Norderstedt. Erfolg bei der bundesweiten Google Impact Challenge für Norderstedter Pastor. Die App soll Flüchtlingen helfen, Arbeit zu finden.

Damit hat Pastor Gunnar Urbach nicht gerechnet. Bei der bundesweiten Google Impact Challenge reichte er die Idee einer Job-App für Flüchtlinge ein und gewann als eines von insgesamt 100 lokalen Projekten von gemeinnützigen Vereinen und Organisationen 10.000 Euro.

„Die Idee ist unter anderem entstanden aus Gesprächen mit Mitarbeitenden der Flüchtlingsarbeit des Diakonischen Werkes Hamburg-West/Südholstein und der Agentur für Arbeit. Ich danke allen, die diese Idee durch ihre Stimme unterstützt haben“, sagt Urbach, der als Fundraiser des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein arbeitet. Der gesamte Wettbewerb dauerte fünf Monate, es gab 2200 Teilnehmer und in den vergangenen Wochen 700.000 im Internet abgegebene Stimmen.

Ziel der Job-App sei es, Geflüchteten und Asylbewerbern die Möglichkeit zu geben, eigenständig auf Jobsuche zu gehen. „Die App wird mehrsprachig angeboten und gibt den Menschen somit Hilfe zur Selbsthilfe. Statt auf Sprachschulung und eine spätere Vermittlung durch das Jobcenter zu warten, können sie sich schon frühzeitig aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen. Denn Integration geschieht am besten durch Bildung und Arbeit“, so Urbach.

Urbach hofft, dass die App im Sommer bereit ist

Mit der eigentlichen Arbeit geht es allerdings jetzt erst los, denn bisher existiert nur die Idee. „Ich habe eine Menge Arbeit vor mir, aber ich habe Lust dazu“, sagt Urbach. Nun müsse geschaut werden, wer die App wie programmiert. Außerdem werde er bei Unternehmen vorsprechen, damit diese mögliche Praktikumsstellen und Arbeitsplätze nennen und diese in die App aufgenommen werden können. Wann die App fertig ist, könne er noch nicht sagen. „Wenn sie bis zum Sommer läuft, wäre es klasse, aber ich habe damit keine Erfahrung und bin kein Computer-Mensch“, sagt Gunnar Urbach. Die App werde sich zunächst an Nutzer aus Norderstedt und Umgebung richten.

Neben den 100 ausgezeichneten lokalen Projekten wurden auch zehn sogenannte Leuchtturm-Projekte ausgezeichnet, die mindestens 250.000 Euro erhalten. Der Sieger unter diesen Leuchtturm-Projekten, ein smartphonebasiertes Ersthelfersystem, das bundesweit jährlich 10.000 Menschenleben oder mehr retten könnte, erhält 500.000 Euro.

Insgesamt wurden bei der ersten Google Impact Challenge in Deutschland 3,85 Millionen Euro an soziale Initiativen vergeben.