Kayhude/Kisdorf. Ein aktives Mitglied der Freiwilligen Wehr Kayhude gesteht, fünf Brände gelegt zu haben. Auf ihn wartet jetzt ein Strafverfahren.

Mal brannte ein Schuppen, mal brannten Holzreste. Der Schaden blieb gering, doch in Kayhude machte sich Unruhe breit. Spätestens seit ein Feuer in einer Hütte auf dem Grundstück einer Kindertagesstätte brannte, sprach sich herum, dass ein Brandstifter im Ort unterwegs war. Jetzt hat die Polizei den Täter festgenommen: einen 25 Jahre alten Feuerwehrmann.

Das aktive Mitglied der Freiwilligen Wehr Kayhude habe gestanden, in den vergangenen zwei Jahren in seinem Dorf und in Kisdorf mehrere Brände gelegt zu haben, teilte die Polizeidirektion Bad Segeberg mit. Bei den Vernehmungen habe der 25-Jährige vier Brandstiftungen innerhalb der vergangenen sechs Wochen in Kayhude eingeräumt. Dazu gehörten die Feuer auf dem Kita-Grundstück und der Brand eines Holzunterstands.

Der Täter schlug jeweils gegen Mitternacht zu. Am 31. Mai, 6. Juni, 27. Juni und 12. Juli rückten die Freiwilligen Feuerwehrleute zu den Bränden aus und waren dabei – ohne es zu ahnen – mit dem Brandstifter unterwegs.

Außerdem gestand der Mann, Ende Juni 2013 aufgestapelte Holzreste in Kisdorf in Brand gesteckt zu haben. Der Gesamtschaden liegt bei etwa 2500 Euro. Feuerwehrleute sprechen von vergleichsweise harmlosen Brandstiftungen mit geringem Schaden.

„Durch umfangreiche Ermittlungen der Polizei Itzstedt und der Kriminalpolizei Bad Segeberg konnten diese Brandstiftungen jetzt aufgeklärt werden“, sagt Polizeisprechein Silke Westphal. Der 25-Jährige sei bei der Vernehmung erkennungsdienstlich behandelt worden und müsse sich jetzt einem Strafverfahren stellen.

„Dahinter steckt eine schwierige persönliche Situation“, sagt Wehrführer Torsten Küpers. Der 25 Jahre alte Brandstifter ist in einer Gärtnerei der Norderstedter Werkstätten beschäftigt. Der Mann trat vor zwölf Jahren in die Kayhuder Jugendfeuerwehr ein und wechselte danach zur aktiven Wehr. Die Freiwilligen Feuerwehren seien stets bemüht, auch Menschen mit persönlichen Schwierigkeiten in ihre Gemeinschaft zu integrieren, sagt ein Feuerwehrmann.

„Seine Mitgliedschaft ruht“, erklärt Wehrführer Küpers. Die Feuerwehr werde zunächst das Strafverfahren abwarten, um dann über die Mitgliedschaft ihres Kameraden zu beraten.

„Feuerwehrleute zündeln meist aus Frustration, dass sie zu selten gegen Feuer kämpfen dürfen“, hatte der Kriminologe Christian Pfeiffer vor wenigen Tagen in einem Abendblatt-Interview gesagt. „Sie möchten ihre Bedeutung betonen.“