Sülfeld. Die Frau vermutete Müll in der am Straßenrand gefundenen Tüte und entsorgte sie im Papierkorb. Obduktion soll Todesursache klären.
Eine überraschende Zeugenaussage hat die Kripo bei den Ermittlungen zur Babyleiche in Sülfeld (Kreis Segeberg) ein Stück vorangebracht. Die als glaubwürdig beschrieben Zeugin habe sich am Freitagvormittag bei der Kriminalpolizei gemeldet, teilte ein Polizeisprecher mit. „Die Frau gab an, eine Tüte, in der sich sehr wahrscheinlich der in Kleidungsstücke gewickelte tote Säugling befand, in den Mülleimer bei der Bushaltestelle geworfen zu haben. Sie wollte lediglich Müll entsorgen.“ Zuvor hatte sie die Tüte rund 300 Meter von der Bushaltestelle entfernt am Straßenrand gefunden. Die Zeugin sei glaubwürdig und zudem zu alt, um selber noch ein Kind bekommen zu können, sagte der Polizeisprecher. Das kleine tote Mädchen war am Donnerstag an der Bushaltestelle in Sülfeld gefunden worden.
Ein dunkles Langarmshirt mit dem Aufdruck "PinBallPirates" (siehe Foto oben) spiele in dem Ermittlungsverfahren eine besondere Rolle, wie die Polizei mitteilte. Die Ermittler suchen noch Zeugen, die etwas zu dem Kleidungsstück sagen können. Wer kennt eine Person, die im Besitz eines solchen Shirts war?
Der Säugling dürfte entweder bereits tot zur Welt gekommen sein oder aber nur wenige Tage gelebt haben. Die Untersuchungen des Leichnams seien aber noch nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft und die Mordkommission Kiel suchen „dringend eine Frau, die bis Anfang dieser Woche schwanger war, mittlerweile ein Baby zur Welt gebracht hat, jetzt aber ohne Kind lebt“.
Weiterhin sucht die Polizei Zeugen, die zwischen Dienstag 13. Oktober vormittags und Donnerstag 15. Oktober 8:45 Uhr an der in Fahrtrichtung Hamburg direkt an der B 432 gelegenen Bushaltestelle „Borstel, B 432“ Beobachtungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit dem Baby stehen könnten. Wer Hinweise geben kann, sollte sich mit den Ermittlern unter 0431-160 3333 in Verbindung setzen.
Bei ihren Ermittlungen überprüft die Polizei nach Angaben des Sprechers auch Flüchtlingsunterkünfte in der Gegend. Es gebe aber bisher keine Anhaltspunkte, in diesem Umfeld das Geschehen aufklären zu können.