Norderstedt. Friedensaktivisten sorgen zum Auftakt der Jungen Messe in der „TriBühne“ für einen Eklat. Die Polizei beschlagnahmte den Sarg.
Die Junge Messe eröffnete am Freitag in der „TriBühne“. Und unter den Arbeitgebern, die sich den Schülern auf der Ausbildungsmesse präsentierten, war auch die Bundeswehr. Was wiederum die Pazifisten auf den Plan und die Palme brachte.
Detlef Mielke von der Deutschen Friedensgesellschaft und René Senenko vom Bündnis für ein Deserteursdenkmal aus Hamburg wurden vom Norderstedter Ortsverein der Partei Die Linke zum Protest am Info-Stand eingeladen. Mielke und Senenko rückten mit einem Bollerwagen an, auf dem sie einen Sarg transportierten. „Probeliegen für zukünftige BundeswehrsoldatInnen“ boten sie kurze Zeit später auf dem Rathausmarkt an. Die Schüler ließen sich nicht lange bitten, legten sich in die Kiste und machten Selfies. „Wir wollen es nicht hinnehmen, dass die Bundeswehr Schüler auf Messen zum Sterben und Töten anwirbt“, sagt Pazifist Mielke. Die Stadt Norderstedt vertrieb die Sarg-Protestierer von der Ausstellungsfläche Rathausmarkt. Als Mielke und Senenko am Infostand der Linken auf der Rathausallee weiterprotestierten, beendete das Ordnungsamt die nicht angemeldete Aktion. „Dann laufen wir jetzt eben einfach mit unserem Bollerwagen die Rathausallee rauf und runter“, entgegnete Mielke.
Doch auch das Spazierengehen mit einem Sarg und einem Protestschild gegen die Bundeswehr im öffentlichen Raum ist offenbar nicht erlaubt. Die Polizei rückte an und beschlagnahmte den Sarg, samt Protestschild. Mitarbeiter des Norderstedter Betriebsamtes verstauten den Sarg auf einem Pritschenwagen. Gegen ein mögliches Ordnungswidrigkeitsverfahren wollen Mielke und Senenko eventuell gerichtlich vorgehen.