites Personal lageangepasst direkt an die tatrelevanten Orte. Jeden Tag sind diese Beamten mit der Zielrichtung "Einbrecher" in den Wohngebieten unterwegs, um Personen und Fahrzeuge zu kontrollieren und Täter festzunehmen.

Die Bürger nehmen diese Präsenz nicht so wahr, wie die, die bei solchen Großkontrollen sichtbar wird, denn es wird zu den anderen Zeiten vorrangig zivile Polizeiarbeit geleistet.