Henstedt-Ulzburg. Ungewöhnliches Wochenende zu Beginn des Schuljahres in der Henstedt-Ulzburger St. Petrus-Kirche. Pastor initiiert Gebetsmarathon.

Am Wochenende vor Schulbeginn wird die Kirche St. Petrus auf dem Rhen (Norderstedter Straße 22) zum Gebetshaus. Das ist zwar eine Kirche ohnehin. Aber ein durchgehendes Gebetswochenende von Freitag, 28. August, um 20 Uhr bis zum Montag, 31. August, um 8 Uhr ist etwas ganz Besonderes. Initiiert hat „60 Stunden Gebet“ in der Kirche Pastor Michael Schulze. Vorbild sind nach seinen Worten Gebetshäuser, in denen 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche gebetet wird, in Deutschland beispielsweise steht eines in Augsburg. In der Rhener Kirche hängen derzeit Listen aus, in die sich Einzelne und Gruppen aus der Gemeinde eintragen können, wenn sie Teil dieses Gebetsmarathons werden wollen.

„Gebete und Fürbitten sind eine ureigene Lebensform von Gemeinde“, sagt Pastor Schulze, der diese Tatsache mit der Aktion noch einmal verstärkt ins Bewusstsein ruft. Er hat bis zum vorletzten Sonntag im August in den Sonntagsgottesdiensten mehrere Predigten zum Thema Beten gehalten. „60 Stunden Gebet“ bildet so etwas wie den Abschluss dieses Schwerpunktes. „Wir haben ganz viele Themen auf der Liste, die im Übergang zum Schuljahresbeginn relevant sind“, fasst Schulze zusammen. So soll für Kinder, die vor der Einschulung stehen, ebenso gebetet werden wie für angehende Kindergartenkinder oder Studenten. Themen aus Henstedt-Ulzburg stehen neben globalen Themen auf der Liste. Gebetet wird ebenso für die verschiedenen Schulen und anderen Einrichtungen des Ortes, für die Integration der Flüchtlinge wie den Frieden in Deutschland und im Nahen Osten.

Natürlich stehen auch Themen der eigenen Kirchengemeinde auf der Liste. Es soll für die Konfirmanden, die im September ihren Unterricht beginnen, ebenso gebetet werden wie für den Wechsel im Pastorenamt. Denn neben der zweiten Pfarrstelle, für die sich ein Pastorenehepaar am 6. September vorstellt, wird auch die Stelle von Michael Schulze vakant. Er verlässt die Gemeinde im Oktober. Eingebunden in das Gebetswochenende sind auch die Partnergemeinden in Henstedt-Ulzburg sowie andere christliche Kirchengemeinden, die mit den Rhenern besonders verbunden sind.

„Wir haben die 60 Stunden in Stundenabschnitte eingeteilt“, sagt Schulze. „Einige werden sich still in die Kirche setzen und beten, andere bringen ihre Gitarre mit. Wieder andere lesen die Psalter aus der Bibel, also vorformulierte Gebete.“ Der Pastor selbst wird nach eigener Aussage die Lücken füllen. „Das wird hauptsächlich nachts sein.“ Außerdem wird er das Wochenende am Freitagabend um 20 Uhr mit einem einführenden Impuls beginnen, dem ein Lobpreisabend mit Musik und Stille-Zeiten folgt. Die Gottesdienste am Sonntag, 30. August, um 9.45 Uhr und 11.30 Uhr finden in besonderer Form statt. Natürlich wird gebetet, gesungen, und es sind Stille-Zeiten vorgesehen. Den Abschluss bilden am Montagmorgen dann ab 6 Uhr halbstündliche Gottesdienste mit Abendmahl und anschließendem Frühstücksbüfett. „Da sollen möglichst alle noch einmal zusammenkommen, die am Wochenende mitgemacht haben“, sagt Pastor Schulze. Die Kirche ist dann wie das ganze Wochenende über offen. „Wer Lust hat, kann sich dazu setzen oder auch mit beten.“