Kreis Segeberg. Im Wirtschaftsverbund Nordgate entlang der A 7 dominiert die Gemeinsamkeit wie kaum an einem anderen Ort in Deutschland.

Es zahlt sich aus, die Kräfte zu bündeln. Der Wirtschaftsverbund Nordgate verbucht weitere Erfolge in seiner nunmehr siebenjährigen Geschichte: Der Braunschweiger Küchenhersteller Küchen aktuell wird einen Logistikstandort in Kaltenkirchen eröffnen. Das Verpackungsunternehmen Huwald Liebschner hat seinen neuen Firmensitz in Henstedt-Ulzburg gefunden.

„Die strategisch günstige Lage nah an Hamburg und der A 7 sowie das maßgeschneiderte Flächenangebot waren maßgeblich für die Entscheidung“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Karl Schmidt von Küchen Aktuell. Am neuen Betriebsstandort im Gewerbegebiet Am Hochmoor schafft das Unternehmen auf 27.500 Quadratmetern mehr als 100 neue Arbeitsplätze. „In Henstedt-Ulzburg haben wir die geeignete Fläche gefunden, um in größeren Lagerhallen mit einer noch perfekteren Logistik, mehr Produkte für unsere Kunden bereit zu halten und ganz nach unseren Wünschen eine neue Arbeitsumgebung für unser Team zu schaffen“, nennt Hans Brüchert, Geschäftsführer von Liebschner, die Gründe für die Standortentscheidung. Die neue Zentrale habe noch Flächenpotenzial, denn, so Brüchert, man möchte „über sich hinauswachsen“.

2008 haben sich Norderstedt, Neumünster, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Quickborn und Bad Bramstedt zusammengeschlossen unter das Dach von Nordgate begeben, um ihre Gewerbeflächen gemeinsam zu vermarkten (s. Info-Kasten). Aktuell präsentiert sich der Verbund der Expo Real in München. Auf Europas größter Fachmesse für Immobilien und Investitionen stellt sich Nordgate nicht nur der bundesweiten Konkurrenz wie den Wirtschaftsräumen Berlin/Brandenburg oder der Rhein-Neckar-Region, sondern auch Anbietern wie Madrid oder St. Petersburg.

Kaufkraft liegt über dem Bundesdurchschnitt

Vor gut sieben Jahren haben sich Norderstedt, Neumünster, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Quickborn zum Nord-gate-Verbund zusammengeschlossen, um die Gewerbeflächen gemeinsam zu vermarkten und so attraktiver für Investoren und neue Unternehmen zu werden. Entstanden ist der nach Kiel zweitgrößte Wirtschaftsraum in Schleswig-Holstein.

Nordgate verfügt über rund eine Million Quadratmeter freie Gewerbeflächen, langfristig sollen es 2,5 Millionen Quadratmeter werden. 233.000 Menschen leben im Gebiet des Wirtschaftsverbundes, 90.300 Beschäftigte arbeiten in 8200 Unternehmen.

27 Prozent der Veschäftigten entfallen auf das produzierende Gewerbe, 73 Prozent auf Dienstleistungen, Handel und Gewerbe. Es gibt mehr Ein- als Auspendler. Die Kaufkraft liegt um 9,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

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Punkten wollen die Städte und Gemeinden entlang der A 7 nicht nur mit einer Reserve von einer Million Quadratmetern an Gewerbeflächen und maßgeschneiderten Flächenangeboten, die von klein bis groß und von günstig bis teuer reichen. Pluspunkt ist auch die gute Verkehrsanbindung mit der Nähe zur Autobahn und zum Hamburger Flughafen. „Und mit der gemeinsamen Vermarktung unserer Gewerbeflächen sind wir ziemlich einzigartig in Deutschland“, sagt Nordgate-Sprecher Keno Kramer. So müssten Investoren nicht in jedem Rathaus nach Flächen fragen, sie bekämen auf der neu gestalteten Homepage das gesamte Reservoir auf einen Blick und könnten sich das geeignete Areal aussuchen.

„Natürlich möchte jedes unserer Mitglieder eine Neuansiedlung auf seinem Gebiet, allein schon, um Gewerbesteuer einzunehmen“, sagt Kramer. Dennoch reiche der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus, laute das Motto: „Wenn schon nicht bei mir, dann doch wenigstens nebenan.“ So profitiere zumindest die Region.

Einer, der sich für Nordgate entschieden hat, ist Dirk Baumann, Geschäftsführer von Matzen & Timm. Das Unternehmen, das zur Masterflex-Gruppe gehört, Spezialschläuche herstellt und kontinuierlich wächst, ist als einer der ersten auf dem Nordport in Norderstedt gelandet. Baumann freut sich noch heute über diese Entscheidung: „Gesamtkonzept, Erweiterungsflächen und Verkehrsanbindung haben uns überzeugt.“ Der Neustart im Norderstedter Gewerbegebiet sei ein Befreiungsschlag gewesen, zumal das Unternehmen hier auch erweitern könne, was am alten Standort in Hamburg-Bahrenfeld nicht möglich gewesen wäre. Norderstedt dagegen habe ein attraktives Paket geschnürt: ein 7500 Quadratmeter großes Grundstück in unmittelbarer Nähe zur A 7 und zum Flughafen und – wichtig für viele Mitarbeiter – mit dem Anschluss an den Hamburger Bahn- und Busverkehr und der Bushaltestelle direkt vor der Tür. „Wir sind als Unternehmen in Norderstedt gut integriert und fühlen uns am Standort noch immer sehr wohl“, sagt Baumann, einer von sechs Unternehmern, die sich ganz persönlich für Nordgate engagieren, dem Wirtschaftsverbund ein Gesicht geben und so die neue Werbekampagne unterstützen.

„Es brauchte keine Überzeugungsarbeit, um die Kampagne zu unterstützen. Wir haben uns bewusst für diesen Standort an der A 7 entschieden und sind sehr zufrieden“, sagt Dirk Bornholdt von der Firma Adalbert Reif, die in Kaltenkirchen Büromaterialien herstellt. Auch Bornholdt wirbt mit seinem Gesicht für Nordgate.