Norderstedt. Das Quartett zog fast 900 Zuschauer in die „TriBühne“ und sorgte für ausgelassene Stimmung im großen Saal und auf dem Rang.

Wenn der Löwe, dieser wüste Held, in die Manege schreitet, hält das übrige Getier respektvoll inne und harrt der Dinge, die der Katzenkönig ihnen berichtet. Zur Arena machten die vier Musikerinnen von Salut Salon die „TriBühne“ bei ihrem Konzert „Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien“. Sie waren die Löwinnen am Akkordeon und Xylofon, an den Klaviertasten, mit Geigen, Cello, Flöte und singende Säge.

Das „Getier“ im Parkett, auf dem Balkon und in den Seitengängen umjubelte die Geigerinnen Angelika Bachmann und Iris Siegfried, Cellistin Sonja Lena Schmidt und Pianistin Anne-Monika von Twardowski und danken mit Standing Ovations. Zum Dank teilten die vier Löwinnen ihr Getier in Erdmännchen und Warzenschweine ein.

Nach dem voluminösen Auftakt mit dem Einmarsch des Löwen aus Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ ging es in rascher Folge kreuz und quer durch die tierischen Themen der Klassik mit Ausflügen zu Volksweisen und Filmmusiken. Die Pianistin nutzte das Innere ihres Flügels als Schlagzeug, so in „Malaika“, die Geigerin schickt den Schwan mit der singenden Säge über den See, die Cellistin tanzt gaaanz langsam den Cancan der Schildkröte.

Zwischen den komischen Szenen flechten die vier Musikerinnen Anrührendes ein, beispielsweise eine wundervolle Interpretation der Kantate „Schafe können sicher weiden“ von Johann Sebastian Bach, während Cello und Klavier mit „Der kleine weiße Esel“ aus dem Kinderstück „Histoire“ von Jacques Ibert ein neckisches Geplänkel abliefern.

Walzerseligkeit mit leiser Melancholie bestimmt den Walzer aus der Suite „Maskerade“ von Aram Chatschaturian, den die Vier als gediegene Überleitung zu einer Maskerade nutzen: „Im Karneval sind wir Göttinnen und Hexen und können alle unsere Abgründe ausleben.“ Geigerin Iris Siegfried wird zum Pfau, bevor sich alle Vier in den „Dance Macabre“ von Saint-Saëns stürzen, beste Gelegenheit für Geigerin Bachmann, das Knarren beim mitternächtlichen Öffnen eines Grabes auf die Saiten zu kratzen und mit viel Show und Drama ihren Bogen zu zerfetzen. Mit Peter Kreuders „Ich wollt, ich wär’ ein Huhn“ werden die Musikerinnen zu Kabarettistinnen, und wenn die Moritat des Mackie Messer von Kurt Weill erklingt, die Cellistin Schlange Kaa singt, die Hummel um ihre Flughöhe ringt, die Pianistin als Löwin zum Frühstück Wüstengetier verschlingt, ist die tierische Musikshow ein riesiger Spaß mit viel Anspruch.