Norderstedt. Für Jugendliche unter 14 Jahre nicht geeignet: Das Theater Pur führt die Gruselstory „Im Schatten der Dunkelheit“ auf.
Noch fließt kein Blut. Weil der Requisiteur schlicht keine Lust hat, hinterher die Bühne wieder wischen zu müssen. Doch bei der Premiere wird es fließen, das Theaterblut, und wie! Die Amateurschauspieler des Theaters Pur haben schon bei den Proben großen Spaß. „Im Schatten der Dunkelheit“ steht zu Halloween auf dem Pur-Spielplan, Premiere des Horrorstücks ist pünktlich zur Gruselnacht am Freitag, 30. Oktober, im Festsaal am Falkenberg.
„Im Schatten der Dunkelheit“ ist nicht irgendein Horrorstück. Bernd Meißner hat es geschrieben. Er ist einer vom aktiven Team des Theaters Pur und liebt den Horror. „Ich habe für Halloween nichts richtig Spannendes gefunden, da habe ich eben selbst eine Geschichte geschrieben“, sagt Bernd Meißner, der schon beim letzten Kulturträgertag als untoter Michael Jackson für Begeisterung beim Publikum im Norderstedter Kulturwerk gesorgt hatte.
Meißner wollte aber nicht nur gut gelauntes Gruseln auf die Bühne bringen. Er dröselt auch ein Stück Jugend-Problematik auf und zeigt, warum manchmal etwas so richtig schiefläuft in unserer Gesellschaft. Als Regisseur leitet er sein Spiel-Team an, diesen Anspruch von Unterhaltung und Gesellschaftskritik locker und trotzdem fundiert auf die Bretter zu bringen.
Halloween-Party für Kids
Spaß hat das Team auf jeden Fall, vor allem, wenn die Spieler bei den Proben verschiedene Textteile durcheinander wirbeln, beispielsweise Julian Hermeneit, der sich als Gangsterboss und Drogendealer Sonny auf sein Opfer Max wirft, um ihn mit Prügel gefügig zu machen. Der indes hat es ohnehin schwer, denn als er Ella anbaggert, nutzt sie – hungrig wie sie gerade ist – die günstige Gelegenheit und schlägt ihre langen Zähne voll leidenschaftlicher Lust in seinen kurzen Hals.
Max lebt mit seiner drogensüchtigen Mutter in einem Problemviertel der Stadt. Er ist ein Underdog, findet keine Freunde und wird von einer Jugendbande gemobbt. Nur Ella hält zu ihm. Doch wer ist dieses Mädchen? Als sie mit ihrer Familie ins Viertel zieht, ereignet sich plötzlich eine unheimliche Mordserie. Das ruft Gangsterboss Sonny auf den Plan, weil der Kommissar und sein neuer Assistent Schmidt wegen der Morde durch Sonnys Revier schnüffeln. Der Bandenboss beschließt, rigoros aufzuräumen, und zieht Max in seine Machenschaften hinein.
Der aber fragt sich inzwischen, warum Ella nur nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straße geht. Obwohl sie sehr hübsch ist. Hat ihre merkwürdige Familie etwas mit den Morden zu tun?
„Meine Horrorgeschichte ist für Jugendliche unter 14 Jahren nicht geeignet“, warnt Autor Bernd Meißner. Denn spätestens bei der Premiere fließt es, das Theaterblut, und zwar eimerweise.
Aufführungen: Freitag (Premiere) und Sonnabend, 30. und 31. Oktober, im Festsaal am Falkenberg am Langenharmer Weg 90 in Norderstedt. Freitag und Sonnabend, 13. und 14. November, im Norderstedter Kulturwerk, Am Kulturwerk 1. Alle Vorstellungen beginnen um 19 Uhr. Karten zu 7,50 Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/60 94 17 57, unter www.theaterpur.de und an der Abendkasse.