Henstedt-Ulzburg . An der Bürgermeister-Steenbock-Straße soll ein Sport- und Leistungszentrum mit Multifunktionshalle entstehen. SPD stimmte dagegen.

CDU-Politiker Thomas Matthis drückte mit wenigen Worten recht drastisch aus, was wohl die meisten im Ratssaal empfanden: „Wir müssten doch mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn wir das nicht möglich machen würden.“ Damit brachte er den Wunsch der politischen Mehrheit und der Verwaltung auf den Punkt: An der Bürgermeister-Steenbock-Straße in Henstedt-Ulzburg soll ein Sport- und Leistungszentrum mit Multifunktionshalle entstehen. Der Kultur- und Sportausschuss beauftragte die Verwaltung, bis zum 22. September zu prüfen, ob eine Realisierung möglich ist. Nur die SPD stimmte dagegen.

Der Bau eines Fußballleistungszentrums war vom Grundsatz her bereits vor einem Jahr beschlossen worden. Jetzt gewinnt die Angelegenheit an Dynamik, weil ein zweiköpfiges Investorenteam genau auf diesem Gelände für fünf Millionen Euro eine Großsporthalle mit angeschlossenen Übernachtungsmöglichkeiten bauen will (das Abendblatt berichtete). Wenn die Gemeinde bereit ist, weitere drei Millionen Euro zu investieren, können Tribünen gebaut werden, um die Halle multifunktional zu nutzen.

Die Mehrheit der Politiker sieht das Angebot als Chance für den Sport in der Gemeinde. Mitinvestor Dirk Aagaard, der selbst in Henstedt-Ulzburg wohnt und in Norderstedt ein Software-Unternehmen mit 600 Mitarbeitern betreibt, erläuterte die Pläne und machte deutlich, wie groß das Interesse des Deutschen Handballbundes an diesem Projekt ist. Er habe mit seinem Partner Mannhard Bech, der in Kiel die Sportagentur CommEvent betreibt, eine Sport- und Leistungszentrums GmbH und Co. KG gegründet und werde das Projekt in jedem Falle verwirklichen – wenn nicht in Henstedt-Ulzburg, dann anderswo. „Für uns ist das Projekt wichtig, nicht der Standort.“

Im Zugzwang ist jetzt die Verwaltung. Sie wurde beauftragt, alle Voraussetzungen für eine Machbarkeitsstudie zusammenzustellen – trotz Urlaubszeit. Sie muss Kontakt mit acht Grundeigentümern aufnehmen, um zu klären, ob sie bereit sind, Grundflächen für die Sportanlagen und eine geplante Zufahrtsstraße zwischen Götzberger und Kisdorfer Straße an die Gemeinde zu verkaufen. Bürgermeister Stefan Bauer sieht darin kein Problem. In seiner Rede erklärte er das Projekt eindrücklich zu seiner „Herzensangelegenheit“.

Die SPD stimmte mit Nein, weil ihrer Ansicht nach das Gemeinde- und das Investorenprojekt „oberflächlich“ vermischt werden.